Der 1. FC Köln muss am Donnerstag beim Fehérvár FC gewinnen. Ansonsten ist der Traum von der Conference League bereits ausgeträumt, bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Dafür jedoch braucht es kreative Momente. Ein FC-Spieler wäre dafür prädestiniert.
Aus Székesfehérvár berichtet Sonja Eich
Als Christian Keller am Dienstag die starken Trainingsleistungen von Sebastian Andersson hervorhob, überraschte der Sportchef mit seinen Aussagen nicht gerade wenige. Dass der Schwede einen Tag später sogar mit den Flieger in Richtung Ungarn stieg und dafür Youngster Tim Lemperle zuhause bleiben musste, hätte sich vor einigen Tagen kaum jemand vorstellen können. Doch den Angreifer scheint der Ehrgeiz noch einmal gepackt zu haben.
Trotzdem dürfte der 31-Jährige am Donnerstagabend keine Option für die Startelf sein. Zu weit war Andersson in den letzten Wochen davon entfernt, überhaupt eine Alternative für den Kader zu sein. Stattdessen duellieren Florian Dietz und Steffen Tigges um den Platz ganz vorne im Sturmzentrum. Nachdem Dietz im Hinspiel getroffen und Tigges bei seinem Startelf-Debüt am Sonntag in Frankfurt noch körperliche Defizite gezeigt hatte, dürfte der ehemalige Kölner U21-Stürmer wohl den Vorzug erhalten.
Olesen oder Ljubicic auf der Zehn?
Während sich die Innenverteidigung nach der Roten Karte von Jeff Chabot im Hinspiel mit Timo Hübers und Luca Kilian von alleine aufstellt, sollten auch Benno Schmitz und Jonas Hector genauso gesetzt sein wie Ellyes Skhiri auf der Sechs. Im offensiven Mittelfeld hingegen könnte es spannend werden, was die Aufstellung gegen Fehérvár betrifft: Während Florian Kainz auf der linken Seite überzeugt und seinen Platz sicher haben dürfte, bleibt abzuwarten, wen Steffen Baumgart auf der Zehn einsetzt.
An den ersten beiden Spieltagen und auch im Hinspiel gegen Fehérvár hatte der FC-Trainer Dejan Ljubicic als Ersatz für Mark Uth ins Zentrum gezogen. Gegen Eintracht Frankfurt warf Baumgart zuletzt jedoch Mathias Olesen auf dieser Position ins kalte Wasser und lobte den Einsatz des Luxemburgers hinterher in höchsten Tönen. Stattdessen war Ljubicic auf den rechten Flügel ausgewichen, wohingegen Jan Thielmann nur als Joker von der Bank gekommen war.
Maina wäre die unberechenbare Waffe
Wie schon in der vergangenen Saison weiß Steffen Baumgart also auch in dieser Spielzeit häufig mit seinen Aufstellungen zu überraschen. Und so würde es nicht verwundern, wenn der Trainer am Donnerstagabend einem weiteren Spieler zu seinem Startelf-Debüt im FC-Dress verhilft und zum ersten Mal Linton Maina von Beginn an bringt. Der Neuzugang von Hannover 96 würde dabei nach Angaben der Datenanalysten von CREATEFOOTBALL hervorragend zu dem Spiel gegen den tief zu erwartenden Gegner passen.
Kein anderer FC-Spieler kreiert schließlich auf 90 Minuten gerechnet mehr Chancen als Maina. Besonders seine hohe Erfolgsrate im Dribbling macht ihn so wertvoll. Dabei sollte Maina (oder jeder andere Spieler auf dem rechten Flügel) am Donnerstagabend vor allem Eins-gegen-Eins-Situationen in der rechten Halbspur suchen, um von dort aus in den Strafraum einzudringen. Dazu würde passen, dass Steffen Baumgart am Mittwochabend angekündigt hatte, möglicherweise den ein oder anderen frischen Spieler bringen zu wollen. In den bisherigen Pflichtspielen war der Flügelspieler nur auf 140 Einsatzminuten gekommen.
Im Hinspiel war dies nur zwei Mal im gesamten Spiel gelungen. Stattdessen agierte der FC zu ausrechenbar und flankenlastig. Der Ukrainer Shabanov und der Däne Larsen gehören eher zu den unbeweglichen Spielertypen, weshalb sie mit schnellen Tempo- und Richtungswechseln überspielt werden können. Überhaupt würde Maina dem FC gegen Fehérvár wohl gut tun: Gerade einmal 17-mal gingen die Kölner ins Eins-gegen-Eins. Zu wenig, denn die Erfolgsrate war nur gegen Schalke höher als gegen die Ungarn (76 Prozent).
Auch wenn der FC das Spiel am Donnerstagabend angesichts des Ergebnisses aus dem Hinspiel wird machen müssen, müssen die Geißböcke auch defensiv auf der Hut sein. Die Gastgeber werden in Umschaltmomenten Nego und Dardai suchen, weshalb Schmitz und Hector bei Offensivaktionen unbedingt abgesichert werden sollten.
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schmitz, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Maina, Ljubicic, Kainz – Thielmann, Dietz
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