Der Internationale Sportgerichtshof hat sich am Montagnachmittag zum Fall des 1. FC Köln und Jaka Cuber Potocnik geäußert. Der CAS ließ offen, wann er über die Berufungen zum FIFA-Urteil entscheiden werde – auch im Hinblick auf Kölns Antrag auf Aussetzen der Strafe.
Um 16.15 Uhr am Montagnachmittag hat der Internationale Sportgerichtshof die Pressemitteilung zur Causa Potocnik verschickt. In dem Statement bestätigte der CAS lediglich den Eingang der Einsprüche des 1. FC Köln, des Spielers Jaka Cuber Potocnik sowie der Gegenpartie Olimpija Ljubljana.
Darüber hinaus nannte der CAS die konkreten Zahlen: Ljubljana verlangt 2.507.200 Euro Ablöse sowie knapp 70.000 Euro Ausbildungsentschädigung. Köln und Potocnik hingegen verlangen das Aussetzen und spätere Aufheben des FIFA-Urteils.
Neu ist: Potocnik fordert den CAS dazu auf festzustellen, dass sein damaliger Vertrag bei Olimpija Ljubljana nie gültig zustande gekommen sei – und damit sogar eigentlich eine Kündigung im Januar 2022 gar nicht nötig gewesen sei. Sollte der CAS dieser Interpretation folgen, wäre auch der 1. FC Köln aus dem Schneider.
Das vollständige Statement des CAS
“Das CAS Court Office hat drei Berufungen gegen die Entscheidung der Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten des FIFA-Fußballtribunals vom 1. Februar 2023 registriert, in der der Fußballspieler Jaka Čuber Potočnik wegen schweren Vertragsbruchs (einseitige Vertragsauflösung ohne triftigen Grund) gegen seinen ehemaligen Verein NK Olimpija Ljubljana mit einer viermonatigen Sperre und einer Entschädigungszahlung in Höhe von 51.750 EUR bestraft wurde (für die der neue Verein des Spielers, der 1. FC Köln, ebenfalls gesamtschuldnerisch haftet).
Darüber hinaus wurde dem 1. FC Köln für die nächsten beiden aufeinanderfolgenden Registrierungszeiträume gesperrt, national oder international neue Spieler zu registrieren.
Die Rechtsmittel wurden eingelegt
(1) von NK Olimpija Ljubljana gegen Jaka Čuber Potočnik und den 1. FC Köln,
(2) von der 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA und 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. gegen ŠD NK Olimpija Ljubljana und die FIFA sowie
(3) von Jaka Čuber Potočnik gegen NK Olimpija Ljubljana und die FIFA.
NK Olimpija verlangt von Jaka Čuber Potočnik und dem 1. FC Köln eine erhöhte Entschädigungszahlung in Höhe von 2.507.200 EUR wegen ungerechtfertigter Vertragsverletzung sowie eine Verurteilung des 1. FC Köln zur Zahlung einer Ausbildungsentschädigung in Höhe von 69.972,60 EUR.
Die 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA und der 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. beantragen, die angefochtene Entscheidung aufzuheben und festzustellen, dass sie Jaka Čuber Potočnik nicht zu einem Vertragsbruch veranlasst haben.
Jaka Čuber Potočnik beantragt die Aufhebung der angefochtenen Entscheidung sowie eine Entscheidung des CAS, die feststellt, dass der Vertrag zwischen ihm und NK Olimpija Ljubljana nie gültig zustande gekommen ist, dass die gegen ihn verhängten sportlichen Sanktionen aufgehoben werden und dass die Entschädigung nicht höher ist als die in der angefochtenen Entscheidung zuerkannte.
Der 1. FC Köln und Jaka Čuber Potočnik haben zusammen mit ihren Berufungserklärungen Anträge auf Aussetzung des Vollzugs der angefochtenen Entscheidung gestellt.
Diese CAS-Schiedsverfahren befinden sich noch in einem frühen Stadium, werden aber wahrscheinlich gemeinsam behandelt. Die Parteien tauschen schriftliche Stellungnahmen aus und eine Entscheidung über die Anträge des 1. FC Köln und von Jaka Čuber Potočnik auf Aussetzung der Vollstreckung der angefochtenen Entscheidung wird zu gegebener Zeit vom Präsidenten des Berufungsschiedsgerichts oder dem Stellvertreter erlassen.
Es ist nicht möglich, zu diesem Zeitpunkt anzugeben, wann oder ob eine Anhörung stattfinden wird oder wann die endgültige Entscheidung ergehen wird.”
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