Nach seiner starken Leistung gegen Union Berlin wird Eric Martel bereits als möglicher Nachfolger von Ellyes Skhiri beim 1. FC Köln gehandelt. Nun sprach der Mittelfeldspieler selbst über seine Rolle.
Eric Martel musste lachen, als er am Dienstag in einer Medienrunde auf den Spruch von Steffen Baumgart angesprochen wurde. Er habe den Trainer am liebsten im Bayerischen Wald verbuddeln wollen, hatte Baumgart gesagt, nachdem Martel gegen Wolfsburg 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte. “Ich weiß nicht, wie es rübergekommen ist. Glücklich war ich natürlich nicht”, erklärt der Mittelfeldspieler und fügte an: “Aber so hart war ich dann auch nicht.”
Viel Zeit um sich zu ärgern blieb dem 20-Jährigen dabei nicht. Immerhin stand der Sechser eine Woche später schon wieder gegen Union Berlin in der Startelf. Mit einer starken Leistung gab Martel die Antwort auf seine Reservisten-Rolle dabei auch viel lieber auf dem Platz. Kein Wunder also, dass der Youngster nach seinen immer besser werden Leistungen nun als möglicher Nachfolger des wechselwilligen Ellyes Skhiri ins Spiel gebracht wird (hier mehr dazu).
Martel: “Dann ist Flaco vor mir”
Die Lücke, die der Tunesier im Sommer beim FC aller Voraussicht nach hinterlassen wird, ist dabei groß. Ob Martel sie wird füllen können, ist aktuell dabei noch völlig unklar. Auszuschließen ist das zumindest perspektivisch angesichts der Anlagen, die der gebürtige Straubinger mitbringt, aber nicht. Gedanken macht sich der Martel aber noch keine. “Wenn es so kommt, kommt es so. Wir schauen mal, wie sich das entwickelt. Aber das ist noch Zukunft.”
In der Gegenwart stehen Martel und Skhiri aktuell noch zusammen auf dem Platz. Verrichten sie als Duo ihre Arbeit so wie am Samstag in Berlin, dürften bis zum Saisonende noch einige Spiele als Doppelsechs folgen. “Wir agieren zusammen gut, sprechen uns ab, wer nach vorne geht und wer hinten bleibt. Man sieht auf dem Feld, dass das gut funktioniert. Wir sind beide laufstark und machen die Räume gut zu”, erklärte Martel das Zusammenspiel mit seinem kongenialen Partner.
Entscheidet sich das Trainerteam aber doch nochmal für einen Sechser, dürfte der Tunesier auch weiterhin den Vorzug erhalten. “Dann ist Flaco vor mir”, weiß auch Martel und fügte mit einem Lachen hinzu: “Er macht es ja auch nicht ganz so schlecht. Das muss ich dann akzeptieren und gebe weiterhin Gas im Training.” Dass er im Falle eines Bankplatzes sein Lächeln verlieren könnte, wie Baumgart kürzlich anmerkte, erklärte der Mittelfeldspieler dabei wie folgt: “Ich bin dann noch fokussierter in der Sache drin. Wenn ich nicht spiele, arbeite ich noch härter an mir.”
Die Werte im Vergleich
Eric Martel 22/23 | Ellyes Skhiri 22/23 | |
Aktionen insgesamt (% erfolgreich) | 72.31 (65.3%) | 70.24 (72.4%) |
Passgenauigkeit | 84.9% | 89% |
Zweikämpfe (% gewonnen) | 23.38 (51.9%) | 15.28 (51.8%) |
Kopfballduelle (% gewonnen) | 6.24 (50.3%) | 2.02 (53.2%) |
Abfangen von Bällen | 6.07 | 6 |
Ballverluste | 8.78 | 6.45 |
Balleroberungen | 12.09 | 11.24 |
Laufleistung | 12,46 KM | 12,39 KM |
Dass Martel rein von den Statistiken her allerdings gar nicht mehr viel bis zu Ellyes Skhiri fehlt, zeigen die aktuellen Werte (s. Tabelle). Martel fängt dabei pro Spiel sogar minimal mehr Bälle des Gegners ab und erobert zudem mehr. Zudem schafft es der Youngster, das tunesische Laufwunder bei den abgespulten Kilometern zu überflügeln. Nichtsdestotrotz hat Skhiri seinem jungen Nebenmann insbesondere in Sachen Erfahrung und Ruhe am Ball noch einiges voraus. Auch was die Torgefahr angeht ist Skhiri noch der deutlich gefährlichere Spieler, auch wenn Martel am Samstag an der Alten Försterei beinahe sein erstes Bundesliga-Tor gelungen wäre.
“Vor allem im Spiel nach vorne kann ich mich noch verbessern”, sagte der Spieler am Dienstag selbst. “Ich muss versuchen, die Lösungen nach vorne zu suchen und mutiger zu spielen. Und ich würde mir wünschen, dass mal einer von mir hinten reinfällt.” Gegen den VfL Bochum wird der Mittelfeldspieler am Freitagabend unter Flutlicht wohl wieder eine neue Chance bekommen. Ob der FC gegen den Tabellenletzten mit einem oder mit zwei Sechsen auflaufen wird, wisse er dabei aber noch nicht. Mit seiner Leistung gegen Union zumindest hat Eric Martel ein Bewerbungsschreiben für die Startelf abgeliefert.
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