Der 1. FC Köln hat auch ohne seinen Cheftrainer Steffen Baumgart den SC Freiburg mit 1:0 (1:0) besiegt. Ein durch Jan Thielmann spektakulär vorbereitetes Tor von Anthony Modeste bescherte den Geißböcken den knappen Sieg vor 10.000 Zuschauern in Müngersdorf. Nach dem Spiel jubelte der FC über einen Meilenstein in der Saison.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Die Zuschauer waren zurück – zumindest 10.000 Fans durften am Samstag wieder nach Müngersdorf kommen. Doch einer fehlte: Steffen Baumgart, wegen einer Coronainfektion schallte seine Stimme nicht durch das Stadion. André Pawlak, sein weitaus ruhigerer Vertreter, nahm seinen Platz ein. Auf dem Rasen gab es zwei Veränderungen: Jan Thielmann und Mark Uth standen für Ondrej Duda und Louis Schaub in der Startelf. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem furiosen 4:0-Heimsieg gegen die Freiburger am 2. Februar 2020 sollten es wieder drei Punkte werden.
Tor des Tages
Es lief die 23. Minute, als sich Luca Kilian in der eigenen Hälfte fast den Ball abjagen ließ. Der Innenverteidiger konnte zweimal nicht klären, dann landete sein Befreiunggschlag an der Mittellinie bei Jan Thielmann. Was der 19-Jährige dann mit Nationalspieler Nico Schlotterbeck im Rücken machte, war großes Kino. Mit der Ballan- und mitnahme in einer fließenden Bewegung ließ er seinen Gegenspieler stehen und sprintete auf das Freiburger Tor zu. Vor Philipp Lienhart legte er quer zu Anthony Modeste. Und der Franzose zögerte keine Sekunde. Ohne den Ball erst anzunehmen, setzte er aus 16 Metern sofort zum Schuss an und schlenzte das Kunstleder gegen die Laufrichtung von Mark Flekken zielgenau ins lange Eck zum 1:0 für die Geißböcke. Es war das 14. Saisontor des 33-Jährigen. Gefeiert wurde aber vor allem Thielmann für die spektakuläre Vorbereitung.
Moment des Spiels
In der 50. Minute schlief der FC bei einem ruhenden Ball der Freiburger. Christian Günter konnte sich hinter Dejan Ljubicic freilaufen, wurde angespielt und flankte in den Rücken der Abwehr. Der eingewechselte Roland Sallai zog sofort ab und versenkte gegen Schwäbes Laufrichtung. Doch Nico Schlotterbeck hatte hauchdünn im Abseits und in Schwäbes Sichtfeld gestanden, sodass Schiedsrichter Felix Brych den Treffer nach VAR-Intervention nicht anerkannte.
Fazit
Der 1. FC Köln verdiente sich den Sieg gegen den SC Freiburg mit einer über 90 Minuten konzentrierten und engagierten Vorstellung. Das sehenswerte Tor war die Krönung einer standhaften Leistung in einem schwierigen Spiel. Freiburg war der erwartet anspruchsvolle Gegner, taktisch variable, offensiv immer gefährlich. Doch die Geißböcke konnten sich im Zweifel auf ihren starken Schlussmann Marvin Schwäbe verlassen, der zwei Großchancen sehenswert vereitelte.
So sprangen die Kölner zumindest vorübergehend auf den sechsten Tabellenplatz mit nun 32 Punkten. Aus 21 Spielen ist dies eine bärenstarke Ausbeute und ein Meilenstein im Kampf um den Klassenerhalt bei noch 13 ausstehenden Spielen und weiterhin mindestens zehn Punkten Vorsprung auf den 16. Tabellenplatz. André Pawlak und seinem Team gelang auch ohne Cheftrainer Baumgart dieser Schritt. Auch dies war eine wichtige Lehre dieses Spieltags.
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