Die U21 des 1. FC Köln wird zur Saison 2023/24 ein fast komplett neues Gesicht erhalten. Neben dem Trainerposten wird sich auch die Mannschaft deutlich verändern. 15 Verträge laufen im Sommer aus. Idealerweise kann die Regionalliga-Planung nach dem kommenden Wochenende Fahrt aufnehmen.
Es gehört zu den Naturgesetzen einer U-Mannschaft, dass sich das Gesicht regelmäßig komplett ändert. Bereits im vergangenen Sommer hatte die U21 des 1. FC Köln einen größeren personellen Umbruch zu verzeichnen. Dies war jedoch kein Vergleich zu dem, was sich für dieses Jahr abzeichnet. 15 Verträge enden am 30. Juni.
Thomas Kraus und Lukas Nottbeck werden ihre Karrieren beenden. Bei Tobias Trautner, Gavin Didzilatis, Ricardo Henning, Yusuf Örnek, Leon Schneider, Mischa Häuser, Leon Waldminghaus, Tim Giesen und Adam Lenges stehen die Zeichen auf Trennung, zumal Henning, Schneider und Häuser ab der nächsten Saison als Ü23-Spieler gelten würden. Trautner ist ohnehin bereits 28.
Zwei Ü23-Spieler als Ersatz für Routiniers?
Anders könnte dies bei Hendrik Mittelstädt aussehen. Zwar rücken aus der U19 mit Damion Downs und Yannick Freischlad zwei Mittelstürmer und mit Justin Diehl ein flexibler Angreifer nach. Doch erstens sind Downs und Diehl für die Profis eingeplant. Zweitens wäre Mittelstädt nach dem Rücktritt von Kraus der erfahrenste Angreifer, sollte die Transfer-Sperre für den FC Bestand haben. Eine Verlängerung mit dem dann Ü23-Spieler ist also eine Option. Offen ist jedoch, ob Mittelstädt nach höheren Zielen strebt.
Während Mittelstädt für die Kraus-Rolle in Frage käme, gilt dies für Luca Schlax und die Nottbeck-Rolle. Auch Schlax’ Vertrag endet am 30. Juni. Doch der Mittelfeldspieler ist in Normalform eigentlich unverzichtbar. Der Staubsauger ist im Zentrum, wenn nicht verletzt, ein Leistungsträger. Der ehemalige U-Nationalspieler könnte in Nottbecks Fußstapfen treten und zum Gerüst der FC-Reserve werden. Gemeinsam mit Routinier Stephan Salger und Mittelstädt würde Schlax die neue Führungsriege der U21 bilden.
Neue Verträge für Schwirten und Breuer?
Die Transfer-Sperre verändert beim FC plötzlich auch die Sicht auf Spieler, die eigentlich gehen sollten. Bei den Profis ist das beste Beispiel Kingsley Schindler, bei der U21 ist es Joshua Schwirten: Auch bei dem hochveranlagten Mittelfeldspieler war die Entscheidung einer Trennung eigentlich schon getroffen. Das FIFA-Urteil könnte dem Offensivspieler nun doch noch eine Verlängerung bescheren.
Darüber hinaus endet auch der Vertrag Simon Breuers nach dieser Saison. Der 20-Jährige besitzt zweifellos Potenzial und Luft nach oben, war aber während Corona durch eine monatelange Krankheit weit zurückgeworfen worden. Eine Vertragsverlängerung mit dem 2003er-Jahrgang wäre möglich und würde dem Talent noch einmal Entwicklungsmöglichkeiten geben.
Klassenerhalt in Reichweite
Derweil könnte NLZ-Leiter Lukas Berg nach dem Oster-Wochenende die Planungen für die kommende Regionalliga-Saison idealerweise intensivieren. Sollte die U21 ihr Auswärtsspiel am Samstag beim 1. FC Bocholt gewinnen – der Gegner belegt mit fünf Punkten Rückstand auf die Geißböcke Platz 15 – würde der FC mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt und weg vom Oberliga-Horrorszenario machen. Auch wenn in dieser Rechnung aktuell noch die drei Punkte enthalten sind, die der FC wohl aus Wattenscheid abgezogen bekommen wird.
Dass die U21 unabhängig von der Transfer-Sperre einen Umbruch erleben wird, kündigte jüngst schon Christian Keller im Interview mit der Kölnischen Rundschau an. Der FC-Geschäftsführer vermisst ein „stabiles Kaderkonstrukt“. Entsprechend werde es „spielerseitig“ starke Veränderungen geben. Der neue Trainer soll erst nach dem gesicherten Klassenerhalt präsentiert werden. Dieser müsse „zur FC-Identität sowie zu unserer Spielidee passen und die Fähigkeit besitzen, junge Spieler entwickeln zu können“. Läuft alles nach Plan und der jüngste Aufwärtstrend der U21 hält an, dann kann der FC noch im April Zimmermanns Nachfolger präsentieren.
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