Seit etwas mehr als einem Jahr ist Timo Horn nicht mehr die Nummer eins beim 1. FC Köln. Diesen Status hat das Eigengewächs nach zehn Jahren im vergangenen Jahr an Marvin Schwäbe verloren. Nun läuft der Vertrag des 29-Jährigen am Saisonende aus.
Nur ein Pflichtspiel durfte Timo Horn in der laufenden Saison zwischen den Pfosten bestreiten. In der ersten Runde des DFB-Pokals hatte der Keeper im FC-Tor gestanden. Doch da die Geißböcke beim Zweitligisten Jahn Regensburg im Elfmeterschießen ausschieden, gab es für Horn keinen weiteren Einsatz. Sowohl in der Bundesliga als auch in der Conference League hatte sich das Trainerteam erneut für Marvin Schwäbe entschieden.
Vor der Saison hatte die langjährige Nummer eins des FC einen Vereinswechsel aufgrund der sportlichen Situation beim FC nicht ausgeschlossen. Am Ende entschied sich der Torhüter aber – auch mangels attraktiver Angebote – für einen Verbleib in Köln und die Erfüllung seines letzten Vertragsjahres. “Ich bin natürlich nicht zufrieden und musste in die neue Rolle erstmal hineinwachsen, um mit mir selbst im Reinen zu sein. Jetzt versuche ich, sie bestmöglich anzunehmen”, hatte Horn dabei im Sommer in einem Interview mit dem GEISSBLOG erklärt.
Dass ihm dies bislang gelungen ist, bescheinigte Steffen Baumgart auch öffentlich immer wieder. Auch Christian Keller lobte in der Winterpause nun noch einmal Horns Umgang mit seiner Situation. “Timo verhält sich auf und neben dem Platz so, wie man es von einem Spieler seines Standes erwartet”, sagte der Sportchef. Horn ist inzwischen der dienstälteste Spieler im Verein und gehörte über Jahre hinweg zu den Säulen auf dem Platz. “Für einen Sportler ist es dann nicht so einfach, mit so einem Einschnitt umzugehen”, erklärte Keller. “Timo tut das aber exzellent. Er trainiert, als wenn er die Nummer eins wäre.” Damit würde er auch Marvin Schwäbe immer wieder anschieben sowie wertvolle Tipps an Youngster Jonas Urbig weitergeben. “In der Kabine zählt seine Stimme. Ich kann mich nur lobend über ihn äußern.”
FC schließt Verlängerung nicht aus
Nach der Saison endet jedoch der Vertrag von Horn beim 1. FC Köln. Klar ist dabei: Eine Verlängerung zu den aktuellen Bezügen ist definitiv ausgeschlossen. Der Torhüter gehört bei den Geißböcken zu den Topverdienern und bezieht ein Gehalt, das sich der Verein nicht mehr leisten kann. Die Gehaltsstrukturen zu verschlanken gehört dabei zu einem der übergeordneten Ziele der Verantwortlichen. Demnach käme eine Verlängerung nur in Frage, sollte Horn auch aufgrund seines Status als Nummer zwei zu erheblichen Gehaltsabstrichen bereit sein.
Doch plant der 1. FC Köln überhaupt noch mit dem 29-Jährigen? Mit Jonas Urbig scharrt bereits seit geraumer Zeit eines der größten deutschen Torwarttalente mit den Hufen. Sollte man dem 19-Jährigen beim FC nicht in absehbarer Zeit den Konkurrenzkampf um die Nummer eins zutrauen, müsste der Euskirchener wohl verliehen werden, um Spielpraxis auf höherem Niveau als der Regionalliga zu sammeln.
Ausschließen will Christian Keller eine Verlängerung mit Timo Horn aber nicht. “Wir können uns vieles vorstellen”, sagte der Geschäftsführer hinsichtlich der Vertragssituation des Torhüters. Vielmehr wollte Keller dabei aber nicht verraten. “Die Frage ist aber auch: Was kann sich Timo vorstellen? Das besprechen wir unter vier Augen.” Im GEISSBLOG-Interview hatte Horn erklärt, Fußball spielen zu wollen bis er 35 ist. Wahrscheinlich scheint dabei jedoch, dass der Keeper die verbleibenden sechs Jahre im Spätsommer seiner Karriere wohl eher nicht auf der Bank verbringen möchte.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!