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Nach Dietz-Tor und in Überzahl: FC punktet in Leipzig

Der Moment der Roten Karte für Szoboszlai. (Foto: IMAGO / Point Picture LE)
Der Moment der Roten Karte für Szoboszlai. (Foto: IMAGO / Point Picture LE)

Der 1. FC Köln ist auch im zweiten Bundesliga-Spiel der Saison 2022/23 ungeschlagen geblieben. Bei RB Leipzig holten die Geißböcke zweimal einen Rückstand auf und holten beim 2:2 (1:1) ein Unentschieden. Dabei spielten die Kölner zum zweiten Mal in Folge lange Zeit in Überzahl, denn Dominik Szoboszlai flog am Ende der ersten Halbzeit nach einer Tätlichkeit vom Platz.

Aus Leipzig berichtet Marc L. Merten

Nach den turbulenten Tagen rund um den Bundesliga-Auftakt beim 1. FC Köln mit dem Abschied von Anthony Modeste und dem 3:1-Sieg gegen Schalke 04 wollte der FC am Samstag in Leipzig nachlegen. Für die geplante Überraschung baute Steffen Baumgart um, brachte mit Eric Martel einen zweiten Sechser zur Absicherung, im Sturm aber erneut Florian Dietz, dieses Mal als alleinige Spitze. Auf der anderen Seite feierte Timo Werner seine Rückkehr zu RB und stand sofort in der Startelf.

Moment des Spiels

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit geschah das Unerwartete. An der Mittellinie folgte Florian Kainz dem Leipziger Dominik Szoboszlai von hinten und hielt diesen am Trikot fest. Szoboszlai bekam den Pfiff, das Spiel war unterbrochen. Doch dann fuhr der Ungar den Ellenbogen aus und schubste Kainz von sich weg. Dabei traf er den Österreicher unter dem Kinn am Hals und dieser ging zu Boden. Schiedsrichter Benjamin Brand zückte sofort die Rote Karte und schickte den Leipziger vom Feld. Leipzig war außer sich, doch Brand blieb bei seiner Entscheidung – der FC spielte fortan in Überzahl.

Die Tore

In der 9. Minute jubelte Leipzig zum ersten Mal. Kingsley Ehizibue passte auf rechts zunächst nicht auf, kam gegen David Raum spät in den Zweikampf und wurde von ihm überlaufen. Der Nationalspieler passte auf Dani Olmo zurück, und dieser schlenzte den Ball wunderschön und für Marvin Schwäbe unhaltbar ins lange Eck zum vermeintlichen 0:1 für RB. Doch dann schaltete sich der VAR ein. Raum hatte sich den Ball im Zweikampf mit Ehizibue aktiv mit der Hand vorgelegt, und so pfiff Schiedsrichter Benjamin Brand das Tor wieder zurück.

In der 36. Minute passierte Marvin Schwäbe das riesige Missgeschick. Timo Werner zog einfach mal aus weit über 20 Metern ab, ein völlig harmloser Schlenzer, weder scharf geschossen noch mit viel Schnitt oder platziert. Einziges Problem: Der Ball kam direkt vor Schwäbe runter. Der FC-Keeper ging runter, griff nach der Kugel – und griff daneben. Der Ball flutschte dem 27-Jährigen durch die Handschuhe und unter dem Körper durch ins Tor. Ein völlig unnötiges wie unglückliches Gegentor. Das 0:1 – der FC lag zurück.

In der 40. Minute machte Schwäbe seinen Fehler umgehend wieder gut. Mit einer Monster-Parade verhinderte er gegen den völlig freistehenden Nkunku aus kurzer Distanz das 0:2 – und im sofortigen Gegenzug konterte der FC über rechts. Dejan Ljubicic schickte Florian Kainz, dieser flankte scharf und flach in die Mitte und dort lauerte Florian Dietz. Der letztjährige Regionalliga-Knipser und aktuelle Modeste-Ersatz löste sich von seinem Gegenspieler und musste nur noch den Fuß hinhalten. Der Ball schlug zentral unter der Latte zum 1:1-Ausgleich ein.

Der FC versuchte zur zweiten Hälfte das Spiel an sich zu reißen, ohne in Konter zu laufen. Doch genau das geschah in der 56. Minute. Dietz konnte an der Mittelinie einen Ball nicht festmachen, der FC passte in der Rückwärtsbewegung nicht auf, nahm Nkunkus Laufweg nicht mit, und so war der Stürmer der Leipziger frei durch und blieb vor Schwäbe ruhig. Den Schuss über die Schulter konnte der FC-Keeper nicht abwehren. Das 1:2 und der erneute Rückstand für die Geißböcke.

In der 72. Minute hatte sich der FC in Leipzigs Hälfte festgesetzt und kam zu drei Ecken in Folge. Die ersten beiden versuchte der FC kurz auszuführen, kam zwar in den Strafraum, aber nur zu einer weiteren Ecke. Dann nahm sich Florian Kainz ein Herz und zog den Ball beim dritten Versuch scharf auf den ersten Pfosten. Dort wurde der Ball an Peter Gulacsi vorbei verlängert und Josko Gvardiol konnte nicht mehr ausweichen. Der Leipziger Abwehrspieler lenkte den Ball unglücklich über die Linie per Eigentor. Der erneute Ausgleich für den FC zum 2:2.

Fazit

Steffen Baumgart schüttelte nach dem Schlusspfiff kurz den Kopf. Der 1. FC Köln hätte hier in Leipzig die Chance auf den Sieg gehabt. Doch am Ende mussten sich die Geißböcke mit einem Punkt zufrieden geben. Der FC zeigte nach den beiden Rückständen Moral, nachdem man sich mit viel Laufarbeit (alleine in de ersten Hälfe lief Köln fünf Kilometer mehr als der Gegner) in die Partie gekämpft hatte. Für den Sieg fehlte die letzte Konsequenz in den Aktionen im Strafraum. Mit vier Punkten aus zwei Spielen ist dem FC jedoch der Saisonstart geglückt. Jetzt kann es mit breiter Brust in die Playoffs um die Conference League gehen.

Schema

So spielte der FC: Schwäbe – Ehizibue, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri, Martel – Thielmann, Ljubicic, Kainz – Dietz

Tore: 0:1 Werner (36.), 1:1 Dietz (40.), 1:2 Nkunku (56.), 2:2 Gvardiol (72./ET)

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