Der 1. FC Köln hat in einer aufgeladenen Atmosphäre beim FK Partizan mit 0:2 (0:1) verloren. Damit droht den Geißböcken in der Conference League das Aus in der Gruppenphase. Nach einem Blackout von Timo Hübers gerieten die Kölner schon früh auf die Verliererstraße. Der FC ließ sich in einer zweimal unterbrochenen Partie im Stadion Partizana den Schneid abkaufen.
Aus Belgrad berichtet Marc L. Merten
Der 1. FC Köln hatte sich vor einer Woche im Hinspiel gegen den FK Partizan die gute Ausgangslage nach zwei Gruppenspielen kaputt gemacht. Als Tabellendritter durften die Geißböcke das Rückspiel nicht verlieren. Andernfalls wäre, einen Sieg des OGC Nizza daheim gegen den 1. FC Slovacko angenommen, die K.o.-Phase zwei Spiele vor Gruppen-Schluss in weite Ferne gerückt.
Um dies zu verhindern, brachte Steffen Baumgart in Belgrad – im Vergleich zum Hinspiel vor einer Woche – Hübers für Kilian, Schmitz für Schindler, Hector für Duda und Skhiri für Huseinbasic. Also die deutlich spielstärkere Variante mit den so wichtigen Stützen in der Defensive und im Spielaufbau. Doch die erhoffte Wirkung blieb aus.
Die Atmosphäre
Baumgart hatte sich auf die Kulisse im Stadion Partizana gefreut – und er wurde nicht enttäuscht. Wer Feuerwerk, Pyrotechnik und Rauch mag, der kam voll auf seine Kosten. Die Heim-Fans brannten zum Anpfiff außerhalb des Stadions für fünf Minuten hinter beiden Kurven im wahrsten Wortsinne ein Feuerwerk ab, um anschließend während der ersten Halbzeit für zwei Spielunterbrechungen zu sorgen. Der Platz war von der Tribüne aus wegen dichter Rauchentwicklung nicht mehr zu sehen. Eine zehnminütige Nachspielzeit der ersten Hälfte war die Folge. Eine Atmosphäre, die die FC-Spieler sichtlich beeindruckte.
Moment des Spiels
Der FC wollte unter allen Umständen ein frühes Gegentor vermeiden – und doch schenkten die Geißböcke dem Gastgeber genau das. Timo Hübers leistete sich in der 15. Minuten einen kompletten Blackout. An der Seitenauslinie wollte der FC-Verteidiger den Ball mit dem Rücken zum Spielfeld in Richtung Mittellinie befördern. Doch der Überkopf-Ball misslang völlig – die Kugel landete im Lauf von Fousseni Diabaté, der nur noch in den Strafraum laufen und Marvin Schwäbe zum 0:1 überwinden musste (15.).
Die Entscheidung
In der 52. Minute war das Spiel fast schon gelaufen. Der FC hatte offensiv bis dahin kaum etwas zustande bekommen. Dafür machte Partizan auf der anderen Seite wieder ein Standardtor. Im Hinspiel war es ein Freistoß, dieses Mal in Eckball. Der FC bekam die Hereingabe nicht geklärt. Die zweite Flanke landete am langen Pfosten im Fünfmeterraum, wo sich Mittelstürmer Gomes gegen mehrere Kölner im Luftkampf durchsetzte und zum 0:2 einköpfte. Es war die Vorentscheidung.
Fazit
Der 1. FC Köln zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine Leistung, die unter dem Eindruck der Atmosphäre stand. Die Spieler zeigten sich beeindruckt, bekamen praktisch nichts von dem auf den Rasen, was sie sich vorgenommen hatten. Verlorene Zweikämpfe, verlorene Bälle, Fehlpässe en masse, schlechtes Positionsspiel: So machte es der FC dem Gastgeber einfach – inklusive des Geschenks zum 0:1. Und weil das 0:2 schnell nach der Halbzeit fiel, kamen die Geißböcke auch nicht noch einmal zurück. Zwei Schusschancen von Skhiri (5.). und Adamyan (48.) waren die einzigen Torschüsse, mit denen der FC das gegnerische Tor in Gefahr brachte. Zu wenig, um beim FKP zu bestehen. Und wohl auch zu wenig, um in Europa zu überwintern.
Schema
So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Soldo, Hübers, Pedersen (73. Huseinbasic) – Skhiri, Martel – Adamyan (66. Maina), Hector, Kainz – Dietz (46. Tigges)
Tore: 0:1 Diabaté (15.), 0:2 Gomes (52.)
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