Der 1. FC Köln hat in einer emotionalen Partie Hertha BSC mit 3:1 (1:1) besiegt und damit einen perfekten Einstand in die Bundesliga-Saison gefeiert. Anthony Modeste und Florian Kainz schossen die Geißböcke zum Auftaktsieg und auf Platz vier der Tabelle. Die 16.500 Zuschauer waren begeistert.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Zuschauer. Endlich. 16.500. Doch als die Hymne kurz vor dem Spiel erklingt, singen sie für 50.000. Genauso, wie sie später für 50.000 jubeln. Wie sie den verlorenen Sohn Anthony Modeste feiern. Wie sie die neue Spielweise der Geißböcke feiern. Wie sie den doppelten Torschützen Florian Kainz feiern.
Moment des Spiels
Die zweite Halbzeit hat gerade begonnen, da legt der 1. FC Köln los wie die Feuerwehr. Erst scheiterte Ellyes Skhiri per Kopf an Alexander Schwolow im Hertha-Tor. Dann kam die 52. Minute: Anthony Modeste wurde auf dem Flügel (!) freigespielt, doch das hatte es in diesem Spiel schon häufiger gegeben. Dieses Mal aber flankte der Franzose. Die Hereingabe wurde so abgefälscht, dass Schwolow in Bedrängnis kam und nur noch mit einer Hand an den Ball kam. Florian Kainz schaltete blitzschnell, eilte heran und köpfte den Ball zur 2:1-Führung ein. Es sollte der Auftakt der entscheidenden Sturm- und Drang-Phase der Geißböcke sein. Denn nur drei Minuten machte Kainz per Doppelpack das 3:1.
Die Tore
Kaum hatte das Spiel begonnen, lag der FC auch schon zurück. Wie schon in Jena, lag der Ball in der 5. Minute im Kölner Tor. Vorausgegangen war ein zweifelhafter Pfiff zugunsten eines Freistoßes für die Hertha. Den anschließenden Freistoß trat Marvin Plattenhardt scharf vor das Tor. Den Kopfball des freistehenden Cunha konnte Timo Horn nur nach vorne prallen lassen, sodass der Stürmer quer legte zu Jovetic und der zweite Angreifer der Herthaner den Ball nur noch über die Linie drücken musste.
Nachdem Horn das 0:2 mit einer Parade gegen Serdar verhinderte, kamen die Geißböcke immer besser ins Spiel. Die Belohnung in der 41. Minute. Jan Thielmann wurde über links freigespielt und flankte zentimetergenau in die Mitte. Dort setzte sich Anthony Modeste gegen Marton Dardai durch und köpfte zum 1:1 ein.
Dann kam die zweite Halbzeit, und damit die Minuten des Florian Kainz. Erst erzielte er per Kopf das 2:1. Nur drei Minuten später schickte Thielmann den gestarteten Benno Schmitz in den Strafraum. Dieser legte flach quer und Kainz grätschte die Hereingabe mit dem langen Ball vorbei an Schwolow über die Linie. Es war das 3:1 und damit der vorentscheidende Punch gegen die Hertha.
Fazit
Der 1. FC Köln hat ein spektakuläres und emotionales Comeback zum Start in die Bundesliga-Saison gefeiert. Das Comeback der Zuschauer, das Comeback der Emotionen von den Rängen, aber auch das Comeback von Offensivfußball und bedingungslosem Einsatz. Als Schiedsrichter Robert Hartmann zur Pause pfiff, gab es großen Applaus der FC-Fans. Völlig verdient: Die Mannschaft zeigte genau das, was Steffen Baumgart von ihr erwartete. Kampfgeist, Laufbereitschaft, Aggressivität, frühe und viele Ballgewinne, die Hertha wusste oft nicht, wie sie sich aus der eigenen Hälfte heraus befreien sollte. Dass das nicht immer klappen kann, schon gar nicht nach nur wenigen Wochen in diesem neuen System, ist klar. So kam die Hertha zu ihren Konterchancen. Doch mehr war es nicht. Die dominante Mannschaft war der FC. Und so endete das Spiel mit jedem Ballkontakt, gefeiert von den Anhängern. Und mit einem 3:1-Sieg zum Bundesliga-Auftakt, der den FC auf Rang vier der Tabelle hievte.
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