Nicht immer kann der 1. FC Köln einen frühen Rückstand drehen. Insbesondere dann nicht, wenn sich die Kölner früh in der Partie selbst schwächen. In Unterzahl verlieren die Kölner in dieser Saison regelmäßig die Ordnung. Das hat das Spiel in Mainz erneut unter Beweis gestellt. Die Lehren.
Geschichte des Spiels
“Das Spiel hat ja eine Geschichte”, sagte Steffen Baumgart sichtlich angefressen nach der 0:5-Niederlage am Freitagabend am DAZN-Mikrofon. Eine Geschichte, die für den 1. FC Köln am elften Spieltag abermals in Unterzahl kein gutes Ende nehmen sollte. Wie so häufig in dieser Saison kassierten die Geißböcke nach einem individuellen Fehler den frühen Rückstand. Da sich Luca Kilian anschließend zu seinem zweiten vermeidbaren Foul hinreißen ließ und dafür vom Platz gestellt wurde, schafften es die Comeback-Könige der Liga diesmal nicht, die Partie noch zu drehen. Stattdessen kamen die Kölner zum zweiten Mal in Folge auswärts unter die Räder.
Zahl des Spiels
Neun. Zum neunten Mal im elften Bundesliga-Spiel ist der 1. FC Köln in dieser Saison mit 0:1 in Rückstand geraten. Nur beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart sowie beim 3:1-Erfolg am ersten Spieltag gegen den FC Schalke 04 geriet der FC nicht zunächst ins Hintertreffen. Allerdings ist das Schalke-Spiel auch mit Vorsicht zu genießen, schließlich erzielte Zalazar eigentlich das Führungstor für den Aufsteiger, das mit viel Glück für den FC zurückgenommen wurde. Beim FC herrscht aktuell große Ratlosigkeit über die immer wiederkehrenden Rückstände.
Moment des Spiels
So unvorteilhaft die Rückstände für die Geißböcke auch sein mögen, so wenig haben sie dem FC bislang jedoch ausgemacht. Nur zwei Mal haben die Kölner vor dem Mainz-Spiel ihre Partien dann auch verloren (gegen Union Berlin und in Gladbach). Entsprechend hätte das Elfmetertor noch längst nicht den Knockout für die eigentlichen Comeback-Könige der Liga bedeuten müssen, wäre da nicht das zweite Foul von Luca Kilian an Karim Onisiwo gewesen, für das der Kölner vom Platz gestellt wurde. In Unterzahl brach der FC letztlich wie schon gegen Gladbach auseinander und verlor wie auch schon gegen Fehérvár die Ordnung.
Spieler des Spiels
Dieser war am Freitagabend leider nicht auf Seiten des FC zu finden. Vielmehr war Karim Onisiwo der alles überragende Mann bei Mainz 05. Der Österreicher holte den Elfmeter raus, provozierte Kilians Platzverweis, bereitete einen Treffer vor und traf selbst zum 5:0. Die Kölner bekamen den Angreifer am elften Spieltag zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle.
Pfiff des Spiels
Zwei Mal griff der VAR in Mainz am Freitag erfolgreich ein. Zum einen wurde Fulginis Tor aberkannt, da Onisiwo den missglückten Pass von Marvin Schwäbe mit dem Arm abgeblockt hatte. Zum anderen wurde bei Burkardts Treffer eine Abseitsstellung des U21-Nationalstürmers erkannt. Nicht eingriffen hatte Video-Assistent Tobias Welz allerdings beim Elfmeter, der zum 1:0 für Mainz geführt hatte. Zwar war die Entscheidung auf Strafstoß wohl korrekt, die Ausführung von Marcus Ingvartsen allerdings nicht. Der Mainzer hatte den Ball mit dem Standbein vor seinem Schuss leicht berührt, wodurch der Versuch eigentlich ungültig gewesen wäre. Im Kölner Keller hatte man die Szene jedoch nicht zweifelsfrei beurteilen können und entschied daher auf Tor für Mainz.
Zitat des Tages
“Im Detail haben wir zu viele Fehler gemacht, die man sich auf diesem Niveau nicht erlauben kann. Dann sind wir nicht in der Lage, ein Spiel zu gewinnen.” (Thomas Kessler)
Die unerzählte Geschichte des Spiels
Als in der 80. Minute sowohl Jonas Hector als auch Florian Kainz ausgewechselt wurden, übernahm Benno Schmitz kurzerhand die Binde. Der Rechtsverteidiger führte seine Mannschaft damit erstmals in einem Pflichtspiel in den Schlussminuten als Kapitän an. Beim 4:2-Erfolg über Slovacko hatte bereits Marvin Schwäbe sein Debüt als Kapitän feiern dürfen. Nun reihte sich Schmitz in die Riege der Führungsspieler mit Kapitänsbinde ein.
Erkenntnis des Spiels
Vor dem Spiel in Mainz hatte sich Steffen Baumgart ratlos gezeigt, wie er mit seiner Mannschaft an den frühen Rückständen arbeiten solle. Auch am Freitagabend hatten die Kölner keine Lösung dafür parat. Der FC wird jedoch einen Ausweg finden müssen, denn nicht immer können sich die Geißböcke darauf verlassen, ein Spiel noch drehen zu können. Insbesondere dann nicht, wenn die Mannschaft in Unterzahl so auseinander fällt wie zuletzt in Gladbach und Mainz. Das hat die Niederlage am Freitagabend schmerzlich unter Beweis gestellt.
Ausblick
Nach der 0:5-Klatsche hat das Trainerteam seiner Mannschaft zwei Tage frei gegeben. Am Samstag sollten die Spieler individuell regenerieren und am Sonntag den Kopf frei bekommen. Am Montag nehmen die Kölner die Vorbereitung auf das nächste Conference League-Spiel schließlich wieder auf und werden die Fehler aus der Mainz-Partie aufarbeiten. Denn schon am Mittwoch reist der FC-Tross nach Tschechien.
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