Er traf gegen den MSV Duisburg. Er traf gegen den FSV Frankfurt. Und auch sonst spielt Marcel Hartel bislang eine blitzsaubere Vorbereitung beim 1. FC Köln. Der 19-Jährige nutzt die Chance, die sich ihm durch den Abschied von Kazuki Nagasawa bietet. Seine Trainer – bei den Profis wie bei der U21 – sprechen in den höchsten Tönen von ihm. Er selbst bleibt bescheiden, was allerdings nicht immer so war.
Köln – “CR7” ist mittlerweile eine weltbekannte Marke. “LP10” kennt in Köln jeder FC-Fan. “HW4” war, naja, eher das Verhohnepiepeln von Heiko Westermann beim HSV. In Köln macht nun “MH30” die Runde. Auf Facebook verpasst Hartel seinen Posts gerne diesen Hashtag. In den sozialen Netzwerken ist der Youngster sehr aktiv, was bei den FC-Verantwortlichen nur bedingt gerne gesehen wird. Wer es zum Profi schaffen will, solle sich eigentlich eher in Zurückhaltung üben, findet man am Geißbockheim.
Er ist charakterlich ernsthafter geworden
Doch auf dem Rasen hat Hartel seine Rolle mittlerweile angenommen. In der Sommervorbereitung wirkten seine Aktionen für einen 19-jährigen Nachwuchsspieler noch aufreizend lässig. Doch der Mittelfeldspieler hat eine eindrucksvolle Entwicklung genommen – im Training der Profis wie auch in den Spielen der U21 in der Regionalliga West. Das hat ihn eine Woche vor seinem 20. Geburtstag in eine völlig neue Position gebracht: Er ist über den Status des bei den Profis mittrainierenden Talents hinaus. Hartel ist dran. Und weil mit Kazuki Nagasawa ein Konkurrent den Klub im Winter verlassen hat, ist Hartel sogar noch näher dran als vor einem halben Jahr absehbar.
“Er hat sich in den letzten Monaten richtig gut entwickelt”, lobt Peter Stöger im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN das Eigengewächs der Geissböcke. “Er schwimmt bei uns nicht einfach nur mit, weil wir ein paar Leute hochziehen wollen. Er ist dran.” Der Österreicher schätzt den technisch beschlagenen und schnellen Offensivmann für seinen Spielwitz und für den Mut, in Abschlusspositionen zu kommen und diese auch zu nutzen – wie in den Testspielen. Vor allem aber, so Stöger, habe Hartel verstanden, worum es wirklich geht. “Er hat den Show-Charakter abgelegt, den er anfangs noch hatte. Das geht bei den Profis einfach nicht. Er ist charakterlich ernsthafter geworden.”
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