Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die Hearings zu zahlreichen Fällen im Sport bis Ende September terminiert. Nicht mit dabei: der Fall des 1. FC Köln, Olimpija Ljubljana und Jaka Cuber Potocnik. Ein gutes Zeichen für die Geißböcke? Nicht, wenn es noch bis Weihnachten dauern sollte.
Der 1. FC Köln fiebert dem 1. Juli 2023 entgegen. Am Samstag in der kommenden Woche kann der FC die bisher getätigten vier Transfers von Leart Paqarada, Luca Waldschmidt, Jacob Christensen und Jonas Nickisch perfekt machen und die Spieler registrieren. Egal, was danach kommen mag – denn aktuell ist die Transfer-Sperre, verhängt durch die FIFA, durch den CAS ausgesetzt.
Doch dem FC ist mit Blick auf die aktuelle Transferperiode im Sommer 2023 ohnehin nicht bange. Nach GEISSBLOG-Informationen rechnen die Geißböcke nicht damit, dass der CAS die Anhörungen im Fall 1. FC Köln, Olimpija Ljubljana und Jaka Cuber Potocnik vor Oktober ansetzt. Dazu passen die neuesten Bekanntmachungen des Sportgerichtshofs.
Fristverlängerung führt zu weiterem Aufschub
Am Donnerstag hat der CAS die aktualisierte Liste aller terminierten Anhörungen vor dem Sportgericht herausgegeben. Darin finden sich allerhand Fälle, Parteien und Sportarten, ob aus Fußball, Basketball, Handball oder Biathlon, Dopingfälle und Transferstreits, Spielberechtigungen und Finanzstrafen. Diese Fälle reichen bis zum 29. September 2023. Doch der FC-Fall fehlt.
Beim 1. FC Köln geht man daher aktuell davon aus, dass der eigene Fall nicht vor Oktober vor den CAS kommen wird. Damit wäre die gesamte Transferperiode im Sommer 2023 gesichert. Dazu passt, dass der FC einem Bericht der Kölnischen Rundschau zufolge erfolgreich eine Fristverlängerung für den schriftlichen Austausch von Sachverhalten genehmigt bekommen hat.
Einigt sich der FC doch noch mit Ljubljana?
Demzufolge befinden sich die beteiligten Partien – die beiden Klubs sowie die Spielerseite – in der Phase des schriftlichen Verfahrens und tauschen aktuell Informationen aus, die für das Urteil von entscheidender Bedeutung sein sollen. Ob damit auch gemeint ist, dass sich die beiden Klubs womöglich auf einen gemeinsamen Weg einigen könnten, damit Ljubljana mehr Geld und der FC keine Sperre bekommt, ist nicht bekannt.
Klar ist aber, dass alleine dieser schriftliche Austausch nun bis zum 17. Juli andauern darf. Erst dann werden alle Dokumente vollständig an den CAS übermittelt und weiterverarbeitet. Der juristische Prozess befindet sich also noch im Fortgang. Vorher wird es keine Hearings und damit auch kein Urteil geben.
Anhörungen sogar erst im Dezember?
Und all das nicht vor Oktober 2023, womöglich gar noch deutlich später. Der aktuell zuletzt terminierte Fall für den Zeitraum 26. bis 29. September 2023 ist der Dopingfall des Einlauf-Wunderkinds Kamila Valieva. Dieser wurde vom CAS am 24. Februar 2023 registriert und geht auf ein Urteil vom 14. Dezember 2022 zurück.
Der Fall des 1. FC Köln wurde erst zwei Monate später, am 24. April 2023, vom CAS registriert und geht auf das Urteil der FIFA vom 1. Februar 2023 zurück. Sollte dieser Rhythmus beibehalten werden, ist sogar mit keinen Anhörungen vor November 2023 zu rechnen. Womöglich gar erst im Dezember 2023.
Und genau das wäre dann wieder schlecht für den FC. Im Bestfall hätte es eine Anhörung mit Urteil kurz nach Ende des Sommer-Transferfensters (bis 31. August) gegeben. Dann hätte der FC für die Zukunft schon Klarheit gehabt. Ein Urteil kurz vor Beginn der Winter-Transferperiode 2023/24 hingegen würde die Geißböcke erneut noch monatelang in der Schwebe behalten, nicht wissend, ob man im Januar 2024 Spieler verpflichten darf. Erneut wären – wie nun im April und Mai – alle Gespräche immer nur vorläufiger Natur. Ein Nachteil, wie inzwischen klar ist.
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