Nach Marco Höger, Jonas Hector und Timo Horn hat auch Marcel Risse seinen Verbleib beim 1. FC Köln bestätigt. Der 28-Jährige löste damit sein Versprechen ein, das er vor Wochen im Interview mit dem GEISSBLOG.KOELN angekündigt hatte. “Ich laufe nicht davon”, sagte Risse.
Köln – Sie hießen Henri Cochet, Jean Borotra, Jacques Brugnon und René Lacoste. Vier außergewöhnliche Sportler, die in den 1920er und 1930er Jahren den Tennissport dominierten. Die vier Franzosen gewannen gemeinsam für Frankreich den renommierten Davis Cup sechs Mal in Folge. Sie wurden “Die vier Musketiere” genannt, nach dem Roman “Die drei Musketiere” von Alexandre Dumas. Noch heute trägt der Pokal der French Open in Paris zu ihren Ehren den Namen “Coupe des Mousquetaires”.
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Rund 90 Jahre später hat der 1. FC Köln seine eigenen vier Musketiere – nicht wegen ihres Erfolgs mit den Geissböcken, sondern wegen ihrer Vereinstreue. Marco Höger, Jonas Hector, Timo Horn und Marcel Risse: drei gebürtige Kölner und ein Wahl-Kölner, die sich dem Effzeh verschrieben haben. Ihr Verbleib bedeutet für die Geissböcke einen außergewöhnlichen Faustpfand im sportlichen Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Ihr Verbleib ist das Ergebnis einer unwahrscheinlichen, aber für das Renommee des Klubs kaum zu bemessenden Entwicklung. Wer braucht schon teure PR-Kampagnen? Wenn der FC in den letzten Monaten in vielerlei Hinsicht alles andere als “spürbar anders” war, so füllten die vier Profis diesen Slogan nun wieder mit Leben.
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Höger besiegte einst mit dem FC Schalke 04 das große Real Madrid in der Champions League. Hector versenkte bei der EM 2016 im Viertelfinale gegen Italien den entscheidenden Elfmeter. Horn gewann mit Deutschland in Rio die olympische Silbermedaille. Risse wurde mit Deutschlands U19 Europameister, erzielte 2016 das Tor des Jahres und hätte – wie seine drei Mitstreiter auch – den FC verlassen und zu einem anderen Verein wechseln können. Doch alle bleiben nun auch trotz des Abstiegs in der Domstadt.
Die Gründe sind ähnlich und doch unterschiedlich, und längst nicht jeder andere Leistungsträger der letzten Jahre wird es ihnen nachmachen. Dominique Heintz und Leonardo Bittencourt stehen beispielsweise vor dem Absprung. Auch dem kölschen Quartett hätte man einen Abgang nicht verübeln können, aus sportlicher und finanzieller Sicht hätte es für sie interessantere Optionen gegeben. Dass sie trotzdem bleiben, ist in ihren Fällen ein Gewinn für den Effzeh. Diesen müssen die Geissböcke in der kommenden Saison in sportlichen Erfolg ummünzen.
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