Im Sommer 2019 hat der 1. FC Köln Ellyes Skhiri aus Montpellier verpflichtet. Eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten, die nach dieser Saison wohl enden wird. Der Tunesier unterstrich nochmal seine Ambitionen, regelmäßig international spielen zu wollen.
Es lief die 54. Minute des Bundesligaspiels gegen Werder Bremen am 21. Januar, als Skhiri nach Flanke von Linton Maina zum Seitfallzieher ansetzte und die Kugel in die Maschen drosch. Ein Moment, in dem sich wohl nicht wenige FC-Fans die Augen rieben. Skhiri ist nicht unbedingt für artistische Einlagen bekannt, wohl aber für seine zuverlässige Arbeit im defensiven Mittelfeld und sein laufintensives Spiel. Tugenden, mit denen er sich im Umfeld des Klubs große Sympathien sicherte.
Nun läuft alles darauf hinaus, dass die Kölner Fans den 27-Jährigen noch höchstens 15 mal mit dem Geißbock auf der Brust auflaufen sehen. Für sechs Millionen verpflichtete der FC Skhiri im Sommer 2019. Ein Glücksgriff für beide Seiten: Er konnte beim FC mehr als nur einen nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen, mauserte sich zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Liga. Skhiri weiß, was er an der Stadt und am Verein hat: “Ich habe einen tollen Klub, tolle Personen kennengelernt und eine Atmosphäre, mit diesem Stadion und diesen Fans, die ich nie vergessen werde”, sagte er in einer Medienrunde am Donnerstag. Worte, die gleichzeitig aber sehr nach Abschied klingen.
Skhiri hat den Wunsch, “etwas Neues zu probieren”
Denn, und daraus hat Skhiri keinen Hehl gemacht, er hat höhere Ambitionen. “Ich will natürlich international spielen.” Beim FC ist dies zumindest nicht regelmäßig gesichert. Der Klub weiß längst um Skhiris Gedanken. “Sie kennen meine Ambitionen, meinen Willen, mich weiterzuentwickeln und vielleicht etwas Neues zu probieren”, erklärte er. “Aber man weiß nie, bis jetzt habe ich zu Niemandem ja gesagt.”
Soll heißen: Ein Abgang des tunesischen WM-Fahrers ist noch nicht zu 100 Prozent fix, die Chancen auf einen Verbleib über den Sommer hinaus aber minimal. “Ich kann nicht sagen, dass es vorbei ist. Aber mein Wunsch ist es, etwas Neues zu probieren und neue Ziele zu erreichen.”
An möglichen Interessenten wird es nicht mangeln. Kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode soll es ein konkretes Angebot von Olympique Lyon gegeben haben. Dies bestätigte Skhiri am Donnerstag. “Ja, das ist wahr. Aber ich habe abgelehnt. Ich möchte hier bleiben und die Saison mit meinem Klub beenden. Ich fühle mich mit meinen Teamkollegen verbunden.”
Wechsel innerhalb Deutschlands? “Genieße es in der Bundesliga”
Auch einen Wechsel innerhalb der Bundesliga schloss Skhiri nicht aus. “Ich genieße es, in der Bundesliga zu spielen, einer Liga mit viel Intensität und einer offensiven Spielweise.” Zuletzt wurden Gerüchte über ein Interesse von Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt laut. Skhiri lobte die Entwicklung des kommenden Gegners, der am Sonntagnachmittag in Müngersdorf gastiert. “Frankfurt spielt eine gute Saison. Sie haben sich in den letzten beiden Jahren gut entwickelt.” In direkten Kontakt mit den Verantwortlichen der SGE sei er noch nicht getreten, sagte aber: “Es könnte ein gutes Projekt sein.”
Eins betonte Skhiri jedoch immer wieder: “Ich möchte die Saison hier bestmöglich zu Ende bringen.” Der Domstadt werde er auch nach einem möglichen Abgang verbunden bleiben. “Ich werde sicher zurück nach Köln kommen. Hier ist meine Tochter geboren worden, also wird es sehr wichtig für uns, in Kontakt mit Köln zu bleiben und mit ihr die Stadt zu erkunden, wenn sie groß ist.”
Gut möglich also, dass man Skhiri in den kommenden Jahren noch das ein oder andere Mal in Köln antreffen wird – dann wohl aber nicht mehr als Spieler des 1. FC Köln.
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