Der 1. FC Köln hat es geschafft und Werder Bremen im Kampf um Europa niedergerungen. Die Geissböcke siegten in einem hochemotionalen Spiel mit 4:3 (3:2). Anthony Modeste traf doppelt.
Köln – Es war das erste von drei Endspielen um Europa. Die Verantwortlichen des 1. FC Köln hatten es vorgegeben: Jetzt soll es mit Europa klappen. Dafür brauchte der Effzeh einen Sieg gegen die zuvor elf Spiele ungeschlagenen Bremer. Es wurde ein kaum vorstellbares Fußball-Spektakel.
Moment des Spiels
Der Schlusspfiff. Kein Moment beschrieb das Spiel so gut. Peter Stöger ballte die Fäuste, die FC-Spieler fielen sich in die Arme, Anthony Modeste sank völlig entkräftet zu Boden. Eine Leidenschaft, die Leiden schafft, das hatten die Geissböcke 93 Minuten lang auf den Rasen gebracht. Mit Erfolg.
Das Spiel in zwei Akten
Als die ersten 45 Minuten vorbei waren, rieben sich die 50.000 Zuschauer in Müngersdorf die Augen. Was war da gerade auf dem Rasen passiert? Der Kampf um die Europa League entfesselte beide Mannschaften von der ersten Minute an. Vor allem Köln. Aggressiv, laufstark, emotional, mit einem klaren Plan, mit Leidenschaft. Erst köpfte Anthony Modeste vorbei, dann grätschte Lukas Klünter einen Bremer Konter ab, dann musste Felix Wiedwald gegen Modeste und Leonardo Bittencourt spektakulär retten. In der 13. Minute war der Ball trotzdem drin. Modeste nach einer Ecke – das 1:0. Das Stadion stand Kopf, und es sollte so weitergehen. Klünter pfeilschnell über die rechte Seite, eine perfekte Flanke, und das Kopfball-Ungeheuer Bittencourt mit dem 2:0. Köln auf Europa-Kurs? Von wegen! Bremen kam zurück. Fin Bartels lief Sörensen und Subotic davon und spitzelte das Leder an Timo Horn vorbei. Nur drei Minuten später köpfte Theodor Gebre Selassie den Ausgleich. Zlatko Junuzovic hatte in der 43. Minute gar das 2:3 auf dem Fuß. Doch er vergab. Anders als Simon Zoller. Im Gegenzug lupfte der Stürmer den Ball über den herauseilenden Wiedwald hinweg ins Netz – die Führung zur Pause für die Geissböcke nach einer Halbzeit, wie man sie lange nicht gesehen hat in Müngersdorf.
Und es ging so weiter. Die zweite Hälfte war keine zweite Minuten alt, da nutzte Modeste eine unfreiwillige Vorlage von Lamine Sane und jagte das Leder aus 14 Metern ins kurze Eck. Wieder eine Zwei-Tore-Führung für die Geissböcke. Das musste doch jetzt reichen. Noch immer nicht. Serge Gnabry brachte Werder nach einer Bartels-Flanke zurück ins Spiel. Der Rest war Zittern. Modeste vergab in der 86. Minute die größte aller Konterchancen. Dann aber war das Spiel vorbei. Das Zittern wich grenzenlosem Jubel in Müngersdorf.
Fazit
Der 1. FC Köln hat es noch nicht geschafft. Es sind noch immer zwei Spiele im Kampf um die Europa League. Aber der Sieg gegen Bremen war aufgrund einer spektakulären Leistung in der ersten Hälfte und purer Leidenschaft über 90 Minuten verdient. Köln übernimmt mindestens bis Sonntag Platz sechs in der Tabelle. Jetzt ist alles möglich. Und mit zwei weiteren Leistungen wie der am Freitagabend auch realistisch.
So spielte der Effzeh
Horn – Klünter, Sörensen, Heintz, Hector – Zoller (82. Rudnevs), Jojic (70. Höger), Lehmann, Hector, Bittencourt (74. Rausch) – Modeste
Tore
1:0 Modeste (13.)
2:0 Bittencourt (28.)
2:1 Bartels (33.)
2:2 Gebre Selassie (40.)
3:2 Zoller (44.)
4:2 Modeste (47.)
4:3 Gnabry (60.)
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