Der 1. FC Köln hat nach der Hinrunde 21 Punkte auf dem Konto und damit bereits über die Hälfte der anvisierten 40 Zähler. Der Abstiegskampf dauert laut Steffen Baumgart aber noch an.
Es war der 12. November, der 1. FC Köln hatte gerade gegen Hertha BSC sein drittes Spiel in Folge verloren, als Steffen Baumgart im Berliner Olympiastadion öffentlich den Abstiegskampf ausgerufen hatte. Statt acht Zählern betrug der Vorsprung nach der kleinen Niederlagen-Serie plötzlich nur noch drei Punkte auf den Relegationsplatz. Damit überwinterte der FC auf Platz 13 – nie standen die Kölner unter Baumgart tiefer in der Tabelle.
Nun, nachdem die Hinrunde mit den Spieltagen 16 und 17 offiziell beendet wurde, sieht es für den FC schon wieder besser aus. Vier Punkte aus den Spielen gegen Bremen und Bayern, dazu ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis. “Aus unserer Sicht ist es gut angelaufen”, resümierte Steffen Baumgart am Tag nach dem Unentschieden in München gewohnt nüchtern.
Abstiegskampf schon vorbei?
Zwar haben die Kölner aktuell nur vier Zähler weniger als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Insgesamt ist gerade das Tabellenmittelfeld jedoch deutlich näher beisammen als in der vergangenen Spielzeit. Entsprechend betreibt man am Geißbockheim nun auch keine Augenwischerei. Der Fokus wird auch in den kommenden Wochen einzig und alleine auf dem Erreichen der 40-Punkte-Marke liegen. “Das geht zu schnell. Wir sollten aufpassen”, sagte Steffen Baumgart am Mittwoch auf die Frage, ob sich der FC nun schon den größten Abstiegssorgen entledigt hätte.
Gerade mit dem FC Schalke 04 wartet nun ein Auswärtsspiel, bei dem es zumindest für die Königsblauen um den nackten Überlebenskampf geht. Doch gerade angeschlagene Boxer sind bekanntlich häufig die gefährlichsten. “Jeder erwartet jetzt von uns, dass wir am Sonntag gewinnen”, mahnte der FC-Trainer. “Aber Schalke ist eine Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe spielt. Wir wissen, was auf uns zukommt.”
Insgesamt jedoch ist man auch in Anbetracht des herausfordernden ersten Halbjahres samt Doppelbelastung und Verletzungspech mit der Ausbeute zufrieden. “Wir haben eine gute Hinrunde gespielt”, zog Steffen Baumgart noch in der Allianz Arena sein Fazit. “Wir haben gesagt: Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte. Das heißt, dass wir jetzt einen Punkt über dem Schnitt liegen, wir liegen also im Soll.” Berücksichtigt man die Spiele, die der FC nicht hätte verlieren dürfen (Leverkusen) und nicht verlieren müssen (Hertha), könnten die Kölner aber sogar noch besser da stehen.
FC zurück bei sich selbst
Deutlich wichtiger als die vier Punkte aus den letzten beiden Spielen ist dem FC-Trainer jedoch die Leistung, die seine Mannschaft gegen Bremen und Bayern abrufen konnte. Nach der langen Winterpause sind die Akkus mental wie körperlich bei den Spielern wieder aufgeladen. In Sachen Intensität und Laufbereitschaft erinnerte zum Jahresbeginn schon wieder vieles an das, was den FC unter Steffen Baumgart eigentlich so stark macht und lediglich gegen Ende des letzten Jahres aufgrund der Umstände verloren gegangen war. “Man hat sehr eindrucksvoll in den beiden Spielen gesehen, dass das jetzt wiederkommt”, zeigte sich der FC-Trainer zufrieden und machte klar, dass er daran immer geglaubt habe: “Und deswegen freue ich mich, dass das, was ich erzähle, manchmal auch eintritt.”
Ob der FC die vergangene Saison rein von den Punkten und dem Tabellenplatz her wiederholen kann, bleibt abzuwarten. Würden die Kölner noch einmal 21 Zähler holen, kämen sie am Ende bei 42 Punkten raus – und hätten damit zehn weniger als letzte Spielzeit. Doch auch im vergangenen Jahr konnte der FC in der Rückrunde mehr Punkte einfahren als in der Hinrunde. Bis zur 40-Punkte-Markte brauchen die Kölner Stand jetzt noch sechs Siege und ein Unentschieden. Ist das erreicht, so sagte auch Florian Kainz jüngst im GEISSBLOG-Interview, “können wir uns ja vielleicht in dieser Saison nochmal neue Ziele setzen.”
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