Seit 2015 spielt Meike Meßmer für den 1. FC Köln: Viele Jahre war sie fester Bestandteil des ersten Teams, das zwischen der Ersten und Zweiten Liga pendelte. Seit dem vergangenen Sommer kickt sie als Spielführerin für die U20, die aktuell um den Aufstieg in die Zweite Liga kämpft. Im GEISSBLOG-Interview spricht die 26-Jährige über ein erfolgreiches Jahr, das anstehende Rückspiel gegen Saarbrücken und ihre Zukunft.
Das Interview führte Daniel Mertens
GEISSBLOG: Frau Meßmer, Sie wurden mit der U20 des 1. FC Köln souveräner Zweitliga-Meister und mit 33 Toren Torschützenkönigin der Regionalliga West. Hatten Sie sich das im vergangenen Sommer so vorgenommen?
Meike Meßmer: „Ich hätte es jedenfalls sofort unterschrieben. (lacht) Wir waren im vergangenen Sommer ein neues, junges Team und niemand wusste, worauf es hinauslaufen würde. Zudem hatten wir mit Bochum und Mönchengladbach starke Konkurrenz. Wir wollten aufsteigen, der Verein hat aber nie Druck gemacht und das als Ziel vorgegeben. Meine Torjägerkanone hat das Ganze noch gekrönt.“
Ihre 33 Treffer sind umso bemerkenswerter, weil Sie gar nicht in der vordersten Linie spielen.
Genau. Wir agieren zumeist mit einem 4-3-3 und ich spiele in der zweiten Reihe hinter den Stürmerinnen.
In der vergangenen Saison kamen Sie phasenweise noch im ersten Team zum Einsatz. Seit dem vergangenen Sommer spielen Sie fest für die U20. Wie kam es zu diesem Wechsel?
Das war eine Entscheidung der sportlichen Führung, aber ich habe sie akzeptiert. Der FC liegt mir sehr am Herzen. Deshalb habe ich nicht gezögert, für die U20 zu spielen.
Schielen Sie nach Ihrer persönlich starken Saison auch ein wenig auf eine Rückkehr?
Wenn Sascha Glass anrufen würde, wäre ich natürlich sofort bereit. Aber danach schaue ich nicht. Mein Fokus liegt auf meinem Team und dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Wir haben die ganze Saison hart dafür gearbeitet. Ich will nächstes Jahr in der Zweiten Liga spielen mit dieser Mannschaft.
Wie geht es für Sie nach dieser Saison weiter? Bleiben Sie dem FC erhalten?
Für mich geht es erstmal nur um das Spiel am Wochenende. Darüber hinaus denke ich und denken wir als Mannschaft gerade gar nicht. Wir wollen alle nächstes Jahr in der Zweiten Liga spielen. Das ist für mich das Wichtigste.
Sie führen die U20 als Kapitänin an. Was bedeutet Ihnen diese Rolle?
Das ist zunächst eine große Wertschätzung. Ich möchte ein Vorbild für die jungen Spielerinnen sein und in jedem Training vorangehen. Wichtig ist aber auch, mit Alexander Schwarzer als Trainer eine gemeinsame Sprache zu sprechen.
Als erfahrene Spielerin sind Sie vor den beiden Relegationsspielen auch als Psychologin gefordert?
Ja, in solchen Momenten ist meine Erfahrung besonders gefragt. Vor so einem Spiel ist vieles Kopfsache. Die Mädels haben alle fußballerisch ihre Qualitäten. Sonst würden wir nicht dort stehen, wo wir gerade sind. Von daher gibt es auch keinen Grund, nervös zu sein oder an sich zu zweifeln. Zudem haben wir uns insgesamt gut vorbereitet, haben den Gegner analysiert, sodass wir positiv in das Rückspiel gehen können.
Das Hinspiel endete auswärts 2:2. Wie zuversichtlich sind Sie vor dem Rückspiel am Sonntag?
Ich bin sehr zuversichtlich. Wir spielen jetzt auf dem Kunstrasen, der uns deutlich besser liegt, weil wir ihn gewohnt sind. Und auch auf dem Naturrasen in Saarbrücken waren wir schon die spielbestimmende Mannschaft.
Nach bisher sieben Jahren am Geißbockheim: Sind Ihnen die Stadt und der Verein eine zweite Heimat geworden?
Auf jeden Fall. Am Anfang hatte ich noch keinen Bezug zu Köln, als ich aus Baden-Württemberg kam. Aber heute möchte ich eigentlich kaum mehr aus Köln weg. Ich fühle mich hier wohl. Wenn man in die Kneipe kommt und die Leute singen alle die FC-Hymne, dann merkt man, wie sehr die Stadt den Verein lebt.
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