Nach dem Bekanntwerden der Ausschreitungen hatte der Deutsche Fußball-Bund erklärt, Ermittlungen gegen den 1. FC Köln aufnehmen zu wollen. Ob sich die Untersuchungen gegen die Sitzblockade, die Protestbanner im Stadion oder die Auseinandersetzungen mit der Polizei beziehen, wurde noch nicht bekannt.
Spinner aber stellte klar, dass es für den Effzeh Grenzen der Verantwortlichkeit gebe. “Ich lege großen Wert darauf, dass das, was außerhalb des Stadions passiert, nicht unser Thema ist. Dafür ist die Polizei zuständig.” Auch deshalb richtete er überdies deutliche Worte an RB Leipzig, deren Verantwortliche unter anderem Stadionverbote für die FC-Fans gefordert hatten.
“Ich finde es immer toll, wenn sich Vorstände anderer Vereine sofort so aus dem Fenster lehnen”, sagte Spinner. “Sie nutzen die Vorfälle, um sich in einem besseren und andere Klubs in schlechterem Licht stehen zu lassen.” Gemeint war vor allem die Äußerung von RB-Vorstand Oliver Mintzlaff, der in diesem Zuge erklärt hatte, dass RB Leipzig “ein großes, vorbildliches Zugpferd werden kann mit einer neuen Fußballkultur ganz ohne Gewalt und Aggressionen”.
Aber auch die Äußerungen von Ralf Rangnick waren in Köln nicht gut angekommen. Der RB-Sportchef hatte sich über mögliche Befindlichkeiten der FC-Sponsoren nach den Vorfällen geäußert und sich beklagt, über eine Stunde für die letzten 400 Meter zum Stadion gebraucht zu haben. “Meine Frau hat auch eine Stunde 15 Minuten zum Stadion gebraucht”, schüttelte Vize-Präsident Toni Schumacher da nur den Kopf. “Das ist außerhalb unseres Stadions passiert, das fällt in das Aufgabengebiet der Polizei.”
Der GEISSBLOG.KOELN meint: Ein Vorfall, zwei Themen. Erstens: Wenn sich die Polizeiberichte bewahrheiten, haben einige wenige FC-Fans wieder ihr hässlichstes Gesicht gezeigt. Straftaten müssen geahndet werden, von der Polizei an erster und vom Effzeh an zweiter Stelle. Ohne Wenn und Aber. Zweitens: Die Äußerungen der Leipziger Verantwortlichen sind schlechter Stil. Kritik an den Protestaktionen war gerechtfertigt. Die Inszenierung als Saubermann-Verein ohne Fan-Probleme geht auch in Leipzig an der Realität weit vorbei.
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