Steffen Baumgart hat das Montagstraining beim 1. FC Köln wegen einer Trainertagung der DFL verpasst. Ersetzt wurde der FC-Coach von seinen Co-Trainern. André Pawlak sprach über die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Der abstinente Chefcoach wurde von seinem Trainerteam um die Co-Trainer Kevin McKenna, René Wagner und André Pawlak vertreten. Letzterer stand den anwesenden Journalisten Rede und Antwort und zeigte sich ob des nun auch offiziell geschafften Klassenerhalts sichtlich entspannt. Nur eins der letzten sechs Spiele verlor der FC, holte dazu drei wichtige Auswärtssiege in Augsburg, Hoffenheim und Leverkusen. Ende März sah die Lage mit vier Niederlagen aus fünf Partien noch deutlich schlechter aus – mit dem 1:6 in Dortmund als Tiefpunkt.
Seitdem hat das Team aber eine starke Entwicklung genommen – mit dem vorzeitigen Klassenerhalt als Krönung. “Sowohl Verantwortliche als auch Spieler haben die Ruhe bewahrt. Wir sind nie in Hektik geraten”, lobte Pawlak den Umgang mit der Krise und hob dabei auch das Auftreten von Steffen Baumgart hervor: “Er hat das großartig moderiert.”
Dass Baumgart als Chefcoach die Lorbeeren für die Arbeit des gesamten Trainerstabs ernte, sei für ihn dabei kein Problem, betonte der 52-Jährige. Im Gegenteil: “Es ist gut, dass er vorne steht und sein Gesicht und seine Mütze reinhalten muss. Wir machen unseren Job dahinter”, sagte er lachend.
Generell funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Trainerteam und Akteuren hervorragend, betonte Pawlak. Jeder Co-Trainer hat seinen eigenen Aufgabenbereich: Kevin McKenna kümmert sich um die Abwehrkette, René Wagner arbeitet mit den Achter- und Sechserpositionen – und Pawlak feilt gemeinsam mit den Zehnern und Stürmern daran, sich zu verbessern. Die individuelle Arbeit mit den Spielern sei “ein unheimlich wichtiges Puzzleteil”, hob Pawlak hervor.
Pawlak lobt Selkes Entwicklung
Selbsterklärend, dass er sich am aktuellen Formanstieg von Davie Selke erfreut. “Er hat unfassbar konzentriert gearbeitet, auch hinter den Kulissen”, hob Pawlak die Einstellung des Angreifers hervor, der mit drei Toren in den letzten drei Partien immer besser in Form kommt. Das hatte gerade in der Anfangszeit aufgrund von verschiedenen kleinen Blessuren nicht funktioniert. Nun sei Selke “körperlich auf dem Niveau”, das es für das FC-Spiel brauche. “Wir wussten immer: Wenn wir ihn in die Abschlusssituationen bringen, wird er torgefährlich”, erklärte Pawlak.
Am Freitag soll der Stürmer gegen seinen Ex-Verein Hertha BSC dazu beitragen, die 40-Punkte-Marke zu knacken. “Das wollen wir schon am Freitag erreichen”, sagte Pawlak, der sich überzeugt zeigte, dass die Mannschaft trotz des geschafften Klassenerhalts nicht nachlassen werde. “Die Jungs sind hungrig, das sieht man in jedem Training. Wir ziehen jetzt komplett durch und bleiben konzentriert.”
Geißböcke könnten dem FCB die Meisterfeier vermiesen
Denn: Sowohl im Abstiegs-, als auch im Meisterschaftskampf kann der FC noch eine Rolle spielen. Am Freitag könnte die Hertha mit dem ersten Heimsieg seit Februar schon deutlich in Richtung Zweite Liga geschossen werden. Und am letzten Spieltag kommt niemand geringeres als der FC Bayern nach Müngersdorf. Nur einen Zähler haben die Münchner mehr auf dem Konto als der ärgste Verfolger Borussia Dortmund.
Der FC könnte dem FCB die Meistersuppe also noch ordentlich versalzen und gleichzeitig dem BVB Schützenhilfe für die erste Meisterschaft seit 2012 leisten. Ein Szenario, das Pawlak – obwohl gebürtiger Gelsenkirchener – gefallen würde: “Wir wären gerne das Zünglein an der Waage, um in den Meisterschaftskampf einzugreifen.”
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!