Der 1. FC Köln hat mit Jonas Nickisch überraschend eine neue Nummer drei verpflichtet. Wer aber wird die neue Nummer zwei im Tor der Geißböcke? Es gibt einige natürliche Kandidaten.
Als der 1. FC Köln am Montag einen Neuzugang präsentierte, überraschten die Geißböcke mit dem Namen ebenso wie mit der Position. Jonas Nickisch von RB Leipzig hatte niemand auf der Liste. In seinem Vorstellungs-Video auf den Social-Media-Kanälen des Klubs erklärte er selbst, dass er “als Nummer drei” bei den Profis eingeplant sei.
Damit ist zumindest klar: Die Suche nach einer neuen Nummer zwei geht in jedem Fall weiter. Der FC hat mit Marvin Schwäbe (Nummer eins), Nickisch (Nummer drei) und Matthias Köbbing (Nummer vier) drei Keeper zusammen. Der Nachfolger von Timo Horn soll derweil ein Torhüter sein, der sich zunächst einmal hinter Schwäbe einsortiert und im Bestfall schon Bundesliga-Erfahrung hat.
Nicht eingeplant ist bekanntlich Jonas Urbig. Der “Kronprinz” im FC-Tor soll nach seiner erfolgreichen Leihe zu Jahn Regensburg erneut in die Zweite Liga verliehen werden. Vorher soll sein Vertrag langfristig verlängert werden. Gelingt dies, hätte der FC mit Schwäbe (steht vor einer Vertragsverlängerung), Urbig und Nickisch perspektivisch ein spannendes Torhüter-Gespann.
Was fehlt, ist die Nummer zwei, die für ein oder zwei Jahre diese Rolle übernehmen soll. Klar erscheint, dass der FC für diese Position keine Ablöse zahlen würde. Damit muss sich der FC nach ablösefreien Torhütern umschauen. Inklusive Erfahrung in Deutschland würde dies den Markt einschränken. Ein Blick auf mögliche Kandidaten für den FC:
1. Loris Karius
Seit seinem Wechsel zum FC Liverpool im Sommer 2016 und dem folgenschweren Patzer im Champions-League-Finale gegen Real Madrid 2018 steckt Karius in einem Karriere-Tief. Während seiner Leihe zu Besiktas (2018-2020) war der Torhüter zum letzten Mal die Nummer eins zwischen den Pfosten. Es folgten glücklose Stationen bei Union Berlin und Newcastle United. Nun wäre der 29-Jährige ablösefrei zu haben. Ob sich Karius jedoch für vergleichsweise wenig Gehalt als Nummer zwei hinter Marvin Schwäbe beim FC auf die Bank setzen würde, erscheint unwahrscheinlich.
2. Örjan Nyland
Der Vertrag des Norwegers läuft bei RB Leipzig aus und wird nicht verlängert. Obwohl Nyland in den vergangenen Jahren kaum noch spielte, ist der 32-Jährige noch immer Teil der norwegischen Nationalmannschaft. Seine ersten Schritte in Deutschland machte der Keeper beim FC Ingolstadt (2015-2018), ehe es über mehrere Stationen in England im vergangenen Sommer nach Leipzig ging. Dort kam Nyland insgesamt auf drei Einsätze. Für den FC wäre der Torhüter ein solider und vor allem erfahrener Backup hinter Marvin Schwäbe.
3. Rafal Gikiewicz
Gikiewicz muss den FC Augsburg in diesem Sommer nach drei Jahren verlassen. Zuvor war der Torhüter bei Eintracht Braunschweig, dem SC Freiburg und Union Berlin aktiv. Insgesamt stand der Pole 126 Mal in der Bundesliga und 100 Mal in der Zweiten Liga zwischen den Pfosten. Wo es den 35-Jährigen nun hinzieht, ist dabei noch offen. Allerdings hatte Gikiewicz betont, noch mindestens sechs Jahre spielen zu wollen. Sollte der Torhüter dabei bereit sein, sich hinter Schwäbe auf die Bank zu setzen, wäre er durchaus eine interessante Option für den FC.
4. Markus Schubert
Der Vertrag des U21-Europameisters läuft zwar nicht aus, dennoch wäre Schubert wohl vergleichsweise günstig zu haben. 2021 wechselte Schubert ablösefrei vom FC Schalke 04 zu Vitesse Arnheim in die Eredivisie, konnte sich in den Niederlanden aber nicht endgültig durchsetzen. In der abgelaufenen Saison stand der Keeper auch aufgrund einer zwischenzeitlichen Knieverletzung nicht ein einziges Mal in der Ersten Liga zwischen den Pfosten. In der Bilanz des 25-Jährigen stehen bislang neun Bundesliga- und 40 Zweitligaspiele.
Diese Spieler sind vom Markt
Keine Optionen mehr sind derweil Marius Gersbeck und Patrick Drewes. Während Gersberg vom Karlsruher SC zu seinem Jugendklub Hertha BSC zurückgekehrt ist, hat der KSC Drewes vom Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen ablösefrei verpflichtet. Mit Leopold Zingerle hat sich zudem bereits ein ehemaliger Paderborner Spieler von Steffen Baumgart ablösefrei RB Leipzig angeschlossen. Dafür wären weiterhin Robin Himmelmann (zuletzt Holstein Kiel) und Raphael Wolf (u.a. Werder Bremen, zuletzt Fortuna Düsseldorf) ablösefrei zu haben.
Der GEISSBLOG meint: Die Anforderung an die Nummer zwei ist klar. Der neue Mann muss für die Rolle des klaren Stellvertreters bereit sein. Sobald Schwäbes Vertragsverlängerung fix ist, dürfte die Position der Nummer eins bis 2026 klar sein. Erster Herausforderer wäre dann Urbig, sobald er mit Spielpraxis zurückkehrt. Der FC braucht jedoch eine Absicherung für die Saison 23/24. Denn die Geißböcke haben bei Timo Horn gesehen, wie schnell eine längerfristige Verletzung geschieht und wie wichtig dann eine leistungsstarke Nummer zwei sein kann. Der FC muss sich auf den künftigen Back-up verlassen können.
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