Sebastian Andersson und FC-Trainer Markus Gisdol. (Foto: Ligafoto/Bopp)

Andersson, Modeste und die Frage: Wer schießt die Tore?

Sebastian Andersson steht im Kader des 1. FC Köln gegen den 1. FC Union Berlin. So weit, so gut. Doch kann der Schwede gegen seinen Ex-Klub überhaupt schon wieder fit sein nach einer Knie-OP und nur zwei Trainingseinheiten nach fast zwei Wochen Pause? In jedem Fall muss Markus Gisdol am Sonntag gegen die Eisernen einen Weg finden nicht nur defensiv stabil zu agieren, sondern auch offensiv für Gefahr zu sorgen. Doch wer soll die Tore schießen?

Köln – Anthony Modeste fällt weiter aus, und niemand scheint zu wissen, wann der Franzose wieder fit wird. Erst die rätselhafte Knie-Hüfte-Rücken-Verletzung im Sommer, die den 32-jährigen die gesamte Vorbereitung kostete. Dann war der Stürmer kurzzeitig wieder fit, um anschließend wieder auszufallen, diesmal mit einer nicht minder rätselhaften Bandscheibenverletzung. Markus Gisdol nannte Modestes Situation in dieser Woche “eigenartig und schwierig”. Man wisse nicht so recht, wie man mit dem Stürmer umgehen solle. Doch Gisdol machte auch klar: “Wir bräuchten ihn eigentlich dringend.”

Ohne Modeste bis Weihnachten? Wie fit ist Andersson?

Das Problem: Wer nicht trainieren kann, und das schon wieder seit Wochen, ist auch auf Wochen hin keine Option für den FC. Zwar kann Modeste inzwischen wieder individuell am Ball trainieren. Doch selbst im Falle einer Rückkehr ins Mannschaftstraining wären Bundesliga-Einsätze, uns sei es nur als Joker, erst in einigen Wochen denkbar. Schon jetzt dürfte es mit Spielminuten für Modeste vor Weihnachten knapp werden. Da kann dem geneigten FC-Fan Angst und Bange werden, setzt man voraus, dass Sebastian Andersson nichts mehr passieren darf, und das unter der Bedingung, dass er aktuell nicht die Kraft für 90 Minuten haben dürfte.

Während auf der rechten Seite den Ausfällen von Benno Schmitz (könnte nächste Woche ins Training zurückkehren) und Florian Kainz (fällt noch bis weit in die Rückrunde aus) zumindest Bundesliga-erfahrene Alternativen gegenüber stehen und auch Jonas Hector durch FC-Profis ersetzt werden kann, die einen Anspruch auf einen Stammplatz für sich reklamieren, stehen dem FC im Angriff nur noch der 19-jährige Tolu Arokodare und der 18-jährige Jan Thielmann als Optionen bereit. Thielmann ist weder ein Stoßstürmer noch bezeichnet er die Position der Neun als eine Rolle, die er gerne ausfüllt. Arokodare sollte derweil eigentlich mit Geduld und Ruhe an den deutschen Profi-Fußball herangeführt werden, ohne zu wissen, ob der Nigerianer überhaupt das Zeug zur Bundesliga hat. Nun ist er die einzige Alternative zu Andersson.

Mit Union beginnt Teil zwei der Saison

Gisdol muss für das Spiel gegen Union eine “knifflige Frage” klären, wie er selbst eingestand. Was, wenn Andersson doch nicht fit genug ist? Was, wenn Andersson nur 45 oder 60 Minuten durchhält? Klar dürfte sein, dass das Augenmerk der Geißböcke gegen die Eisernen erneut auf der Defensive liegen wird, auf der Kontrolle der Räume in der eigenen Hälfte. Sehr wohl wollen und müssen die Kölner aber so langsam anfangen auch eine Art Spielidee zu entwickeln, wie sie Tore erzielen wollen, die nicht dem Zufall oder Standardsituationen entspringen. Das bislang miserable Passspiel muss besser werden genauso wie, bei aller Laufbereitschaft, die gezielten Laufwege, um sich Mitspielern anzubieten und Räume zu nutzen.

Mit dem Spiel gegen Union Berlin beginnt für den FC der zweite Teil der Saison. Wie viele Teile die Saison letztlich haben wird, ist noch nicht absehbar. Sicher ist jedoch, dass die ersten sieben Spieltage mit drei Länderspielpausen und zahlreichen Verletzungssorgen für den FC nun abgehakt werden soll. Ab sofort geht es wöchentlich um Punkte, am besten mit einem möglichst vollen Kader. Gisdol gab in dieser Woche die Devise vor den zarten Aufwärtstrend der letzten Spiele fortzusetzen. “Den Trend, den wir angestoßen haben, gilt es zu verstärken und weiterzuführen.” Doch das dürfte nur gelingen, wenn bald mal wieder ein Dreier herausspringt. Das weiß auch Gisdol. “Es gibt keinen Ersatz für Siege.” Und so dürfte Gisdol gegen Union personell so wenig wie möglich ändern, damit sich die Mannschaft weiter findet – und möglichst schon am Sonntagabend endlich wieder jubeln darf.

So könnte der Effzeh spielen: Horn – Wolf, Bornauw, Czichos, Katterbach – Özcan – Thielmann, Duda, Drexler, Jakobs – Andersson

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