Zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison hat der 1. FC Köln die Null gehalten und ohne Gegentor die 90 Minuten überstanden. Gegen den VfB Stuttgart bekam Marvin Schwäbe zwar praktisch keinen Schuss gefährlich auf sein Tor. Doch mit dem Zu-Null-Spiel hat der 26-jährige seinen Anspruch untermauert, die Nummer eins im FC-Tor zu bleiben.
Köln – In der 51. Minute musste Marvin Schwäbe eingreifen. Zumindest musste er stehen bleiben und angeschossen werden, als Omar Marmoush von der Torauslinie abzog und den FC-Keeper am Oberkörper traf. Ansonsten hatte Schwäbe keine Probleme mit den Torabschlüssen der Stuttgarter.
Viel mehr hatte er am Ball zu tun, kam auf insgesamt 48 Ballkontakte und hatte damit mehr Ballaktionen als fast alle FC-Spieler – nur Rafael Czichos, Timo Hübers, Jonas Hector und Salih Özcan waren häufiger am Ball als der Kölner Keeper. Steffen Baumgart hatte Schwäbe zuletzt für sein Passspiel gelobt, und so war der 26-Jährige auch am Sonntag wieder ein sicherer Anspielpartner trotz des schwierigen Untergrunds.
Schwäbe nutzt seine Chance
Nach der Partie und der ersten Weißen Weste der Bundesliga-Saison konnte sich Schwäbe zusammen mit seinen Teamkameraden über den Sieg und das Erfolgserlebnis freuen. Während der verletzte Timo Horn das Spiel von der Bank aus verfolgt hatte, konnte Schwäbe durch seine Leistung seinen Anspruch untermauern, auch nach der Winterpause weiter im Tor stehen zu wollen.
Horn befindet sich im Aufbautraining und wird nach der Winterpause Anfang Januar im Mannschaftstraining zurückerwartet. Doch Schwäbe war im Sommer 2021 von Bröndby nach Köln gekommen, um den Druck auf Horn zu erhöhen und seine Chance zu nutzen, sofern diese kommen sollte. Sie kam mit Horns Knieverletzung Ende November. Seitdem hat Schwäbe fünf Spiele gemacht, drei Spiele gewonnen, insgesamt zehn Punkte geholt und – nach dem Zu-Null-Spiel im DFB-Pokal in Stuttgart – zum zweiten Mal in dieser Saison ein Pflichtspiel ohne Gegentor überstanden.
Ich denke, dass ich gute Leistungen gebracht habe
“Ich denke, dass ich zufrieden sein kann”, sagte Schwäbe nach der Partie im Rückblick auf seine ersten fünf Bundesliga-Spiele. “Natürlich gibt es immer mal ein, zwei Szenen, die nicht perfekt waren. Mit denen muss man offen und ehrlich umgehen.” Das perfekte Spiel gebe es ohnehin nicht, “aber ich denke schon, dass ich gute Leistungen gebracht habe”. Und mit diesen will er sich den Posten zwischen den Pfosten weiter verdient haben.
“Mit mir ist nichts besprochen”, betonte Schwäbe. “Es war klar, dass Timo drei, vier Wochen brauchen würde. Ich denke, Timo wird zum ersten Spiel nach der Pause wieder fit sein. Dann werden wir sehen, wie der Trainer entscheidet.” Baumgart hatte sich zuletzt nicht in die Karten schauen lassen. Doch klar ist: Der Kampf um die Nummer eins ist komplett offen – und Schwäbe hat alles getan, um sich seinen Platz zu verdienen.
Der Trainer entscheidet, wie es weitergeht
Grobe Schnitzer leistete er sich keine, nur in einer Szene in Bielefeld sowie beim Treffer zum 0:1 gegen Augsburg sah er unglücklich aus. Ansonsten hielt er mitunter Punkte mit starken Paraden fest, so auch in Wolfsburg. “Natürlich” wolle er nun seinen Platz nicht wieder hergeben, sagte Schwäbe. “Ich wusste, dass ich hier erst mal die Nummer zwei sein würde. Jetzt habe ich fünf Spiele gemacht und gute Leistungen gezeigt. Der Trainer entscheidet, wie es weitergeht.” Wohl aber erst im neuen Jahr.
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