Stürmer-Duell: Was Selke und Füllkrug vereinen

Davie Selke wird am Samstag nicht in der Startelf des 1. FC Köln stehen. Sein ehemaliger Sturm-Kollege Niclas Füllkrug steht derweil vor einem Comeback bei Werder Bremen.

Anderthalb Jahre lang sind Davie Selke und Niclas Füllkrug bei Werder Bremen gemeinsam auf Torejagd gegangen. Den Abstieg konnte das Duo in der Saison 2020/21 aber nicht verhindern, erzielte gemeinsam neun der insgesamt 36 Treffer für die Bremer.

Die bei Klassenerhalt vereinbarte Kaufpflicht für Selke griff daher nicht und der Stürmer kehrte in der Folge zu Hertha BSC zurück. Füllkrug hingegen blieb bei Werder und schoss die Mannschaft mit 19 Toren und acht Vorlagen zum direkten Wiederaufstieg. Für den 30-Jährigen der Beginn seiner märchenhaften Entwicklung.

Füllkrug vor Comeback gegen den FC

Während Selke inzwischen beim 1. FC Köln seine “neue Heimat” gefunden hat, wie er selbst in den letzten Wochen immer wieder betonte, hat sich Füllkrug bei Werder Bremen zum Nationalspieler und WM-Teilnehmer gemausert. Mit 16 Saisontoren könnte sich der Angreifer in dieser Saison zudem das erste Mal in seiner Karriere die Torjägerkanone sichern.

Im direkten Aufeinandertreffen am Samstagnachmittag im Weserstadion könnten sowohl Selke als auch Füllkrug jedoch zunächst auf der Bank Platz nehmen. Während Steffen Baumgart dies bei Selke angesichts seiner fehlenden Trainingseinheiten nach der Kopfverletzung bereits bestätigt hatte, ist Füllkrug erst am Mittwoch nach wochenlanger Pause in das Bremer Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Fünf Spiele hatte der 30-Jährige zuletzt aufgrund anhaltender Wadenprobleme verpasst. In dieser Zeit konnte Werder Bremen nur einen einzigen Sieg (4:2 gegen Hertha BSC) einfahren, weshalb das Team noch immer einen Punkt benötigt, um den sicheren Klassenerhalt zu feiern. Zwar konnten die Bremer bei ihren Niederlagen (unter anderem gegen Bayern und Leipzig) zwar immer jeweils einen Treffer erzielen, die Torgefahr von Füllkrug fehlte der Mannschaft jedoch merklich.

Das sagt Baumgart zum Stürmer-Vergleich

Ob es für den Stürmer am Samstag daher direkt zu einem Startelfeinsatz reicht, bleibt abzuwarten. Sollte Füllkrug jedoch im Kader stehen, dürfte es zumindest in der Schlussphase zu einem Aufeinandertreffen zwischen Selke und dem Bremer kommen.

Steffen Baumgart hatte das Duo jüngst miteinander verglichen. Der Kölner Trainer steht auf die robuste Spielart, die beide klassischen Neuner mitbringen. “Niclas Füllkrug ist ein Spieler, der im technischen etwas besser ist als Davie. Aber auch er ist kein Filigraner”, hatte der 51-Jährige zu Beginn der Woche erklärt. “Was Zweikämpfe und Kopfballstärke angeht, nehmen sich die beiden aber nicht viel.”

Wie recht Baumgart mit seinen Aussagen hat, zeigt ein Blick auf die Statistiken. Während bei Füllkrug in dieser Saison 48 Prozent seiner Aktionen erfolgreich sind, sind es bei Selke 35 Prozent. In Sachen gewonnener Zweikampf- und Kopfballduelle liegt der Kölner jedoch jeweils um zwei Prozentpunkte besser. In Puncto erfolgreiche Dribblings hingegen hat Füllkrug wieder deutlich die Nase vorn (50 Prozent zu 37 Prozent).

Selke der effizienteste Spieler der letzten Wochen

Am Samstag jedoch werden vermutlich zunächst andere Spieler für ihre Mannschaft die Tore erzielen müssen. “Davie hat er die Chance, vielleicht in den letzten Minuten was zu reißen”, sagte Baumgart. Dass der Angreifer momentan nicht viel Zeit und nicht viele Chancen benötigt, hat der 28-Jährige in den vergangenen Wochen gezeigt. Selke hatte in den letzten vier Spielen die beste Abschluss-Effizienz aller Bundesliga-Spieler und erzielte aus einem ‘expected Goals’-Wert von 0,8 starke vier Tore.

Niclas Füllkrug hingegen wird sich zum fünften Bremer Torschützenkönig der Bremer Geschichte krönen wollen. Vincenzo Grifo und Randal Kolo Muani (14 Tore) sind dem Angreifer dabei auf den Fersen. Die Zuschauer können sich am Samstag demnach auf zwei hochmotivierte Stürmer freuen – sofern sie denn zum Einsatz kommen.