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CAS-Verfahren terminiert? FC erwägt Kontakt zu Ljubljana

Geschäftsführer Christian Keller und Präsident Werner Wolf im Austausch: Sucht der 1. FC Köln den Kontakt zu Olimpija Ljubljana? (Foto: Bucco)
Geschäftsführer Christian Keller und Präsident Werner Wolf im Austausch: Sucht der 1. FC Köln den Kontakt zu Olimpija Ljubljana? (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln kann in der Causa Potocnik offenbar früher als gedacht auf eine Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof hoffen. Derweil erwägen die Geißböcke nun doch, den Gegner Olimpija Ljubljana zu kontaktieren.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat am Freitag eine aktualisierte Liste der bislang festgesetzten Anhörungen bis Ende September veröffentlicht. Erneut nicht auf dieser Liste steht der Fall des 1. FC Köln und Jaka Cuber Potocnik gegen Olimpija Ljubljana. Dennoch soll es nun einen Termin geben – allerdings noch unbestätigt.

Wie der kicker berichtet, sollen die Parteien am 19. und 20. September 2023 in Lausanne aufeinandertreffen. Der 1. FC Köln wollte sich auf GEISSBLOG-Nachfrage nicht äußern. Doch auch die Onlinezeitung kann das Datum bestätigen. Ob die Anhörung öffentlich sein wird oder nicht, ist daher ebenfalls noch ungeklärt. Die Frage der Öffentlichkeit wurde in der Vergangenheit unterschiedlich gehandhabt.

CAS-Urteil bringt Bewegung in den FC-Fall

Nach GEISSBLOG-Informationen war schon in den vergangenen Tagen am Geißbockheim Bewegung in die Sache gekommen. Der Grund: das Urteil des CAS im Fall von Olympique Marseille, Watford FC und dem Senegalesen Pape Alassane Gueye. Das Schiedsgericht hatte in diesem ähnlich gelagerten Fall entscheiden, dass der Spieler seinen Vertrag beim FC Watford tatsächlich unrechtmäßig gekündigt hatte, der aufnehmende Club aus Marseille aber glaubwürdig nachweisen konnte, dazu nicht angestiftet zu haben.

Im Urteil blieb zwar die Strafzahlung an Watford ebenso bestehen wie die viermonatige Sperre gegen den Spieler. Allerdings wurde einerseits die Strafzahlung nicht erhöht, was der englische Club gefordert hatte. Andererseits wurde die Transfersperre gegen Marseille aufgehoben. Wie genau Olympique nachweisen konnte, den Spieler nicht angestiftet zu haben, ging aus der Pressemitteilung des CAS zwar nicht hervor. Der FC sieht in diesem Urteil aber offenbar eine Chance für den eigenen Fall.

Ljubljana wegen Marseille-Urteil besorgt

Und das gleich in doppelter Hinsicht: Denn obwohl dem Spieler Gueye weiterhin vorgeworfen wurde, seinen Vertrag unrechtmäßig gekündigt zu haben, wurde die Strafzahlung nicht erhöht. Darauf aber zielt im Fall Potocnik wiederum Ljubljana ab – und muss nun fürchten, selbst im Fall eines Urteils wie zwischen Marseille und Watford weiterhin nahezu leer auszugehen. Bislang steht Olimpija lediglich ein Betrag in Höhe von 51.750 Euro zu.

Daher gibt es nach Informationen dieser Onlinezeitung nun Bestrebungen innerhalb des FC, doch noch auf die Verantwortlichen des slowenischen Clubs zuzugehen. Der Gedanke: Sollten sich beide Seiten vor dem Hearing auf eine höhere Zahlung einigen, könnte dies vom CAS als Versuch beider Parteien ausgelegt werden, die Streitigkeit beiseite zu legen – und sich positiv auf das Urteil für den Spieler und den 1. FC Köln auswirken.

Darum wäre Urteil in 2023 wichtig

Bislang hatte sich insbesondere Sport-Geschäftsführer Christian Keller strikt dagegen gewehrt, auf Ljubljana zuzugehen und eine außergerichtliche Einigung anzustreben. Auch im Vorstand hatte es dagegen starke Widerstände gegeben. Auch deshalb war der Fall überhaupt erst bei der FIFA verhandelt worden, weil es im Sommer 2022 von FC-Seite über ein erstes Gespräch mit Ljubljana hinaus kein Bestreben gegeben hatte, den Gang vor das FIFA-Gericht möglichst zu vermeiden. Nun jedoch könnte es zu einem Umdenken kommen.

Sollte die Anhörung tatsächlich am 19. und 20. September stattfinden, wäre dem 1. FC Köln in jedem Fall schon geholfen. Denn dann wäre ein Urteil noch im Jahr 2023 zu erwarten. In der Regel benötigt der CAS nach einem Hearing noch einmal mehrere Monate für das finale Urteil. Dieses könnte nun aber tatsächlich noch vor Weihnachten ergehen – und hätte selbst bei einer Verurteilung des FC einen Vorteil. Nämlich dann, sollte zumindest die Sperre von zwei Transferperioden auf eine reduziert werden. Denn dann müssten die Geißböcke lediglich im Winter auf dem Transfermarkt zusehen, nicht jedoch in der ungleich wichtigeren Sommertransferperiode 2024.

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