Ein Neuzugang, der schon nach vier Wochen zeigt, dass er eine Verstärkung ist. Zwei Abgänge, die im Kader zuletzt keine Rolle mehr gespielt hatten. Beim 1. FC Köln verläuft die aktuelle Transfer-Periode ruhig, unaufgeregt und arm an Gerüchten. Das hat Gründe, die über die aktuelle sportliche Lage hinaus gehen. Der Effzeh hat seine Philosophie grundlegend verändert. Eine “Liste des Grauens” soll es nicht wieder geben.
Köln – Der 1. FC Köln zählt für die “Süddeutsche Zeitung” nicht zu jenen Klubs, über die täglich berichtet werden müsste. In den Chaos-Jahren der Geissböcke war das mitunter anders, da schaffte es der FC schon mal auf feuilletonistische Art und Weise in die Hohn- und Spott-Spalte eines bissigen Kolumnisten. Doch spätestens, seit Seriosität und Ruhe am Geißbockheim eingekehrt sind, hat der Effzeh für Zeitungen wie die SZ wieder an Attraktivität verloren.
Abstruse Last-Minute-Notlösungen
Das hinderte die Süddeutsche nicht daran, den FC nun als Referenz für eine erstaunliche Entwicklung zu nehmen: “Der europäische Winter-Transfermarkt verhält sich derzeit ein bisschen wie der 1. FC Köln”, schrieb Alexander Mühlbach in seiner Analyse “Im Kaufrausch“. “Früher waren beide mal aufregend, unberechenbar und gekennzeichnet von abstrusen Last-Minute-Notlösungen. Diese Saison aber ist – zumindest bisher – solch eine Bodenständigkeit bei den Klubs eingekehrt, dass man beinahe befürchten muss, dass sich nun das Prinzip der rationalen Kaderplanung in Europa durchgesetzt hat.”
Heintz noch krank, Sörensen mit Blockade: das Abwehr-Puzzle des #Effzeh. Profitiert Mavraj?https://t.co/B8b3oZNfI3 pic.twitter.com/2nOwe2cwej
— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) January 28, 2016
Der 1. FC Köln als nationale Marke für Bodenständigkeit und rationale Kaderplanung? Eigentlich kaum vorstellbar! Und doch hat sich der FC dazu entwickelt. Unter Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Jörg Jakobs funktioniert die Kaderplanung wie eine gut geölte Maschine, die ihre Arbeit tief im Inneren des Geißbockheims verrichtet, weit außer Sicht allzu neugieriger Beobachter, kurz: den Medien. Und weil unter Schmadtke auch Peinlichkeiten wie die Mutter aller Transfer-Pannen, die Fax-Farce um Eric-Maxim Choupo-Moting, völlig undenkbar geworden sind, setzt sich in den letzten Jahren auch die “Liste des Grauens” nicht weiter fort.
Weiterlesen: Die Liste des Grauens – das sind die größten Transfer-Flops
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