Die B-Junioren des 1. FC Köln haben die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Am Mittwoch um 17 Uhr steigt das Halbfinal-Hinspiel bei der U17 des FC Bayern München. Der FC ist Außenseiter, doch das Team von Trainer Martin Heck verfügt über eine Ansammlung an Talenten, wie man sie am Geißbockheim länger nicht mehr gesehen hat.
Köln – In Dortmund und ganz Deutschland ist der Hype um Youssoufa Moukoko groß. Der Pass des Stürmers von Borussia Dortmund weist den Angreifer als gerade einmal 14 Jahre alt aus. Trotzdem hat der Youngster die U17-Bundesliga West in dieser Saison kurz und klein geschossen. Das Ausnahmetalent erzielte in 26 Ligaspielen insgesamt 46 Tore und stellte damit einen neuen Rekord auf, den zuvor Donis Avdijaj beim FC Schalke 04 mit 44 Toren gehalten hatte. Eine Randbemerkung: Von den 14 gegnerischen Vereinen in der Staffel West erzielten neun Teams insgesamt weniger Treffer als Moukoko alleine.
Umso bemerkenswerter, dass Borussia Dortmund mit Moukoko über die gesamte Saison hinweg insgesamt zwar 93 Tore erzielte, trotzdem aber nur zwölf Treffer mehr als der 1. FC Köln. Die Mannschaft von Martin Heck begeisterte in der Saison mit offensivem Fußball und brachte neben 81 Toren insgesamt auch drei Torjäger in die Top Ten der besten Angreifer der Liga. Jacob Jansen (18 Tore), Jan Thielmann (15) und Marvin Obuz (12) trafen zweistellig, und auch Tim Lemperle (10 Treffer) hätte seinen Torquote noch höher schrauben können, stieg jedoch nach einer starken Hinrunde zur Belohnung in der Rückrunde bereits in die U19 auf. Wer aber sind die größten Talente im FC-Kader? Wer soll am Mittwoch beim FC Bayern die Kohlen aus dem Feuer holen?
1. Florian Wirtz
Der Name Florian Wirtz elektrisiert in ganz Deutschland inzwischen den Nachwuchsbereich. Vor einem Monat erst wurde der Junge aus Brauweiler 16 Jahre alt, doch er gilt längst als das größte Talent beim FC. Nicht etwa Noah Katterbach, sondern der zwei Jahr jüngere, offensive Mittelfeldspieler schießt seit Jahren im FC-Trikot alles in den Jugendligen auseinander. Beobachter beschrieben ihn auf GBK-Nachfrage als typischen Straßenfußballer, jedoch verbunden mit läuferischer Stärke. Wirtz spielte, nach einer schweren Muskelverletzung in der Hinrunde, eine bärenstarke Rückrunde und war nicht nur an den meisten Kölner Toren direkt oder indirekt beteiligt. Er lief auch in den meisten Spielen die meisten Kilometer und präsentierte sich so nicht nur als kreativer Offensivspieler. Der U-Nationalspieler spielt in der U17 neben Joshua Schwirten in einem 4-3-3 auf der Doppel-Acht und soll auch in München wieder für die Akzente in der Offensive setzen.
2. Jacob Jansen
Vor und neben Wirtz glänzen in dieser Saison eine Reihe an Top-Talenten, die sich viele andere Nachwuchsteams in Deutschland gewünscht hätten. Jacob Jansen ging in dieser Saison mit 18 Toren voran. Dass Tim Lemperle nach zehn Treffern bereits zur Rückrunde zur U19 hochgezogen wurde, zeigt, dass neben Jansen auch weitere Offensivkräfte zu den Topspielern der Liga gehörten. Jansen im Zentrum, Jan Thielmann als Rechtsaußen und Marvin Obuz als Linksaußen waren hinter Dortmunds Moukoko-Show die heißeste Angriffsreihe der Staffel West. Das Trio (insbesondere die deutschen U17-Nationalspieler Obuz und Thielmann) gilt als vielversprechende Offensivabteilung beim FC – nicht nur für die U17, sondern auch in einem Jahr für die U19.
3. Maiko Sponsel
Einer der größten Emporkömmlinge in dieser Saison war Maiko Sponsel. Als Rechtsverteidiger sicherte er seine Seite hinter Thielmann ab, unterstützte ihn jedoch gleichsam in der Offensive. Dem 17-Jährigen wird von den FC-Verantwortlichen ein großer Entwicklungssprung bescheinigt, vor allem aufgrund seines Tempos und seiner körperlichen Reife und Wucht. Der starke Zweikämpfer schaffte es zusammen mit der restlichen Defensive der Geissböcke, trotz der offensiven Ausrichtung der Truppe von Trainer Martin Heck, nur 22 Gegentore zuzulassen und damit hinter Dortmund die zweitbeste Defensive der Liga zu stellen. Auch auf diese Stärke hoffen die Geissböcke im Duell mit dem FC Bayern München.
4. Daniel Adamczyk
Schließlich wird es auch auf eine starke Torhüterleistung ankommen. Die beiden deutschen U17-Nationaltorhüter Vincent Friedsam und Daniel Adamczyk wechselten sich in dieser Saison ab und trainierten auch immer wieder bei den Profis mit. Adamczyk durfte sich gar auf Mallorca im Profi-Trainingslager im Januar zeigen und wird auch im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft im Tor stehen, da Friedsam im letzten Staffel-Saisonspiel gegen Leverkusen die Rote Karte sah. Auf der Bank wird dann U16-Nationaltorhüter Jonas Urbig sitzen – der FC ist auf der Torhüterposition also bestens aufgestellt.
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