Der 1. FC Köln erlebt eine außergewöhnliche Reise durch Europa und die Conference League. Dass dieser Trip am Donnerstagabend gegen OGC Nizza ein trauriges Ende genommen hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen: Mannschaft und Trainerteam haben Großes geleistet und viel für die Zukunft gelernt. Eine Zukunft, die es nun gemeinsam zu gestalten gilt: mit Steffen Baumgart an vorderster Front.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Ein Tor hat am Ende gefehlt. Entweder das Tor zum 3:2-Sieg gegen Nizza oder das Tor zum 1:1 im Heimspiel gegen Partizan Belgrad. Ein Tor hat gefehlt. Sonst wäre der FC in die K.o.-Phase eingezogen. Es war ein bitteres Aus nach der Gruppenphase, auch ein vermeidbares Aus. Das wissen Spieler wie Trainer gleichermaßen. Doch am Ende können alle beim FC erhobenen Hauptes der europäischen Bühne mit den Worten nachsehen: “Wir kommen wieder.”
Denn bei aller Analyse, dass das Ausscheiden abwendbar gewesen wäre, gilt doch: Der 1. FC Köln hat in diesen sechs Spielen Außergewöhnliches geleistet. Mit einem Kader, der sich im Umbruch befindet, mit immer mehr Verletzten, mit immer größeren Belastungen und immer größeren Widrigkeiten haben die Geißböcke die Chance auf die K.o.-Phase nicht einfach nur mit Glück bis zum Schluss aufrecht erhalten. Sie haben diese Chance bis zuletzt gelebt und sich dafür zerrissen, das Herz auf dem Platz gelassen.
Am Donnerstagabend mag zwar ein Traum zerplatzt sein. Doch Träume sind dazu da, sich neue Ziele zu setzen. Und dieses Ziel kann nur heißen: zurückkehren nach Europa und es das nächste Mal in die K.o.-Runde schaffen. Mit dieser Mannschaft, mit diesem Trainer. Steffen Baumgart wurde nach dem Spiel emotional, sagte: “Ich bin begeistert von der Mentalität meiner Mannschaft. Wir haben alles gemeistert. Das macht mich überglücklich hier arbeiten zu dürfen.”
Dieses Glück des Trainers ist auch das Glück des 1. FC Köln. Denn erst durch Baumgart ist der FC in diese Lage gekommen wieder europäisch spielen und träumen zu dürfen, wieder eine gute Rolle in der Bundesliga zu spielen, wieder eine Entwicklung und eine Zukunft für diesen Klub zu sehen. Baumgart und der FC – das ist eine Erfolgsgeschichte seit nun etwas mehr als 16 Monaten. Und sie soll weitergeschrieben werden.
Das ist die Aufgabe der Verantwortlichen, allen voran von Sportchef Christian Keller. Selten zuvor hat eine Verbindung zwischen Trainer, Mannschaft und Stadt so gut gepasst wie aktuell in Köln. Selten zuvor hat man dem FC mit so wenigen Mitteln so viel zugetraut wie heute. Selten zuvor haben sich die Menschen in Köln so sehr mitreißen lassen von ihrem Klub. Diese Verbindung gilt es zu pflegen, zu nähren, auszubauen. Mit einer klugen Kaderplanung, mit einem klaren Bekenntnis zum Baumgart’schen Weg und in dem Wissen, dass dieser Weg schon bald wieder nach Europa zurückführen könnte. Oder wie Baumgart am Donnerstag sagte: “Ich will das noch einmal erleben, am besten mit dem FC.”
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