Bleibt der 1. FC Köln ein halbes Jahr lang ungeschlagen?

“Natürlich werden wir versuchen, die Bayern zu ärgern. Wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen.” Das sagte kein Spieler und auch keiner aus dem Trainerteam. Das waren die Worte von Präsident Werner Spinner, der sich freut, am Samstag Uli Hoeneß wiederzutreffen, der ihm einst zu Jörg Schmadtke als Geschäftsführer Sport geraten hatte.

Spinner und Schmadtke vertrauen auf Trainer Peter Stöger. Zehn Bundesliga-Spiele sind die Kölner nun schon in Folge ungeschlagen. Die letzte Pflichtspiel-Pleite datiert vom 10. April 2016 im Derby gegen Bayer Leverkusen. Sollte es der 1. FC Köln tatsächlich schaffen, gegen den FC Bayern ohne Niederlage zu bleiben, würde der Effzeh in wenigen Tagen, am 10. Oktober, seit einem halben Jahr ungeschlagen sein.

Es gibt sicher unangenehmere Situationen, um nach München zu fahren

Fünf Mannschaften haben in dieser Saison bereits probiert, etwas gegen die Bayern mitzunehmen. Ausgerechnet der arg gebeutelte HSV hätte es am vergangenen Wochenende beinahe geschafft. Aber eben nur beinahe. “Es wird auch für uns eine Mammutaufgabe werden”, sagt Stöger. “Aber wir stehen relativ gut da. Es gibt sicher unangenehmere Situationen als die unsere, um nach München zu fahren.”

Niemand macht sich etwas vor in Köln, aber von Angst vor einem übermächtigen Gegner ist nichts zu spüren, wenngleich Stöger sagt: “Wenn klare Ergebnisse erwartet werden, wenn der FC Bayern in der Champions League zuhause spielt, kann man davon ausgehen, dass die Erwartungen in der Bundesliga nicht anders sind.” Doch der FC-Coach setzt auf seine Spieler, an die er eine Liebeserklärung richtet. “Seit ich hier bin, haben uns die Jungs kein einziges Mal enttäuscht. Sie rufen alles ab, schmeißen alles rein. Mal ist es gut, mal weniger gut, mal hatten wir eine schlechte Idee. Aber das, was sie probieren, ist immer 100 Prozent. Dafür haben sie jedes Lob verdient.”

Ich habe mir die Schlagzeile ausgeschnitten

Gegen den FC Bayern muss alles passen, und ein etwas schlechterer Tag der Münchner wäre sicherlich auch förderlich. Doch die Geissböcke fahren gestärkt in die Stadt, in der gerade das Oktoberfest tobt. Nur eines, da sind sich alle einig am Geißbockheim, ist man in Köln trotz des guten Saisonstarts definitiv nicht: ein Bayern-Jäger. “Ich habe mir die Schlagzeile ausgeschnitten”, lacht Spinner. “Aber das hat nichts mit der Realität zu tun.”

Das könnte Euch auch interessieren:

• PERSONAL: Stöger fehlt wegen Trauerfall – Bittencourt fällt aus
• OSAKO: (K)ein Neuanfang! Yuya und das Streben nach Glück
• FINANZEN: Spieleretat und Transfers – so viel kostet der FC-Erfolg