In der Rückrunde der vergangenen Saison trainierte Kersten Kuhl die Profi-Torhüter des 1. FC Köln. Nach seinem Wechsel zum FC Burnley betreut der 32-Jährige nun einen nahezu unbezwingbaren Nationalspieler.
Sein Engagement beim 1. FC Köln wirkte wie ein Missverständnis. Vor einem Jahr war Kersten Kuhl aus dem NLZ der Geißböcke zu den Profis befördert worden, um die Nachfolge des im Team äußerst beliebten Torwarttrainers Uwe Gospodarek anzutreten. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga sollte es für den gebürtigen Emsländer dann zurück in den Nachwuchsbereich gehen – schließlich kam der erfahrene Peter Greiber vom VfL Bochum als neuer Torwartcoach der Profis um Marvin Schwäbe.
Für Kuhl öffnete sich allerdings eine andere Tür. Er entschied sich für einen Wechsel auf die Insel, schloss sich dem englischen Zweitligisten Burnley an. Und mit dessen Torhüter James Trafford sorgt der Ex-Kölner in der Championship nun gewaltig für Aufsehen.
Elf Gegentreffer in 38 Spielen
Dass Burnley als Tabellendritter vom Aufstieg in die Premier League träumen darf, liegt insbesondere an der überragenden Defensive der Nordengländer. In 38 Liga-Partien kassierte Burnley nur elf Gegentreffer. Zwischenzeitlich behielten „The Clarets“ (Die Weinroten) über zwölf Spiele in Serie eine weiße Weste.
Die Belohnung: Nummer eins James Trafford, dem Beobachter in der laufenden Saison unter Kuhl eine steile Entwicklungskurve bescheinigen, zählt zum ersten Kader, den Thomas Tuchel als englischer Nationaltrainer nominiert hat. Die Three Lions trafen am Freitagabend zum Auftakt der WM-Qualifikation auf Albanien (2:0), am Montag folgt ein Duell mit Lettland.
Kessler schwärmte von Kuhl
Am Geißbockheim galt vor allem Thomas Kessler als ein Fürsprecher Kuhls, hatte bei dessen Beförderung zu den Profis erklärt: „Mit Kersten haben wir einen Potenzialträger verpflichtet, den wir in der Jugend behutsam aufbauen wollten, um ihn Stück für Stück mehr an den Lizenzfußball heranzuführen. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit ihm jemand haben, der mit unserem Torwartteam einen richtig guten Job machen wird.“ Es blieb allerdings bei nur einer Profi-Halbserie.
Bei Kuhls Abschied nach Burnley bescheinigte Kessler ihm „hervorragende Arbeit“, führte aus: „Sowohl in der U19 als auch in der Lizenzmannschaft hat er nach seiner Verpflichtung die in ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllt. Seinen Wunsch, die Chance zu nutzen und zu einem Traditionsverein in die englische Championship zu wechseln, respektieren wir.“ Für den 32-Jährigen scheint sich diese Entscheidung definitiv gelohnt zu haben.
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