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Harter Verteidiger, sanfter Familien-Mensch: Die zwei Gesichter des Marlon Monning

Marlon Monning. (Foto: IMAGO / Fotografie73)
Marlon Monning. (Foto: IMAGO / Fotografie73)

Er ist ein Spieler mit zwei Gesichtern: Auf dem Platz kann Marlon Monning beim 1. FC Köln mächtig austeilen. Gegen ihn zu spielen ist kein Vergnügen für die Gegenspieler. Bisweilen reizt der 17-Jährige die Grenzen des Erlaubten aus. Abseits des Rasens kann der Verteidiger jedoch kaum einer Fliege etwas zuleide tun. Ein Porträt über das nächste aufstrebende Abwehrtalent aus dem FC-Nachwuchsleistungszentrum.

Es gibt diese Typen auf dem Fußballplatz, die man lieber nur aus der Ferne sieht. Es sei denn, sie spielen in der eigenen Mannschaft. Dann sind sie wertvoll. Weil sie die Drecksarbeit machen, sich in jeden Zweikampf reinhauen, sich den Respekt erarbeiten und erkämpfen. Und weil sie Führung übernehmen.

Marlon Monning ist so ein Typ. Ein harter Junge mit einem weichen Kern. Der auf dem Platz dazwischen fegt, der die gegnerischen Stürmer an guten Tagen so bearbeitet, dass ihnen die Lust vergeht, auch nur in die Nähe des Strafraums der Kölner U19 zu kommen. Das ist der Arbeitsbereich von Monning, den will er schützen – mit allen Mitteln, manchmal auch denen, die dem Gegenspieler nicht gefallen, weil so ein Bodycheck durchaus schmerzhaft sein kann: „Ich bin Verteidiger und ich verstehe meine Aufgabe so, dass ich mein Team und das eigene Tor zu verteidigen habe. Mit allen erlaubten Mitteln.“

Der Traum vom Profifussball

Unfair ist er nicht, aber hart. Dabei zählt er gerade 17 Jahre und ist bereits im zweiten Jahr für die U19 des 1. FC Köln am Ball. Ein Frühentwickler mit einem klaren Ziel vor Augen, das er so umschreibt: „Ich will mich kontinuierlich weiterentwickeln.“ Schritt für Schritt geht Monning seinen Karriereweg. Wichtig war der Realschulabschluss mit Qualifikation für das Gymnasium – auch das Abitur gehört zur Entwicklung.

Seit er vom SC West in die U10 des FC wechselte, träumt Marlon den Traum vom Profifußball. Er musste Rückschläge erleben, verhielt sich auch nicht immer so, dass es den Erwachsenen, die ihn anleiten, gefiel. Beim DFB war er Kapitän der U17, nach einer Verletzung wurde er nicht mehr nominiert. Auch, wie gemunkelt wird, weil seine Grundaggressivität den Verantwortlichen nicht passte.

Es ist nicht ganz einfach, quasi zwei Charaktere in sich zu vereinen und damit nicht anzuecken. Im Fußball kennt man dies. Der Haudrauf auf dem Platz ist oft einer der nettesten Kerle nach dem Duschen. Das trifft für Marlon in besonderem Maße zu. Seine Freizeit verbringt er nicht selten bei seinen Großeltern. Opa Peter und Oma Dagmar haben immer ein offenes Ohr für den Jungen, der seine Probleme mit ihnen ebenso bespricht wie seine Erfolge. Sinnloses rumhängen mit Kumpels kommt nicht in Frage, sondern in der Zeit lieber eine Extra-Einheit im Fitness-Studio. 

Verbundenheit zur Familie und zu Köln

Die Eltern identifizieren sich mit dem, was der Junge macht. Bis vor kurzem haben sie ihn zu jedem Spiel begleitet. Seit sein jüngerer Bruder Max selbst im Verein kickt, in der U8 von Fortuna Köln, teilen sie sich auf. Marlon nimmt Anteil an Max‘ Entwicklung und spielen beide parallel, gilt die erste Frage nach dem Schlusspfiff immer dem jüngeren Bruder: „Wie hat Max gespielt?“

Die Verbundenheit mit der Familie ist auch eine Verbundenheit mit Köln und seinem Verein. Es gab Anfragen aus Schalke und Dortmund, Marlon blockte sofort ab. Sein fußballerischer Mentor spielte bei dieser Entscheidung eine große Rolle: Stefan Ruthenbeck, der ihn aus der U17 hochholte, zunächst als Nebenmann von Rijad Smajic in der Innenverteidigung. Nachdem dieser zur U21 und den Profis befördert wurde, bildet er mit Elias Bakatukanda ein Abwehr-Bollwerk, das in der U19-Bundesliga nur schwer zu knacken ist. Ruthenbeck ist der Mann, dem Monning am meisten vertraut: „Er hat immer auf mich gesetzt, ich will das zurückzahlen, mit Leistung und Entwicklung.“ 

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