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Das Aufbäumen kam zu spät: “Ein Spiegelbild der Saison”

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Nils Petersen schiebt zum 2:0 ein. (Foto: imago/Eibner)

Der Abstieg des 1. FC Köln ist nach der 2:3 (0:1)-Niederlage gegen den SC Freiburg besiegelt. Zu spät stemmte sich ein lange Zeit harmloser Effzeh gegen die drohende Niederlage. In einer turbulenten Schlussphase schnupperten die Kölner dann aber sogar am Siegtreffer, ehe es wie so oft in dieser Saison im Gegenzug hinten doch noch klingelte.

Freiburg – Als die Kölner Mannschaft nach dem Abpfiff in die Kurve der mitgereisten Fans ging, um sich für die Unterstützung zu bedanken, spielten sich bewegende Szenen ab. Die Anhänger feierten ihre Mannschaft und stimmten das kölsche Lied “En unserem Veedel” an. Das Team stand Arm in Arm auf dem Rasen und hörte zu. Szenen, die niemand so schnell vergessen dürfte. Die Stimmen zum Spiel.

Wollen diese Scheiß-Saison wieder gut machen

Marco Höger: “Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison. Nach dem 0:2 sind wir noch mal gut zurückgekommen und haben den Ausgleich geschafft. In einer normalen Saison hätten wir den Punkt mitgenommen. So mussten wir weiter auf Sieg spielen, aber am Ende haben die Körner gefehlt. In den letzten beiden Spielen wollen wir den Fans, die uns überragend unterstützt haben, noch etwas wiederzugeben. In der nächsten Saison wollen wir dann diese Scheiß-Saison wieder gut machen, damit wir übernächstes Jahr wieder hier spielen können. Die Fans haben uns sensationell unterstützt und verabschiedet. Das hätte ich so nie erwartet. Das ist schön. Wir honorieren das. Da kann man nur den Hut ziehen. Das müssen wir zurückzahlen.”

Timo Horn: “Gegen Schalke war es schon sehr emotional. Heute ist es denkbar schlecht losgegangen. Das 0:2 kurz nach der Halbzeit war extrem bitter. Wir standen schon mit beiden Beinen in der Zweiten Liga. Da hätte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt. Aber wird sind zurückgekommen und haben sogar die Chance auf das 3:2. Aber das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir solche Bälle nicht rein machen. Die letzte Minute war dann das i-Tüpfelchen auf einer völlig verkorksten Saison. Für die Freiburger ist das natürlich überwältigend. Für uns ist es das genaue Gegenteil. Nichtsdestotrotz gehen wir als Einheit in die Zweite Liga. Das ist das Positive. Nach dem Spiel dann ‘En unserem Veedel’ zu hören, ist kaum in Worte zu fassen. Sowas gibt’s in Fußball-Deutschland nur noch ganz selten. Wir haben ein ganzes Jahr immer wieder auf dem Boden gelegen. Das hat Kraft gekostet. Der Wille war bis zur letzten Minute ungebrochen. Wir haben trotzdem versucht weiter Fußball zu spielen. Das haben die Fans honoriert.”

Die Fans haben dafür gesorgt, dass wir unsere Würde bewahrt haben

Stefan Ruthenbeck: „Das Spiel war sinnbildlich für die komplette Saison: zu einfache Gegentore, trotzdem haben wir Mentalität gezeigt und sind zurückgekommen. Wir hatten die Chance, das Spiel selbst zu gewinnen, aber im Gegenzug haben wir das 2:3 kassiert. In der Analyse steigt man so ab. Das ist heute passiert. Ich bin sehr stolz auf die Fans. Sie sorgen dafür, dass wir heute mit Würde abgestiegen sind. Wie sie applaudiert haben – das Gefühl haben die Spieler in die Kabine genommen. Die Fans haben dafür gesorgt, dass wir unsere Würde bewahrt haben. Und wenn der SC Freiburg am letzten Spieltag Hilfe braucht, werden wir gegen Wolfsburg alles tun. Der Abstieg ist über einen langen Zeitraum gelaufen. Es war klar, dass es irgendwann so kommen könnte. Es war trotz alledem emotional, vor allem, als wir in der Kurve waren. Aber wir waren heute etwas gefasster als nach dem Spiel gegen Schalke. Ich hatte mir vorgenommen, egal, was passiert, souverän zu bleiben. Klar brodelt es auch in mir, aber es bringt mir nichts, mit dem Finger auf alles zu zeigen.“

Christian Streich: „Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Contenance und Souveränität auftreten würde wie Stefan Ruthenbeck. Kompliment an den Trainer. Wir wussten nicht, wie Köln hier antreten würde. Wir sind so aufgelaufen, wie es bei unseren Verletzungen ging. Es wäre schön gewesen, wenn wir heute vier, fünf Spieler hätten auswechseln können. Wir haben nach dem 2:0 zwei furchtbare Tore bekommen. Die Flanken waren gut, aber nicht so gut, dass man sie nicht verteidigen kann. Am heutigen Tag hatten wir sehr viel Glück auf unserer Seite. Aber in der Summe war es über 90 Minuten ein verdienter Sieg. Ich wünsche dem 1. FC Köln alles Gute. Sie werden wiederkommen und nach dem nächsten Jahr wieder in der Bundesliga spielen. Es waren zwei unglaubliche Spiele gegen Köln, von denen wir beide gewonnen haben.“

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