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Positionen, Stärken, Potential: Waldschmidt in der Analyse

Luca Waldschmidt wird zur kommenden Saison den 1. FC Köln verstärken. (Foto: IMAGO / Eibner)
Luca Waldschmidt wird zur kommenden Saison den 1. FC Köln verstärken. (Foto: IMAGO / Eibner)

Der 1. FC Köln hat mit dem Transfer von Luca Waldschmidt eine Baustelle für die kommende Saison geschlossen. Der Neuzugang soll den Geißböcken gleich auf mehreren Positionen helfen.

Luca Waldschmidt werden in der Tat nur die wenigsten Fußball-Fans in eine Suchmaschine eingeben müssen. Der Offensivspieler hat bereits 135 Bundesliga-Spiele für Eintracht Frankfurt, den Hamburger SV, den SC Freiburg und den VfL Wolfsburg absolviert. Nun wird der 27-Jährige in der kommenden Saison für den 1. FC Köln auf Torejagd gehen.

Mit seiner Erfahrung ist der siebenfache Nationalspieler ein echter Glücksgriff für den FC und kommt für nicht wenige durchaus überraschend daher. Schließlich hatten sich die Kölner in den vergangenen Transfer-Perioden durchaus eher ein Regel tiefer bedient.

Waldschmidt auf vielen Positionen zuhause

Sportchef Christian Keller hatte jüngst im GEISSBLOG-Interview jedoch bereits angekündigt, nicht nur nach Entwicklungsspielern zu suchen: “Auf den Positionen, auf denen wir suchen, haben wir ja nicht nur Spieler aus der Regionalliga eingeplant. Da taucht vielleicht auch einer auf, den die Leute kennen, ohne ihn googlen zu müssen.” Doch wie kann Luca Waldschmidt die FC helfen?

Eine der größten Stärken des gebürtigen Siegeners ist sicherlich seine Positionsflexibilität. Der Linksfuß kann in der Offensive praktisch alle Positionen bekleiden, überzeugt sowohl als Mittelstürmer, als auch als hängende Spitze oder Zehner. Zudem kann Waldschmidt auch auf die Flügel ausweichen.

Die Wölfe-Leihgabe ist dabei schnell, technisch stark und verfügt über eine enorme Wucht in seinem linken Fuß. Mit etwas mehr als 32 km/h wird sich Waldschmidt beim FC was die Geschwindigkeit angeht allerdings nur im Mittelfeld und hinter anderen Angreifern wie Davie Selke (33.59 km/h), Steffen Tigges (32.6 km/h) oder Sargis Adamyan (33.83 km/h) einreihen.

Erfolgreichste Saison 2018/19 für Freiburg

Seine statistisch beste Saison spielte Waldschmidt dabei in seinem ersten Jahr beim SC Freiburg in der Saison 2018/19. Damals gelangen dem Offensivspieler nicht nur neun Tore und drei Vorlagen, auch an seine übrigen Werte kam der 27-Jährige seither kaum mehr heran.

Eine Saison später kam Waldschmidt immerhin auf sieben Tore und drei Vorlagen, musste einige Wochen jedoch auch aufgrund einer Knieverletzung pausieren und absolvierte daher nur 23 Partien. In Lissabon erzielte der Angreifer ein Jahr später schließlich erneut neun Treffer und steuerte zwei Assists bei.

Benchmarking der relevanten Daten

Saison 2018/19 (SC Freiburg) Saison 2019/20 (SC Freiburg)Saison 2020/21 (Benfica Lissabon)Saison 2021/22 (VfL Wolfsburg)Saison 2022/23 (VfL Wolfsburg)
Aktion insgesamt
(% erfolgreich)
59.83 (54.3 %)50.4 (52.2%)56.39 (54.7%)53.19 (52.9%)47.57 (48.5%)
Tore0.430.420.450.220.93
Vorlagen 0.0700.110.070
Schüsse (aufs Tor)3.16 (39.8%)2.49 (29.2%)2.53 (44.1%)1.96 (25.9%)1.96 (61.9%)
xG0.380.310.450.270.5
Pässe (% genau)29.38 (82.8 %)24.21 (79.6%)29.48 (81.2%)27.43 (80.1%)22.34 (78.2 %)
Flanken (% genau)0.68 (42.1%)0.52 (40%)1.12 (56.7%)0.65 (44.4%)0.19 (0%)
Dribbeln (% erfolgreich)3.23 (43.3%)2.65 (47.1%)2.42 (32.3%)2.11 (27.6%)0.84 (33.3%)
Zweikämpfe (% gewonnen)15.55 (37%)14.5 (38%)13.1 (36.9%)14.62 (33.3%)11.68 (34.4%)
Kopfballduelle (% gewonnen)1.94 (22.2%)2.34 (26.7%)1.27 (26.5%)1.24 (29.4%)1.31 (21.4%)
Abfangen 1.941.561.411.891.87
Balleroberungen (gegnerische Hälfte)3.48 (59.8%)2.29 (54.5%)2.49 (76.1%)2.69 (62.2%)2.06 (54.5%)
Offensivduelle (% gewonnen)6.46 (41.1%)5.87 (37.2%)6.51 (31.4%)5.97 (30.5%)2.9 (32.3%)
Ballberührungen im Strafraum 2.332.914.353.132.62
Alle Daten pro 90 Minuten. (Quelle: wyscout)

In Lissabon wurde Waldschmidt dabei fast ausschließlich als Mittelstürmer eingesetzt, was sich auch an der Mehrzahl an Ballberührungen im Strafraum sowie dem gestiegenen expected-Goals-Wert ablesen lässt. Zudem ging Waldschmidt in Portugal in deutlich mehr Offensivduelle als in der Bundesliga.

Hierbei kann sich Waldschmidt noch steigern

In einigen Werten wird sich der Neuzugang jedoch steigern bzw. unter Beweis stellen müssen, dass er diese Attribute im FC-System unter Steffen Baumgart abrufen kann. So weisen beispielsweise Florian Kainz und Linton Maina deutlich höhere Werte bei den Offensivduellen, beim Abfangen von Bällen oder der Anzahl an Dribblings auf. Allerdings: Kein einziger Kölner Offensivspieler überzeugte in der abgelaufenen Saison mit einer derart hohen Passquote wie Waldschmidt in den vergangenen Jahren.

Beim VfL Wolfsburg stagnierte Waldschmidt zuletzt, kam über die Rolle des Ersatzspielers nicht hinaus. Allerdings mauserte sich der Spieler mit vier Treffern zum Top-Joker der Wölfe. Doch Waldschmidt reicht das nicht, der ehemalige Nationalspieler will wieder mehr spielen. Dabei gilt der Siegener als absoluter Teamplayer, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt. Für den 1. FC Köln neben den sportlichen Fähigkeiten eine unabdingbare Eigenschaft.

Christian Keller hat mit der Verpflichtung nun bereits einen der gesuchten Bausteine gefunden. Im GEISSBLOG-Interview erklärte der Sportchef kürzlich, einen Spieler verpflichten zu wollen, “der im Idealfall als Zehner und als hängende Spitze spielen kann.” Mit Luca Waldschmidt bekommt der FC nun seinen gesuchten Spielertypen.

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