Neun Spieler aus dem aktuellen Erfolgs-Kader der U19 werden beim 1. FC Köln in den Profibereich übergehen. Welche Talente kommen für die Mannschaft von Steffen Baumgart infrage, welche für die U21? Der GEISSBLOG macht den Nachwuchs-Check.
Ein ums andere Mal zeigte Justin Diehl beim Sieg im Pokal-Halbfinale gegen Hertha BSC seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins. So gut wie jeder Kölner Angriff lief über den 18-Jährigen – lediglich vor dem Tor traf er das ein oder andere Mal die falsche Entscheidung. Aber: Diehl gab nicht auf und belohnte sich mit dem zwischenzeitlichen Führungstreffer.
Bei ihm sind sich die FC-Verantwortlichen sicher: Diehl soll im kommenden Sommer fest zu den Profis aufsteigen (sofern er in Köln bleibt). In den Trainingsalltag ist der 1,74 Meter große Flügelspieler bereits integriert, konnte dazu gegen Bremen und Wolfsburg bereits zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga verbuchen. Dort sieht Steffen Baumgart auch die Zukunft des Offensivjuwels.
Diehl, Downs und Bakatukanda mit größten Chancen
Neben Diehl trainieren auch Elias Bakatukanda und Damion Downs regelmäßig bei den Profis mit. Beide verlassen im Sommer altersbedingt die U19, beiden wird der Sprung zu den Profis zugetraut – ob mit einem Zwischenstopp bei der U21 oder ohne, soll sich im Laufe der Sommer-Vorbereitung zeigen. Die beiden 18-Jährigen standen in diesem Jahr je zwei Mal im Spieltagskader, warten aber noch auf ihr Bundesliga-Debüt.
Downs hätte in der laufenden Spielzeit fraglos einen größeren Entwicklungsschritt machen können, wäre er nicht monatelang verletzt gewesen. Doch Baumgart hält große Stücke auf den Angreifer, der mit 1,92 Metern ein Gardemaß für die Position im Sturmzentrum misst. Bakatukanda wiederum machte in dieser Saison einen großen Schritt, entwickelte sich zum Abwehrchef unter Stefan Ruthenbeck und gefiel in der zweitbesten Abwehr der Bundesliga West neben seiner Kopfballstärke durch sein aggressives und offensives Verteidigen – eine Qualität, die Baumgart schätzt und einfordert.
Im Falle der Transfersperre: Trio könnte profitieren
Neben den drei Genannten gelten auch Meiko Wäschenbach, Tidiane Touré und Max Finkgräfe als Kandidaten für einen Platz im Kölner Profikader. Alle drei belegen Positionen, die beim FC im kommenden Sommer rar besetzt wären, sollte die Transfersperre durch die FIFA bestehen bleiben.
Wäschenbach hat als U19-Kapitän starke Leistungen im zentralen Mittelfeld gezeigt, ist dort defensiv wie offensiv flexibel einsetzbar. Denkbar, dass der 19-Jährige ebenso schrittweise herangeführt wird wie Eric Martel, Denis Huseinbasic und Mathias Olesen. Auch Wäschenbach trainierte schon häufiger mit den Profis, kennt das Umfeld also bereits.
Touré und Finkgräfe als Optionen?
Auch Touré und Finkgräfe, die rechts beziehungsweise links in der Abwehr spielen, könnten bereits ab kommendem Sommer Teil des Profiaufgebots sein. Je nach Ausgang der FIFA-Causa stünde der FC auf den Außenverteidiger-Positionen überaus dünn da. Zumal die Zukunft von Kapitän Jonas Hector nach wie vor unklar ist. Insbesondere Touré wird intern hoch gehandelt – als schneller Rechtsverteidiger mit Qualitäten defensiv wie offensiv.
Mit Yannick Freischlad, Luan Simnica und Emin Kujovic werden zudem drei weitere Youngsters nach der Saison aus dem Jugend- in den Herrenbereich aufrücken. Das Trio dürfte jedoch vorerst bei der U21 integriert werden. Freischlad, im Winter aus Leipzig verpflichtet, spielte bislang bei Ruthenbeck noch keine Rolle. Der Stürmer wurde aber bereits mit Blick auf das Regionalliga-Team verpflichtet. Simnica und Kujovic trugen dagegen als Sechser dazu bei, dass die U19 im DFB-Pokalfinale sowie den Halbfinalpartien um die Deutsche Meisterschaft steht.
Der GEISSBLOG meint: Der FC will und muss die besten Talente aus dem eigenen Unterbau einbinden. Sollte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) die Transfersperre gegen den FC bestätigen, könnten besonders Spieler wie Downs, Diehl und Bakatukanda könnten bereits eine größere Rolle im Profikader spielen als eigentlich geplant. Aber: Wird die Sperre gegen den FC fallen gelassen, werden die Karten neu gemischt. Dann könnte der eine oder andere, wie zuletzt Obuz, Castrop oder Sponsel, Spielpraxis über ein Leihgeschäft finden.
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