RB Leipzig heißt der Aufsteiger, der in der kommenden Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bundesliga spielen wird. Mit dem Geld des Dosen-Riesen Red Bull hat sich der “RasenBallsport”-Klub in Deutschlands höchste Spielklasse eingekauft. Die Frage, die sich viele Fans stellen, lautet: Wie gefährlich ist das Kunstprodukt RasenBallSport Leipzig wirklich? Und lohnt es sich, dagegen zu protestieren?
Köln – Auch die Fans des 1. FC Köln beschäftigen sich bereits intensiv mit den Fragen rund um den Retorten-Klub, der mit aller Macht so schnell wie möglich ganz nach oben in Fußball-Deutschland kommen möchte. Am Donnerstagabend trafen sich knapp 70 FC-Fans und diskutierten über den neuen Bundesligisten aus Leipzig und die Folgen.
Fällt die 50+1-Regel zugunsten der Traditionsklubs?
Wie gefährlich ist dieser Klub, der als Vereinskonglomerat über Salzburg und Leipzig bis New York die Spieler von Team zu Team transferiert und so Transfer-Beschränkungen umgeht? Oder tut man dem Klub Unrecht, der so professionell wie kaum ein anderer Klub mit viel Geld in Leipzig einen modernen Betrieb mit vielen Arbeitsplätzen und perfekten Ausbildungsmöglichkeiten für junge Fußballer auf die Beine gestellt hat? Was muss der 1. FC Köln fürchten, wenn Leipzig in den letzten zwei Jahren seine Transferausgaben stets verdoppelte und dies auch für das erste Bundesliga-Jahr plant? Der Effzeh kann dem Vernehmen nach schon jetzt nicht mehr in den Ablöse- und Gehälter-Dimensionen mitbieten, in denen sich RB bewegt. Was ist aus der Lex Leverkusen geworden, die durch Wolfsburg, Hoffenheim und Hannover aufgeweicht und durch Leipzig ad absurdum geführt wurde? Und welche Kritik müssen sich gerade die Verbände, die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB), gefallen lassen?
Am Donnerstagabend wurde bereits viel diskutiert. Die einen fürchten, dass in drei, vier Jahren außer in wenigen Fan-Szenen die Proteste bereits abgeebbt sein werden, weil man sich – wie mit Hoffenheim zuletzt – irgendwie arrangiert hat. Unterstützt wird diese Sicht von jenen, die ohnehin die Kommerzialisierung des Fußballs weiter voranschreiten sehen und auch die Frage stellen, wann die 50+1-Regel letztlich fallen wird. Daran anschließend gibt es Stimmen, die sagen: Könnte nicht sogar eine Öffnung für Investoren dazu führen, dass gerade die Traditionsvereine davon profitieren, weil sie für Investoren viel interessanter wären als Kunstprodukte wie RBL?
Diskutiert mit! Wie seht Ihr RB Leipzig?
Die anderen hoffen, dass gerade Klubs wie der 1. FC Köln Flagge zeigen und sich klar gegen RB Leipzig positionieren: der Effzeh als Verein, der sich in den letzten Jahren re-demokratisiert hat und damit einen Gegenentwurf zu RB bietet, der Effzeh, der noch viel mehr Familienklub ist als RB, welcher mit seiner Marketing-Maschinerie versucht, sich als solcher zu inszenieren.
Wie sollen Fans in Deutschland mit dem neuen Bundesligisten RB Leipzig umgehen? Wie sollen die Fan-Gruppierungen agieren? Was sollten Vereine und Verbände unternehmen? Oder ist am Ende alles nur eine Frage der Zeit, bis RB Leipzig einer unter vielen Klubs sein wird, die von Investoren und Unternehmen als Marketing-Instrumente eingesetzt werden? Was meint Ihr? Diskutiert mit!
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