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Nach Hammer-Los: Kölner Zweckoptimismus und Kritik an Potsdam

Sascha Glass als Platzwart in Potsdam. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
Sascha Glass als Platzwart in Potsdam. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Auf den Jubel folgte die Ernüchterung: Die Frauen-Mannschaft des 1. FC Köln setzte sich im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:1 beim 1. FFC Turbine Potsdam durch. Der Traum vom Finale im eigenen Stadion schien greifbarer. Doch dann wurde dem FC für das Viertelfinale ausgerechnet der VfL Wolfsburg zugelost. FC-Trainer Sascha Glass sieht sein Team zwar nicht chancenlos, doch die Favoritenrolle liegt klar beim Gegner.

Seit 2015 gibt es im DFB-Pokal der Frauen dieselben Siegerinnen, nämlich den VfL Wolfsburg. Achtmal triumphierte der Branchenprimus des deutschen Frauenfußballs zuletzt in den Endspielen in Köln-Müngersdorf. Den neunten Wolfsburger Titel möchte der 1. FC Köln gerne verhindern – und damit selbst einen großen Schritt weiterkommen zum Finale im eigenen Wohnzimmer.

Freilich: Realistisch betrachtet dürfte das Los ein kleiner Stimmungskiller auf der Busfahrt zurück nach Köln gewesen sein. Denn dass ausgerechnet die Kölnerinnen den Wölfinnen nach so vielen Jahren ein Bein stellen können, erscheint allzu optimistisch.

Glass bleibt optimistisch und hofft auf Cerci

Doch FC-Trainer Sascha Glass gab sich kämpferisch: „Es ist nicht unser Traumlos, aber ich habe kein schlechtes Gefühl. Es ist gut, dass wir zuhause spielen. Ich hoffe auf eine große Kulisse. Und dann traue ich uns auch etwas zu. Der Reiz besteht darin, Wolfsburg die erste Pokal-Niederlage nach acht Jahren beizubringen.“ Die Partie findet am 28. Februar oder 1. März statt. Bis dahin können die Kölnerinnen sogar auf die Dienste ihres Star-Zugangs Selina Cerci zurückgreifen, die sich derzeit von den Folgen eines Kreuzbandrisses erholt.

Glass zeigte sich derweil hochzufrieden mit dem Auftritt seines Teams im Potsdamer Schneetreiben: „Wir haben hochverdient gewonnen, hatten zig Abschlüsse.“ Lediglich in der ersten Hälfte hätten die FC-Frauen „phasenweise zu viele Bälle hergeschenkt und Potsdam dadurch ins Spiel gebracht“.

Sorgen um Beuschlein

Alena Bienz rettete die Kölnerinnen, die zwischenzeitlich auf eine Dreierkette umgestellt hatten, mit ihrem späten Ausgleichstreffer in die Verlängerung. Dies war eine besondere Geschichte des Spiels, kam sie doch erst nach der Pause für Jana Beuschlein in die Partie. Bitter: Beuschlein fiel bei einem Zweikampf unglücklich auf die Schulter und musste noch vor Ort im Krankenhaus untersucht werden.

Myrthe Moorrees köpfte die Kölnerinnen schließlich nach einer Ecke von Adriana Achcinska in die nächste Runde. Für Achcinska ein gelungener Schritt auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Die polnische Nationalspielerin kam in der 64. Minute in die Partie und sammelte so nach ihrer wochenlangen Verletzungspause fast eine Stunde Spielzeit.

Das war nicht gerade fair

Sascha Glass

Glass fand derweil nach der Partie noch kritische Worte für die Rahmenbedingungen vor Ort im Karl-Liebknecht-Stadion. Das Spielfeld war bei der Ankunft im Stadion unter einer Schneedecke verschwunden. Große Anstalten, den Rasen freizuräumen, sei bei Turbine aber nicht erkennbar gewesen. Letztlich hätten insbesondere die Kölnerinnen die Initiative übernommen, auch der Trainer, die Sportliche Leiterin Nicole Bender sowie das gesamte Trainerteam griffen zu Schaufeln, um das Grün des Spielfelds wieder freizulegen.

„Das war nicht gerade fair“, kritisierte Glass, „hat uns letztlich aber noch mehr motiviert, das Spiel zu gewinnen.“ Einen ersten Vorgeschmack auf das Viertelfinale bekommen die Kölnerinnen bereits am kommenden Sonntag: Dann ist der VfL Wolfsburg ebenfalls im Franz-Kremer-Stadion zu Gast, diesmal aber in der Bundesliga.

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