Ondrej Duda hat am Sonntag gegen den FC Augsburg bewiesen, wie wertvoll er für den 1. FC Köln sein kann. Im Umkehrschluss zeigte der Slowake aber auch, warum er in den Vorwochen teils so hart kritisiert worden war. Der Spielmacher leitete nicht nur das 2:1 ein, sondern war gerade in der Balleroberung ein entscheidender Faktor.
Der 1. FC Köln hatte gerade das 1:1 erzielt und drückte auf den Führungstreffer. Da spritzte Duda im Mittelfeld dazwischen, machte das Spiel schnell und passte – nicht wie erwartet auf die rechte Außenbahn – hart direkt an die Strafraumkante zu Steffen Tigges. Zwar war der Mittelstürmer nicht in der Lage sofort in die Box zu ziehen, sodass der Ball erst über Umwege und mit Glück zum Torschützen Huseinbasic gelangte, doch Duda hatte diese Chance mit einem Überraschungsmoment eingeleitet.
So, wie der Slowake zahlreiche Angriffe ausgelöst hatte. Gegen Augsburg war der offensive Mittelfeldspieler einer der auffälligsten Kölner. Zwar schloss Duda selbst nur einmal gefährlich ab (45.+4, Koubek pariert). Auch seine Flanken kamen nicht an. Doch dafür kam Duda auf seine in dieser Saison bislang zweitbeste Passquote insgesamt (81) und brachte vier der fünf Pässe ins gegnerische Drittel an den eigenen Mann. Noch viel wichtiger aber: Hatte Duda bis dato im Schnitt nur vier Balleroberungen pro Spiel verzeichnen können, waren es gegen Augsburg acht – sieben davon in der gegnerischen Hälfte.
Baumgarts Lob für Duda
Kein Wunder, dass Steffen Baumgart hinterher zufrieden war mit dem Slowaken. „Dudi ist ein Spieler, der großes Risiko geht, der von seiner Körpersprache her nicht immer schnell und klar wirkt, aber sehr wichtig ist. Er ist einer unserer besten Fußballspieler mit seinem technischen Vermögen. Ich freue mich, dass er immer besser wird.” Zwar merkte Baumgart auch an, dass längst nicht alles beim 27-Jährigen klappte – zum Beispiel kam kein einziger seiner fünf Pässe in den gegnerischen Strafraum an.
Doch Baumgart weiß: Eigentlich kann Duda für diese Mannschaft mit seiner spielerischen Qualität von immensem Wert sein. “Es ist gut, dass wir ihn haben. Er ist einer, der Spiele entscheiden kann. Wenn er so weitermacht, bin ich davon überzeugt, dass er uns in einigen Situationen noch mehr und besser wird helfen können, um dann auch wirklich Spiele zu entscheiden.”
Das Lob erklärt die Kritik
Damit erklärte der FC-Trainer indirekt aber auch, warum Duda in den letzten Wochen immer wieder in der Kritik stand: weil er seine unbestrittenen Qualitäten eben nicht hatte abrufen können, weil er Baumgarts Fußball nicht immer folgte, weil er sich zu spät vom Ball trennte, das Spiel langsam machte. Bestes oder eben schlechtestes Beispiel: Das Spiel beim VfL Bochum, wo Duda ein Totalausfall war.
Nun aber die starke Leistung gegen Augsburg: Auffällig war Dudas Einbindung in die Passstafetten mit Ellyes Skhiri und Jonas Hector. Beide Kölner Aufbauspieler suchten keinen Mitspieler häufiger als Duda. Skhiri versuchte über den Slowaken immer wieder die erste Defensivreihe des FCA zu überspielen. Hector suchte Duda von der linken Seiten auf der Achterposition im Halbraum. So war Duda einer der Fixpunkte im Kölner Angriffsspiel und nutzt diese Rolle zu einer Leistung, die auf mehr hoffen lässt. Daher dürfte der 27-Jährige auch am Freitagabend in Mainz wieder in der Startformation stehen.
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