Nach der siebten Niederlage im siebten Auswärtsspiel spitzt sich die Lage bei den FC-Frauen allmählich zu: Nur dem Spielausfall in Potsdam dürfte es zu verdanken sein, dass der 1. FC Köln immer noch einen Vorsprung auf die Abstiegsplätze hat. Nach der Länderspielpause und dem Pokal-Kracher stehen zwei Big-Point-Spiele in der Liga an.
Der Traditionsverein Turbine Potsdam taumelt in dieser Saison der zweiten Liga entgegen. Das Team aus Brandenburg hat bisher in zehn Spielen erst einen Zähler eingesammelt. Doch diesen einen Punkt sammelten die Potsdamerinnen auswärts ein (1:1 in Bremen).
Und damit ist selbst der designierte Absteiger auf fremden Geläuf erfolgreicher als der 1. FC Köln: Nach sieben Anläufen steht weiterhin kein einziger Zähler auf der Habenseite der Kölnerinnen. Nun gehört die TSG Hoffenheim nicht zu den Teams, bei denen die FC-Frauen zwingend punkten müssen. Und der Auftritt an sich dürfte auch durchaus Mut gemacht haben. Doch das Team brachte sich mit abermals abstrusen Abwehr-Aussetzern selbst um etwas Zählbares.
Seit 549 Minuten torlos
Und noch viel schlimmer: Der FC wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg und die Torflaute hält weiter an. Seit 549 Minuten haben die Kölnerinnen keinen Treffer mehr erzielt. Insgesamt zehn Tore bedeuten die viertschlechteste Offensive der Bundesliga. „Das ist auch für mich eine neue Situation“, bekannte Trainer Sascha Glass am Sonntagabend, „so eine Serie hatte ich auch noch nicht.“ Dabei konstatierte der Coach mit Blick auf das Hoffenheim-Spiel: „Wir haben nach dem Essen-Spiel gut reagiert. Wir waren in den ersten 25 Minuten spielbestimmend und hatten in der ersten Hälfte mehr vom Spiel und insgesamt mehr Abschlüsse. Gegen den Ball waren wir sehr aggressiv hatten hohe Ballgewinne. Bis zum 0:2 waren wir komplett im Spiel. Leider haben wir die Tore zu einfach gefangen und uns am Ende wieder einmal selbst geschlagen.“
Hätte es nicht kürzlich erst eine knapp zweimonatige Winterpause gegeben, könnte man der nun anstehenden Länderspielpause möglicherweise erholsame Wirkung zuschreiben. Dennoch geht es für die FC-Frauen bereits am Montag auf dem Trainingsgelände weiter. Jedoch, das stellte Glass in Aussicht, werde es in der spielfreien Zeit auch trainingsfreie Tage geben. Am Dienstag ist das Team bei der Karnevalsparty des FC vor Ort und kommt dabei idealerweise auf andere Gedanken.
Endet die Pechsträhne ausgerechnet im Pokal?
Das nächste Pflichtspiel wartet am 28. Februar, wenn der 1. FC Köln im Viertelfinale des DFB-Pokals den VfL Wolfsburg empfängt. Das Duell wird aufgrund der Fernseh-Übertragung auf Sky im Sportpark Höhenberg ausgetragen. Es wäre eine dieser verrückten Geschichten des Fußballs, würde die Kölner Pechsträhne ausgerechnet gegen den Serien-Pokalsieger aus Wolfsburg enden.
Noch viel wichtiger als das Pokalspiel, auch wenn der Trainer dies nicht gerne hört, sind jedoch die beiden Liga-Spiele danach: Fünf Tage nach Wolfsburg – und damit psychologisch vielleicht nicht gerade günstig gelegen, ist Bayer Leverkusen zu Gast im Franz-Kremer-Stadion. Exakt eine Woche später geht es zum Liga-Schlusslicht Turbine Potsdam. Drei Punkte aus beiden Partien sind das absolute Minimum, vier wären ordentlich, sechs Punkte sehr gut. Alles andere wäre enttäuschend.
Apropos Potsdam: Eigentlich hätte Turbine am vergangenen Freitagabend Werder Bremen in der Bundesliga empfangen. Das Duell wurde wegen Unbespielbarkeit des Platzes jedoch abgesagt. Hätte Bremen diese Partie gewonnen, hätten die Hanseaten nun zehn Punkte auf dem Konto – und damit exakt so viele wie der 1. FC Köln. Dies zeigt: Der Abstiegskampf ist real am Geißbockheim. Nach der Länderspielpause wird sich zeigen, ob sich das Team daraus befreien kann.
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