Mit Florian Kainz und Mark Uth haben in dieser Woche zwei Eckpfeiler ihren Vertrag beim 1. FC Köln bis 2025 verlängert. Damit stellt der FC nicht nur die Weichen für die Zukunft, sondern könnte auch im Kampf um Jonas Hector neue Trümpfe in der Hand halten.
Exakt vier Jahre nach seinem Wechsel von Werder Bremen unterschrieb Florian Kainz am Mittwoch sein neues Arbeitspapier am Geißbockheim. Der 30-Jährige hatte eine Option zur Ausweitung seines bis 2024 laufenden Vertrages um ein Jahr – er musste nicht lange zögern, um diese zu ziehen (mehr dazu lesen Sie im GEISSBLOG-Interview mit Florian Kainz). Mit fünf Toren und vier Assists ist der Offensivspieler einer der Leistungsträger in dieser Saison. Kainz braucht noch drei Vorlagen, um seine Bestleistung im FC-Trikot aus der Spielzeit 2019/2020 einzustellen.
Auch bei Mark Uth waren nicht nur die FC-Verantwortlichen überzeugt, dass diese Saison seine vielleicht stärkste hätte werden können, seit er nach Köln zurückgekehrt ist. Gerade zum Ende der vergangenen Saison zeigte sich der Stürmer in bestechender Form – mit zwei Treffern und fünf Vorlagen in den letzten sechs Ligaspielen hatte Uth großen Anteil am Schlussspurt des FC, der den Verein bis nach Europa führte.
Trotz Verletzung: Der FC setzt weiterhin auf Uth
Dass er in der Conference League nur 19 Minuten absolvieren konnte, macht klar: In dieser Saison ist der 31-Jährige vom Pech verfolgt, konnte seit Ende Oktober nicht mehr auf dem Platz stehen. Mindestens bis März wird der FC noch ohne Uth auskommen müssen. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich die Verantwortlichen trotz der Ungewissheit dazu entschieden haben, seinen Vertrag bis 2025 auszuweiten. “Auf dem Weg nach Europa war Mark Leistungsträger und Führungsspieler. Wir sind fest davon überzeugt, dass er nach seiner Verletzung genau das wieder bei uns einbringen wird”, stärkte FC-Geschäftsführer Christian Keller dem Offensivspieler den Rücken.
Gleichzeitig setzt der FC durch die Verlängerungen mit Kainz und Uth ein wichtiges Zeichen mit Blick auf die kommende Saison. Neun Verträge laufen Stand jetzt im Sommer aus. Ellyes Skhiri, Sebastian Andersson, Kingsley Schindler und Joshua Schwirten werden den Klub mit ihrem Vertragsende im Sommer wohl verlassen. Die Verlängerung mit Timo Hübers bis 2024 ist an eine gewisse Anzahl von Spielen gekoppelt – eine Verlängerung mit dem 26-Jährigen ist sehr wahrscheinlich. Dass der von Sampdoria Genua ausgeliehene Julian Chabot über das Ende der Saison hinaus bleibt, scheint aufgrund der zu erwartenden Ablösesumme eher unrealistisch. Auch bei Tim Lemperle steht noch in den Sternen, ob der FC mit ihm verlängert und ihn möglicherweise per Leihe abgibt, oder sich aber endgültig vom Spieler trennt.
Was passiert mit Horn und Hector?
Und dann sind da mit Timo Horn und Jonas Hector noch zwei der prägendsten Spieler der jüngeren Klubgeschichte. Gemeinsam haben die beiden 657 Pflichtspiele für den FC auf dem Buckel. Mit Horn, seit knapp einem Jahr nur noch die Nummer zwei im Tor hinter Marvin Schwäbe, würden die Verantwortlichen wohl nur zu extrem verringerten Bezügen verlängern. Nach 21 Jahren im Verein stehen die Zeichen beim langjährigen Stammkeeper auf Abschied. Hector liebäugelt nach wie vor mit dem Karriereende, eine Entscheidung wird erst um das Saisonende herum erwartet.
Im Kampf um die Gunst des FC-Kapitäns könnten sich nicht nur die Verlängerungen mit Kainz und Uth als Trumpf entpuppen, die beide wichtige Eckpfeiler im Spielsystem von Steffen Baumgart sind. Auch der Trainer fühlt sich pudelwohl in der Domstadt und hat keinerlei Absicht, diese in naher Zukunft zu verlassen. “Wenn der Verein möchte, dass ich bleibe, geht’s wieder ein Jahr weiter. Ein Nein wird’s von mir nicht geben”, bekannte sich der 51-Jährige beim Express zum FC. So sammelt der Klub gute Argumente für einen möglichen Verbleib Hectors über den Sommer hinaus.
Ob Hector wirklich nochmal ein Jahr dranhängt, weiß – wenn überhaupt – nur er selbst. Die Personalentscheidungen der vergangenen Tage werden ihm die Entscheidung, ob er die Schuhe im Sommer an den Nagel hängt, aber sicher nicht leichter machen.
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