Mark Uth hat beim 2:2 (0:0) gegen Fortuna Köln sein Comeback nach knapp zehn Monaten gefeiert. Beinahe hätte der Zehner seine Rückkehr zudem mit einem Traumtor gekrönt. Mit einer Sache war Steffen Baumgart jedoch nicht zufrieden.
Auch Steffen Baumgart muss sich nach der Sommerpause erst einmal wieder an die Belastungen des Fußball-Alltags gewöhnen. Als der Trainer am Freitagabend nach dem Schlusspfiff gegen Fortuna Köln sein Fazit zog, brach dem 51-Jährigen immer wieder die in den 90 Minuten stark beanspruchte Stimme weg. “Ich muss die Stimme auch erst wieder trainieren. Die ist noch nicht strapazierfähig”, sagte Baumgart und scherzte: “Vielleicht sollte ich zu einem Sing-Kurs gehen.”
Dass der Trainer gegen die Fortuna seine Stimme hatte strapazieren müssen, lag in manchen Situationen auch an der Entscheidungsfindung seiner Spieler. “Wir haben manche Sachen nicht klar und deutlich gespielt”, bemängelte Baumgart nach dem Stadt-Derby. Insbesondere in der ersten Halbzeit habe es seiner Mannschaft aufgrund der hohen Trainingsbelastung an Frische und Klarheit gefehlt. “Die zweite Halbzeit war besser, auch wenn wir uns da zwei Tore gefangen haben. Man sieht, dass wir noch eine Menge zu tun haben.”
Baumgart fordert weniger Schnickschnack
Im ersten Durchgang hatten sich die Geißböcke insbesondere in der Offensive schwer getan, ein Kopfball von Sargis Adamyan und ein Schuss aus kurzer Distanz von Maxi Schmid blieben die einzigen Chancen. “Ich würde gerne sehen, dass die Jungs weniger Schnickschnack spielen. Was sie heute vergessen haben, ist, dass man auch aufs Tor schießen muss”, resümierte Baumgart.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Geißböcke im Angriff dafür deutlich präsenter und hätten das Spiel durch Chancen von Timo Hübers und Davie Selke auch schon für sich entscheiden können. Zu große Abstände in der Abwehr, die Marvin Mika mit einem Doppelschlag nutzen konnte, stellten den Spielverlauf jedoch auf den Kopf.
Uths Comeback fast gekrönt
Daran ändern konnte am Ende auch Mark Uth nichts mehr, der nach 270 Tagen sein Comeback für den FC feierte. Nach einer knappen Stunde wurde der Zehner für Jacob Christensen unter dem Applaus der 9503 Zuschauer im Südstadion eingewechselt. Beinahe wäre die Rückkehr des 31-Jährigen auch noch zu einem Märchen geworden, doch sein direkter Freistoß kurz vor Schluss landete nur am Lattenkreuz.
Für Uth der nächste wichtige Meilenstein auf dem langen Weg zurück zu alter Stärke. “Das Arbeiten mit dem Ball war okay. Das Arbeiten gegen den Ball hat er aber eingestellt”, sagte Baumgart nach der Rückkehr von Uth in dem Wissen, wie beschwerlich der Weg für seinen Spieler noch werden kann. “Es tut weh, in so ein Spiel reinzukommen. Wenn du hier den Weg nicht machst, ist der Gegner relativ zügig nach vorne. Er muss nach und nach wieder reinkommen. Aber es ist schön, dass er und auch Florian Dietz wieder dabei sind.” Auch Dietz hatte gegen die Fortuna sein Comeback nach Kreuzbandriss gefeiert.
Am Samstag wartet dann bereits der nächste Test auf die FC-Elf. Wahrscheinlich ist, dass Mark Uth dann nicht noch einmal zum Einsatz kommen, sondern sich erstmal von der mittlerweile ungewohnten Belastung erholen wird. Dafür werden gegen Erzgebirge Aue Luca Kilian und Leart Paqarada, die beide aus Belastungsgründen gegen Fortuna Köln nicht dabei waren, zurück auf den Platz kehren. Genau wie hoffentlich auch Steffen Baumgarts Stimme.
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