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Keine Kompromisse: Höger ist Kölns fairer Grenzgänger

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Marco Höger. (Foto: GBK)

Sie sind hier vom ersten Tag an voll in die Zweikämpfe gegangen.
Das gehört zu meinem Spiel. Ich habe immer körperbetont und kompromisslos gespielt. Das hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin. Und das werde ich sicher nicht mehr ändern.

Sie spielen hart, sind aber trotzdem noch nie vom Platz geflogen.
Das stimmt. Ich hatte mal eine Saison, in der ich hinter Luiz Gustavo die meisten Gelben Karten hatte. Aber vom Platz geflogen bin ich noch nie. Das ist die Schwelle, an der ich mich bewege. Man muss auch mal einen Gegner mit Ball klar attackieren können. Aber ich will faire und harte Zweikämpfe führen. Dafür spiele ich Fußball.

Das hat etwas Negatives in meiner Karriere hinterlassen

Auf Schalke sind Sie neben Ihrer Spielweise mit etwas hängen geblieben, das Ihnen bekanntlich nicht gefällt. Sie wurden im Mai 2015 nach einem Spiel gegen den 1. FC Köln vorübergehend suspendiert. Ist das ein Thema, das Sie lieber aus Ihrer Vita streichen würden?
Eigentlich ist das abgehakt, aber es hat etwas Negatives in meiner Karriere hinterlassen. Damals war es auf Schalke sehr turbulent. Wir haben in Köln gespielt, ich stand in der Startelf. Einen Tag nach der Niederlage hat man an meiner Loyalität gezweifelt, mich für eine Woche suspendiert. Dann stand ich eine Woche später wieder in der Startelf. Das sagt dann eigentlich alles aus, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Vom FC Schalke 04 zum 1. FC Köln – wie ähnlich oder verschieden sind sich die beiden Klubs?
Beide Klubs sind große Klubs. Aber es war ein wichtiger Punkt für mich, dass Peter Stöger als Trainer schon länger hier ist und eine Konstante darstellt. Das hatte ich auf Schalke nicht, wo ich in fünf Jahren fünf Trainer miterlebt habe. Als Spieler wünsche ich mir jetzt, längerfristig mit einem Trainer zusammenarbeiten und etwas aufbauen zu können. Nur so kannst du eine Entwicklung starten.

Nach Höherem zu streben, ist nicht verboten

Wie könnte diese Entwicklung beim 1. FC Köln aussehen?
Der FC fährt gut damit, mit konkreten Zielsetzungen vorsichtig zu sein. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir noch mal Neunter werden, uns aber um ein, zwei Punkte und fußballerisch verbessern. Aber genau das wollen wir ja hier im Trainingslager besprechen und uns als Mannschaft ein gemeinsames Ziel setzen. Es klingt nach einer Floskel, aber mit der Stadt, dem Stadion, den Fans und der Tradition nach Höherem zu streben, ist nicht verboten. Trotzdem wird das immer schwerer, wenn man sieht, dass Teams wie RB Leipzig hinzukommen, die große finanzielle Möglichkeiten mitbringen. Für Teams wie uns wird es daher nicht einfacher, da mitzuhalten.

Weiterlesen: “Ich habe mich gegen England und für den FC entschieden”

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