Hinter Ausnahmetalent Justin Diehl liegt beim 1. FC Köln eine lange Verletzungs- und Leidenszeit mit etlichen Rückschlägen. Am Wochenende gab der 17 Jahre alte Stürmer nun im ersten Spiel der gerade gestarteten A-Junioren-Bundesligasaison ein gelungenes Comeback, das hoffnungsvoll stimmt.
Das letzte Jahr hätte für Justin Diehl das Jahr schlechthin werden können: Der pfeilschnelle Stümer der U19 des 1. FC Köln traf zu Beginn der Bundesligasaison fast nach Belieben, stellte in der U18-Nationalmannschaft seine Torgefahr mehrfach unter Beweis, stand beim Youth League-Hinspiel gegen Genk auf dem Feld und durfte sich sogar bereits bei den Profis von Steffen Baumgart („Bei Justin sehen wir das Talent, das er hat.“) im Training und im Testspiel gegen Viktoria Köln beweisen.
Doch dann kam alles anders. Immer neue Verletzungen machten Diehl das Leben schwer: Reha, individuelles Aufbautraining und dann der nächste Rückschlag. In der Vorbereitung auf die Saison 2022/23 hatte er schon wieder mit der Mannschaft trainiert, wurde dann aber erneut aus der Belastung genommen. Im Fokus stand zunächst weiterhin das präventive Arbeiten, um zu einer grundsätzlichen Stabilität der Muskulatur und des Bandapparates zu finden.
Starkes Comeback gegen den SC Verl
Am Sonntag stand Diehl dann erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Spielberichtsbogen. Zunächst nahm er auf der Bank Platz und blieb dort auch sitzen, als Stürmer Jaka Cuber Potocnik kurze Zeit nach seinem Führungstreffer verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Auch bei der ebenfalls verletzungsbedingten Auswechslung von Außenbahnspieler Marlon Becker unmittelbar nach der Halbzeitpause scharrte Diehl vergeblich mit den Hufen – Aaron Bayakala bekam den Vorzug.
Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit war es dann aber so weit: Justin Diehl kam für Damion Downs auf das Feld und zeigte sofort, dass er trotz Verletzungspause nichts von seiner Schnelligkeit verloren hat. Seine Gegenspieler sahen oft nur seine Hacken und hatten größte Mühe ihn zu stoppen. Heraus sprangen drei Torchancen, die jedoch nichts Zählbares einbrachten. Zweimal war beim Abschluss wohl die noch fehlende Spielpraxis ursächlich, einmal strich ein direkter Freistoß von Diehl haarscharf am Verler Gehäuse vorbei. Und dennoch: In den gut 25 Minuten Spielzeit stellte der Kölner unter Beweis, dass mit ihm wieder zu rechnen sein wird – wenn er denn gesund und verletzungsfrei bleibt.
Schritt für Schritt zur alten Leistungsstärke
Beim FC wird man weiter behutsam mit dem Top-Talent umgehen und ihm keinen Druck machen. Unmittelbar nach dem 5:0-Sieg gegen Verl unterstrich Trainer Stefan Ruthenbeck: „Wir sind sehr froh, dass der Junge wieder dabei ist. Wir werden ihn jetzt langsam weiter aufbauen und hoffen aber zugleich, dass er dann schnell wieder ein Thema für die Startelf wird. Denn keine Frage: Mit seinen Qualitäten kann er uns sehr helfen.“
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