Jan Thielmann hat beim 1. FC Köln ein schweres halbes Jahr hinter sich. Immer wieder wurde der 20-Jährige verletzungs- oder krankheitsbedingt ausgebremst. In den letzten Wochen hat er sich zurückgearbeitet – und auch an Muskelmasse zugelegt.
Ganze acht Partien hatte der FC im vergangenen Oktober vor der Brust – zweifelsohne der intensivste Monat der bisherigen Spielzeit. Neben dem Ligaalltag gab es für die Kölner auch die Conference League als Zubrot. Die Rückkehr nach Europa machte der FC am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison klar – trotz einer 0:1-Heimniederlage gegen Wolfsburg. Für Thielmann markierte die Partie hingegen den Beginn seiner Pechsträhne, da er sich eine schwere Bänderverletzung zuzog und eigentlich die komplette Sommervorbereitung verpassen sollte.
Die Prognose kristallisierte sich als falsch heraus. Thielmann kehrte früher auf den Platz zurück und stand in fünf der ersten sieben Ligaspielen in der Startelf von Trainer Steffen Baumgart. Auch in Nizza und beim Pokalaus in Regensburg durfte er von Beginn an ran.
Der Angreifer, der trotz seines jungen Alters schon 77 Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, war drauf und dran, sich zum Stammspieler zu entwickeln. Nach der Länderspielpause, in der er seine Einsätze sechs und sieben für die deutsche U21-Nationalmannschaft bestritt, warf ihn jedoch eine hartnäckige Viruserkrankung zurück – Thielmann verpasste den kompletten Oktober.
Kurz vor der WM-Pause kam er zurück, durfte bei den Pleiten gegen Freiburg, Leverkusen und Hertha BSC jeweils als Joker ran. Im Testspiel gegen Meppen unmittelbar vor Weihnachten zog er sich dann eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Nach der langen Zeit des Leidens ist Thielmann jetzt wieder eine echte und wichtige Alternative in der Offensive von Steffen Baumgart. “Ich glaube, ich passe gut in das Profil, das der Trainer sehen möchte. Ich leiste viel Laufarbeit, bin mir auch für die Defensivarbeit nicht zu schade”, beschrieb Thielmann Tugenden, die ganz nach Baumgart-Fußball klingen.
Nach etwas mehr als einem Monat Zwangspause bekam er gegen Schalke und Leipzig schon jeweils eine knappe Viertelstunde Einsatzzeit. “Es ist ein gutes Gefühl, wieder bei der Mannschaft zu sein und wieder helfen zu können”, freute sich der 20-Jährige über die neuerliche Rückkehr in den Kreis seiner Mitspieler.
Thielmann: “Kann meine Ziele noch erreichen”
Die Leidenszeit abseits des Teams ließ der Kölner Angreifer aber nicht ungenutzt verstreichen. Thielmann wirkt deutlich muskulöser als noch vor wenigen Monaten. “In der Reha hat man ein bisschen mehr Zeit im Kraftraum”, bestätigte er am Mittwoch. “Mein Gewicht ist aber konstant geblieben, vielleicht habe ich ein bisschen Fett abgebaut und dafür ein paar Muskeln aufgebaut.”
Trotz der schwierigen Monate, die hinter ihm liegen, hat Thielmann die laufende Spielzeit mit dem FC noch nicht abgeschrieben. “Die Mannschaft ist momentan top drauf, deshalb ist es schön, wieder in Gesellschaft zu sein. Ich kann meine Ziele noch erreichen und werde alles daransetzen.” Das erste Ziel dürfte naheliegend sein: Seit dem 4:2 in Wolfsburg am 5. Spieltag stand er bei keinem Ligasieg mehr auf dem Platz. Die nächste Chance auf einen Dreier winkt am Sonntag, zu Hause gegen Frankfurt.
“Wir werden wieder die Intensität hochfahren. Wir hatten jetzt schon zwei Champions League-Teilnehmer, gegen die wir defensiv gut standen – das ist das A und O. Nach vorne schauen wir mal was geht. Ich rechne mit einem sehr intensiven, aber auch sehr erfolgreichen Spiel von uns”, zeigte sich Thielmann zuversichtlich.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!