U19-Trainer Stefan Ruthenbeck. (Foto: Bucco)

U19-Trainer Stefan Ruthenbeck. (Foto: Bucco)

Ruthenbeck im Interview: “Werden bis zum Winter ordentlich Druck haben”

Stefan Ruthenbeck geht in seine achte Saison als U19-Cheftrainer des 1. FC Köln. Im Interview mit dem GEISSBLOG zieht er ein erstes Vorbereitungs-Zwischenfazit, spricht über die Ziele mit den A-Junioren und verrät, was er von der neuen DFB-Nachwuchsliga hält.

Das Interview führte Lars Tetzlaff

Herr Ruthenbeck, Sie haben mit der neuen U19-Mannschaft jetzt die ersten Vorbereitungswochen absolviert und dabei die ersten drei Testspiele gewonnen. Wie ist Ihr erster Eindruck vom Team?

STEFAN RUTHENBECK: “Die Vorbereitungsspiele waren komplett unterschiedlich. Gegen Frankfurt haben wir eine hohe Intensität auf den Platz gebracht, gegen Aachen haben wir gute spielerische Ansätze gezeigt und viele Chancen herausgespielt, im Spiel gegen Kaiserlautern waren wir dagegen in der ersten Halbzeit nicht gut und haben uns erst im zweiten Durchgang den Sieg verdient.”

Kann man das neue Team mit dem aus der letzten Saison vergleichen? Wo liegen die Unterschiede?

“Das ist noch zu früh. Aber was ich jetzt schon sagen kann: Die Gruppe hat einen guten Spirit. Wie die Jungs miteinander umgehen, ist schön. Aber wir werden Leader in der Mannschaft brauchen, und diese müssen wir noch suchen. Da geht es um Kommunikation, das gegenseitige Antreiben und um das Miteinander auf dem Platz.”

“Werden nur neue Spieler holen, wenn…”

Wird sich in personeller Hinsicht noch etwas ändern? Werden wir im Winter, wenn der FC wieder Spieler registrieren kann, neue A-Jugendliche im FC-Trikot sehen?

“Wir halten die Augen offen und schauen, ob wir noch etwas tun. Aber wir haben mit 26 Feldspielern und drei Torhütern einen sehr großen Kader und wollen jetzt erst einmal sehen, wie diese Jungs die nächsten Schritte gehen. Wir werden nur neue Spieler holen, wenn diese die Mannschaft auch mit Sicherheit verstärken.”

Der Verein möchte eine einheitliche Spielphilosophie über alle Altersklassen hinweg etablieren. Waren Sie dazu mit Gerhard Struber, dem neuen Cheftrainer der Profis, auch schon im Austausch?

“Diese Spielphilosophie haben wir ja bereits vorher entwickelt. Vom NLZ bis zu den Trainern der Frauenteams waren alle daran beteiligt. Einiges davon sieht man schon jetzt in den Spielen, auch wenn wir da natürlich noch Zeit brauchen, das Ganze noch weiterzuentwickeln. Aber das Konzept macht absolut Sinn, auch um für eine noch bessere Durchlässigkeit des Nachwuchses zu den Profis zu sorgen. Das machen große Vereine so, das machen kleinere Vereine so und wir haben da jetzt mit begonnen.”

Ich will gar nicht so pessimistisch sein, ich will erst einmal machen.

Stefan Ruthenbeck

Wie lauten die Ziele für die neue Saison?

“Die individuelle Förderung der Spieler bleibt unser oberstes Ziel. Aber klar: Wir wollen auch in der neuen DFB-Nachwuchsliga gute Ergebnisse einfahren und uns in unserer Vorrundengruppe für die Hauptrunde qualifizieren. Dort würden wir uns dann auch mit solchen Mannschaften messen können, gegen die wir bisher nicht so häufig gespielt haben. Das macht es spannend.”

Sie sprechen es an: Wie sehen Sie die neue DFB-Nachwuchsliga? 

“Ob das neue Konzept des DFB, das den Ergebnisdruck verringern und die individuelle Förderung stärken soll, wirklich funktioniert, möchte ich einfach zunächst abwarten. Als ich mir unsere Gruppe der Vorrunde angeschaut habe, war mir aber auch klar: Da werden wir bis zum Winter auch ordentlich Druck haben, um uns gegen Kaiserlautern, Aachen, Leverkusen, Mönchengladbach, Hennef, Viktoria Köln und Wehen Wiesbaden als einer der drei Gruppenersten durchzusetzen.”

Das klingt nicht unbedingt nach absoluter Begeisterung für den neuen Modus. 

“Wenn du die Jungs wirklich weiterentwickeln willst, sind solche Spiele wie gegen Dortmund oder Schalke extrem wichtig. Da kannst du nach einem möglicherweise verlorenen Hinspiel ein paar Monate später im Rückspiel dann auf höchstem Niveau sehen, wie sich deine Mannschaft entwickelt hat. Wenn wir im neuen Modus nicht unter die ersten Drei in der Vorrunde kommen, dann hast du nach dem Winter solche Vergleiche mit den Top-Teams nicht mehr. Und das ist dann schon Druck. Aber ich will gar nicht so pessimistisch sein, ich will erst einmal machen.”

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