RasenBallsport oder Red Bull? Fußballklub oder Marketingprojekt? Diese Diskussion erhitzt nicht erst seit dem Aufstieg von RB Leipzig die Gemüter. Nun spielen die Bullen erstmals in der Bundesliga, gerade einmal sieben Jahre nach der Gründung. Die Frage lautet: Was traut die Bundesliga-Konkurrenz dem Aufsteiger zu?
Köln/Leipzig – Am fünften Spieltag wird RB Leipzig erstmals im RheinEnergieStadion zu Gast sein. Der Empfang durch die Kölner Fans wird, davon kann man ausgehen, frostig sein. Aber wie denken die Vereinsfunktionäre der 17 Bundesliga-Konkurrenten über den RasenBallsport-Klub? Die Deutsche Presse-Agentur dpa hat sich umgehört. Hier die Antworten:
Karl-Heinz Rummenigge (FC Bayern München): „Leipzig hat große Ziele. Mit dem Aufstieg wird man sich dort nicht zufrieden geben. Eine Firma wie Red Bull, die das Ganze finanziert, will nach oben, idealerweise in die Champions League. Ob das so schnell geht, weiß ich nicht. Aber ich finde es gut, dass wir in der Bundesliga endlich wieder einen Klub aus dem Osten dabei haben.“
Michael Zorc (Borussia Dortmund): „Ich denke, es ist zuallererst der eigene Anspruch der Leipziger, sich relativ zügig im oberen Tabellendrittel zu etablieren. Natürlich ist ihnen das auch zuzutrauen.“
Roger Schmidt (Bayer Leverkusen): „Die Bundesliga ist auch in Leipzig trotz der finanziellen und persönlichen Möglichkeiten kein Selbstläufer. Wie schnell sich Mannschaft und Verein an das höhere Niveau gewöhnen, ist schwer vorauszusagen.“
Mittelmaß wird vom Brausehersteller nicht gewünscht sein
Max Eberl (Borussia Mönchengladbach): „Ich glaube, dass Leipzig definitiv anderes Potenzial hat als andere Aufsteiger. Meine heutige Einschätzung ist, dass sie sorgenfrei in der Bundesliga bleiben werden. Wie weit es direkt im ersten Jahr nach oben geht, ist schwer zu sagen.“
Christian Heidel (FC Schalke 04): „Spätestens im zweiten Jahr spielt Leipzig oben mit.“
Rouven Schröder (FSV Mainz 05): „Guter Standort, sehr ehrgeizige Leute und viel Potenzial: Mittelfristig wird Dauer-Mittelmaß vom Brausehersteller wohl nicht gewünscht sein.“
Der Weg in die Spitzengruppe der Bundesliga ist keine Selbstverständlichkeit
Pal Dardai (Hertha BSC): „Da ist ein erfahrenes Management da, das sind erfahrene Leute, die etwas aufgebaut haben. Das zieht sich von der Nachwuchsarbeit bis nach oben durch. Wie schnell das geht, ist schwer einzuschätzen.“
Klaus Allofs (VfL Wolfsburg): „Die Rahmenbedingungen bieten sicher Möglichkeiten. Dennoch ist der Weg von der 2. Liga in die Spitzengruppe der Bundesliga keine Selbstverständlichkeit.“
Peter Stöger (1. FC Köln): „Die Rahmenbedingungen des Klubs könnten vermuten lassen, dass es für Leipzig möglich ist, eine gute Rolle zu spielen. Dennoch stellt die Bundesliga hohe Anforderungen.“
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