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Der Pokalerfolg 1977 – Grundstein für das große FC-Double

Das Pokalsieger-Foto 1977. (Foto: IMAGO / kicker / Eissner)
Das Pokalsieger-Foto 1977. (Foto: IMAGO / kicker / Eissner)

In der Geschichte des DFB-Pokals gab es sieben Klubs, denen es gelang, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Bayern München gelang dieses Kunststück gleich mehrfach, und auch der 1. FC Köln kann sich der erfolgreichen Titelverteidigung rühmen. Unter Trainer Hennes Weisweiler gewann der FC 1977 und 1978 jeweils den Pokal. Der GEISSBLOG blickt auf den Ausgangspunkt der erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte zurück.

Köln – Ende der 70er-Jahre hatte der 1. FC Köln fraglos eine der besten Mannschaft Deutschlands. Toni Schumacher im Tor, Wolfgang Weber, Harald Konopka und Heinz Simmet in der Abwehr. Im Mittelfeld hatte man das Kreativ-Duo Wolfgang Overath und Heinz Flohe. Im Angriff ballerte sich Dieter Müller zur Torjägerkanone 1976/77. Diese Mannschaft feierte im Sommer 1977 den DFB-Pokal-Sieg. Es war der Anfang eines traumhaften Jahres, das im Double der Saison 1977/78 seinen Höhepunkt finden sollte. Bis dahin aber war es ein langer Weg.

Derby mit glücklichem Ende

In der ersten Pokal-Runde 1976 musste der FC beim Itzehoer SV antreten und gewann souverän mit 7:0. Müller traf dabei dreifach, Overath doppelt. Löhr und Glowacz waren die restlichen Torschützen für den FC. Die Pflichtaufgabe in der ersten Runde war also erledigt, und in der zweiten Runde wartete direkt ein Hammerlos.

Der FC musste wenige Kilometer nördlich bei den rheinischen Rivalen von Fortuna Düsseldorf im Rheinstadion antreten. In der regulären Spielzeit gingen die Kölner durch Müller und Löhr zweimal in Führung, doch Kriegler konnte doppelt für die Fortuna ausgleichen. So ging es in die Verlängerung, und dort hatte der FC das glücklichere Ende. Flohe per Elfmeter und wiederum Müller schossen den FC zum 4:2-Auswärtssieg. Bedanken konnte man sich auch bei Toni Schumacher, der in der ganzen Partie immer wieder starke Paraden zeigte.

Machbare Lose bis zum Viertelfinale

Nachdem man mit Fortuna Düsseldorf ein unangenehmes Zweitrunden-Los bekommen hatte, fielen die Lose in den folgenden Runden sehr viel glücklicher aus. In der dritten Runde traf der FC zu Hause auf Tennis Borussia Berlin. Keine schwere Aufgabe für die Männer von Hennes Weisweiler, die das Spiel mit 5:1 standesgemäß gewannen. Die Torschützen waren Müller, Flohe, van Gool, Löhr und Neumann.

Im Achtelfinale folgten die Saarländer vom FC Homburg, und bereits zur Halbzeit stand es 7:0 in Müngersdorf für die Geißböcke. Jeweils doppelt trafen Müller, Overath und Flohe. Roger van Gool war mit einem Tor vertreten. Nach der Pause konnten die Homburger noch zum 7:2 Endstand verkürzen. So stand der FC letztendlich problemlos im Viertelfinale.

Losglück bleibt auf Kölner Seite

In jenem Viertelfinale traf man auf den großen 1. FC Nürnberg, der zu diesem Zeitpunkt allerdings in der Zweiten Liga spielen musste. Und auch in diesem Spiel war auf den Bundesliga-Torschützenkönig Dieter Müller mehr als Verlass. Beim 4:2-Sieg traf er dreifach. Bernd Cullmann war der andere Torschütze an diesem Tag. Zwischendurch konnten die Nürnberger zwar auf 1:1 stellen, doch daraufhin zog der FC auf 4:1 davon und zog so im Endeffekt verdient und ungefährdet ins Halbfinale ein.

Dort wartete mit Rot-Weiß Essen ein zu diesem Zeitpunkt bereits feststehender Erstliga-Absteiger. Und weil man erneut in Müngersdorf antreten durfte, waren die Rollen klar verteilt. Seiner Favoritenrolle wurde der FC vollends gerecht, mit 4:0 wurden die Essener besiegt. Diesmal war die Torschützenliste des FC etwas vielseitiger: Zimmermann, Simmet, Müller und Prestin waren für die Geißböcke erfolgreich. Der Finaleinzug war perfekt.

Finale gegen Hertha BSC in Hannover

Am 28. Mai 1977 stand der FC also im Endspiel um den DFB-Pokal im Niedersachsenstadion in Hannover. Gegner war Liga-Konkurrent Hertha BSC. Trotzdem ging die Truppe von Hennes Weisweiler erneut als Favorit ins Spiel. Vor 54.000 Fans lieferten sich beide Mannschaften einen ebenbürtigen Kampf, beide Torhüter machten dabei besonders positiv auf sich aufmerksam. Dies ist daher besonders erwähnenswert, da der Berliner Torwart Norbert Nigbur bereits einen Vorvertrag beim FC unterschrieben hatte. Er sollte in der folgenden Saison den Druck auf Schumacher erhöhen.

Schon in dieser Partie war also der Konkurrenzkampf zu spüren. Kurz vor der Pause brachte Dieter Müller den FC per Kopf in Führung, doch dieser wurde nach der Pause durch Lorenz Horr ausgeglichen. So ging das Spiel in die Verlängerung. Weil in dieser jedoch nichts mehr passierte, musste wegen des damaligen Modus’ das Spiel wiederholt werden. Ein Elfmeterschießen sahen die Regeln zu dieser Zeit nicht vor.

Pokalheld Müller entscheidet Wiederholungsspiel

Am 30. Mai, zwei Tage später also, wurde das Spiel dann an Ort und Stelle nochmal ausgetragen. Diesmal verzichtete Weisweiler auf seinen Altstar Wolfgang Overath und brachte Herbert Neumann, was später noch zu einem Eklat führen sollte. Das Spiel an sich war wenig spektakulär, doch durch einen Flugkopfball von Dieter Müller nach Maßflanke von Konopka gelang es dem FC, sich mit 1:0 knapp durchzusetzen und zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal nach Köln zu holen. Hannes Löhr nahm als Kapitän den Pokal entgegen.

Wolfgang Overath, der ursprüngliche Spielführer, blieb dem anschließenden Siegerfoto mit den Worten “Schließlich war ich nicht dabei” fern. Auch wenn der FC aus Angst vor einem Scheitern keinen großen Empfang geplant hatte, feierten spontan tausende Anhänger am Geißbockheim und boten der Mannschaft gegen 23 Uhr einen würdigen Empfang. “Mir han de Pokal in Kölle, denn do jehöt de hin” sangen die Fans. Zum feierlichen Abschluss feierte die Mannschaft dann bis tief in die Nacht im Clubhaus den Gewinn des Potts.

Double in der Liga, Double im Pokal

Die anschließende Saison 1977/78 sollte die erfolgreichste in der Klubgeschichte zu werden. Unter Weisweiler gewann der FC nicht nur die Deutsche Meisterschaft, sondern verteidigte erfolgreich den DFB-Pokal-Titel und machte so nicht nur das Double und Pokal und Meisterschaft, sondern auch das Pokal-Double perfekt.

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