Bis Sommer 2024 läuft das Arbeitspapier von Steffen Baumgart beim 1. FC Köln. Im Aktuellen Sportstudio sprach der FC-Trainer über eine mögliche Ausdehnung des Vertrags und die sportliche Situation seiner Mannschaft.
Bei eisigen Temperaturen und Schneefall stand Baumgart – das hat in Köln mittlerweile schon fast Tradition – beim 0:2 gegen Bochum nur im T-Shirt an der Seitenlinie. Am Abend darauf saß er Moderatorin Dunja Hayali fast schon dick eingepackt gegenüber: Die Schiebermütze blieb zu Hause, stattdessen trug Baumgart ein Sakko.
Im vermutlich deutlich wärmeren ZDF-Studio stand der Kölner Coach der Moderatorin Rede und Antwort. Natürlich war dabei auch die vertragliche Situation des Trainers ein Thema, nachdem Aussagen von Geschäftsführer Christian Keller in der vergangenen Woche für Interpretationsspielraum gesorgt hatten. Allerdings machte Baumgart am Samstag klar, dass er seinen Vertrag noch nicht verlängert habe: “Mein Vertrag geht noch anderthalb Jahre” – bedeutet: bis Sommer 2024 ist der 51-Jährige aktuell an den Verein gebunden. “Da gab es ein ganz klares Gespräch mit Christian Keller. Wir haben gesagt, dass wir das, was wir bis 2024 gemacht haben, um ein weiteres Jahr verlängern können – wenn wir das wollen.” Was natürlich auch an den Ergebnissen, die der FC bis dahin einfährt, gemessen werde.
Und diese können, gerade in der Domstadt, schnell zu Diskussionen führen. “Der FC ist natürlich ein unruhiges Pflaster”, sagte Baumgart. Es gebe für ihn auch keinen Grund, um mehr als ein Jahr zu verlängern, denn: “Wenn die Situation, die wir jetzt haben, nicht besser wird, dann steht der Trainer irgendwann zur Diskussion.” Im Falle einer Entlassung des Coaches würde dies den Verein bei längerer Vertragslaufzeit deutlich teurer zu stehen kommen. Aus diesem Grund sei er mit seiner aktuellen Vertragssituation “komplett zufrieden. Es macht Spaß und die Absprachen, die wir getroffen haben, funktionieren.”
Dass die Resultate in den vergangenen Wochen nicht stimmten, weiß der Kölner Trainer. Sechs Mal blieb der FC in den letzten sieben Ligapartien ohne Tor, wartet seit vier Spielen auf einen Sieg. “Ich weiß, dass die Jungs daran arbeiten”, nahm Baumgart sein Team in Schutz. “Im Moment haben wir aber nicht die Lösungen und kommen nicht zu klaren Möglichkeiten. Dass wir das besser machen müssen, wissen wir. Aber wir müssen mutig sein, unabhängig von den negativen Erlebnissen.” So gebe es ohne Wenn und Aber nur ein Ziel für die restliche Spielzeit: “Wir brauchen über nichts anderes als den Klassenerhalt sprechen. Das ist das einzige Ziel, was wir haben”, machte Baumgart klar.
“Der Weg nach unten ist kürzer als der nach oben”
Zur Erinnerung: Als Baumgart nach der Spielzeit 2020/21 vom SC Paderborn in die Domstadt wechselte, hatte der FC sich gerade so über die Relegation den Verbleib in der Bundesliga gesichert. Im ersten Jahr unter Baumgart zeigte der FC dann ein gänzlich anderes Gesicht und qualifizierte sich für die Conference League. Auch in diesem Jahr kam Europa immer wieder zur Sprache – das letzte mal durch Christian Keller vor nicht einmal einen Monat. “Ich würde auch gerne über andere Sachen reden”, gab Baumgart zu. “Das gibt der Kader aber nicht her – und der Weg nach unten ist kürzer als der nach oben.” Umso wichtiger sei es, “unseren Weg gemeinsam zu gehen.” Und so möglichst schnell den unteren Tabellenregionen zu entfliehen.
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