Wenn der 1. FC Köln am Mittwoch das Training am Geißbockheim wieder aufnimmt, wird Steffen Baumgart eine große Trainingsgruppe vorfinden. Zu groß, eigentlich, denn mehrere Spieler sollen den FC in diesem Sommer noch verlassen. Bislang hatte sich in Köln nur wenig auf Abgabeseite getan. Das scheint sich nun zu ändern, wie Christian Keller bestätigte.
Der 1. FC Köln hat in diesem Transfer-Sommer antizyklisch gehandelt. Die Geißböcke entschieden sich nicht erst Spieler abzugeben, ehe man selbst aktiv wurde. Stattdessen verpflichtete der FC sieben Spieler und zahlte in vier Fällen gar Ablösesummen von fast sechs Millionen Euro. Damit ging die sportliche Führung ein kalkuliertes Risiko ein.
Der FC verzichtete auf die wirtschaftliche Sicherheit, die mehrere Verkäufe gebracht hätten, und investierte früh. Die Hoffnung: auf diese Weise die Wunschspieler preisgünstiger verpflichten zu können als zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Geißböcke nachweislich bereits Geld eingenommen hätten. Darüber hinaus wären Spieler wie Sargis Adamyan oder Eric Martel zu einem späteren Zeitpunkt des Transfer-Sommers wohl bereits vom Markt gewesen.
Anzahl an Anfragen nimmt deutlich zu
Nun heißt es für den FC, nach den Einkäufen die Verkäufe voranzutreiben. Denn der weit über 30 Mann starke Kader muss deutlich verkleinert, Ablösesummen generiert und Gehälter eingespart werden. Bis vor wenigen Tagen hatte sich nach dem frühen Verkauf von Salih Özcan praktisch nichts mehr getan. Nun aber scheint der Transfermarkt auch für den FC Tempo aufzunehmen. “Es sind ein paar Anfragen eingegangen”, bestätigte Sportchef Christian Keller der Kölnischen Rundschau.
Das deckt sich mit Informationen des GEISSBLOG, wonach die Anfragen für Spieler des 1. FC Köln in höherer Zahl eingehen und dabei konkreter werden als noch in der Sommerpause. Der Grund: Jene Klubs, die bislang umgekehrt zum FC am Transfermarkt agiert hatten, haben inzwischen manche ihrer Spieler verkauft und sind nun auf der Suche nach Verstärkungen. Dabei schauen sie auch genauer hin, welche Spieler in Köln nicht mehr zum Zuge kommen werden. Spruchreif ist zwar noch nichts, doch zumindest nimmt das Spielerkarussell nun Fahrt auf.
Keine Trainingsgruppe zwei, aber…
Wie so häufig bringen erst die ersten zwei, drei Wochen der Vorbereitung die nötige Bewegung in den Transfermarkt. Wenn Spieler merken, dass sie keine Zukunft mehr bei ihrem Klub haben. Wenn Klubs merken, dass Spieler wechseln wollen oder sie auf der einen oder anderen Position doch noch nachlegen müssen. Der 1. FC Köln konnte durch seine Neuverpflichtungen früh den Kader ausgestalten und damit auch Signale an Spieler senden, die eigentlich gehen sollen.
Nun beginnen genau diese Spieler ernsthaft mit der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. “Neben dem Klub muss sich auch der Spieler damit beschäftigen und eine Entscheidung treffen”, bestätigte Keller. Zwar werde es unter Keller und Steffen Baumgart keine “Trainingsgruppe zwei” geben, wie der Sportchef betonte. “Was wir den Spielern allerdings klar mitteilen, ist, wie es um ihre Chancen auf Einsatzzeit steht.” Und bei so manchem Spieler scheint diese Botschaft offenbar inzwischen angekommen.
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