Der 1. FC Köln hat gegen Lukas Podolski und Gornik Zabrze mit 3:1 gewonnen. Die Geißböcke verloren beim Test-Turnier in St. Johann zudem gegen Hannover 96, ehe Sargis Adamyan mit einem sehenswerten Tor und Timo Hübers gegen den polnischen Poldi-Club trafen.
Aus St. Johann berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Im Koasastadion St. Johann war kölsche Stimmung angesagt: Michael Trippel verlaß die Aufstellungen, der FC ließ einen Geißbock (“Hennös I.”) einfliegen, die Hymne lief vor dem Spiel, in der Trinkpause “Drink doch ene met”, ein Getränkestand schenkte Kölsch aus. Wenn der FC und Lukas Podolski ein Test-Turnier veranstalten, spielen Ort oder Land keine Rolle. Kölsche Folklore geht überall.
Der Turniersieg war bereits nach zwei Spielen (gespielt wurde je ein Mal 45 Minuten) erklärt: Hannover gewann erst gegen Gornik Zabrze (3:0) und schlug dann auch den FC. Damit war der Pokal an die Niedersachsen vergeben. Florida Cup, Colonia Cup – nein, der St. Johann Cup ging nicht an den FC. Dafür gab es das Wiedersehen mit Lukas Podolski im zweiten Spiel des Tages – und den ersten Testsieg der Geißböcke in dieser Vorbereitung.
1. FC Köln – Hannover 96 0:1
Im ersten der beiden Partien brachte Baumgart ein 4-2-3-1 gegen die Dreierkette der Hannoveraner. Dabei kamen Jacob Christensen und Luca Waldschmidt zu ihren FC-Debüts. Auf der anderen Seite standen Ron-Robert Zieler und Louis Schaub in der Startelf – der dritte Ex-Kölner Bright Arrey-Mbi hatte zuvor mit 96 gegen Gornik Zabrze mit 3:0 gewonnen und blieb gegen die Geißböcke draußen.
Hannover, für die die Zweite Liga bereits in zwei Wochen beginnt, war die dominante Mannschaft. Der FC leistete sich in der eigenen Hälfte unnötige Ballverluste (Schwäbe per Fehlpass, Kujovic 30 Meter zentral vor dem Tor), die 96 aber zunächst nicht nutzen konnte. Da passte das 0:1 dann aber ins Bild: Kilian spielte einen Rückpass etwas zu stramm, Schwäbe verstoppte ihn, der Ball prallte Teuchert direkt vor die Füße und dieser netzte locker ein (35.).
Tresoldi traf dann sogar noch den Pfosten und verpasste die Entscheidung. So hätte beinahe Waldschmidt noch den Ausgleich erzielt. Der Neuzugang tauchte in der Nachspielzeit nach sehenswertem Doppelpass mit Downs alleine vor Zieler auf. Statt zu schießen, entschied sich der Zehner für den Haken, bekam dann aber den Ball aus spitzem Winkel nicht mehr über die Linie. So blieb es beim 0:1.
Aufstellung: Schwäbe (C) – Wäschenbach, Kilian, Chabot, Pedersen – Christensen, Kujovic – Ljubicic (31. Limnios), Waldschmidt, Maina – Downs
1. FC Köln – Gornik Zabrze 3:1
Im zweiten Spiel kam es zum lange ersehnten Wiedersehen mit Lukas Podolski. Neben dem Superstar stand mit Pawel Olkowski sogar noch ein zweiter Ex-Kölner auf dem Rasen. Der Pole, inzwischen 33 Jahre, war 2022 aus der Türkei zu Gornik gewechselt. Doch alle Augen richteten sich freilich auf Podolski, der sein Team als Kapitän aufs Spielfeld führte.
Das 1:0 jedoch erzielte der FC – und das erste Tor der Vorbereitung war direkt ein wunderschönes. Youngster Max Finkgräfe nahm sich ein Herz, zog zunächst in die Mitte, um dann wieder in Szene gesetzt zu werden. Statt der direkten Flanke jedoch lupfte er den Ball zunächst über den heran grätschenden Gegenspieler, ehe er flach und scharf in den Rückraum legte. Doch stand Sargis Adamyan bereit, nahm den Ball direkt und schickte die Kugel in den Winkel (11.).
Und Podolski? Der 38-Jährige begeisterte früh im Spiel mit einem sehenswerten Außenristpass über das halbe Spielfeld und mit einem Lupfer hinter die FC-Kette, wodurch er eine Chance der Polen einleitete. Zu einem eigenen Torabschluss kam der Ex-Kölner in den 45 Spielminuten aber nicht. Das verhinderte auch sein Gegenspieler – der halb so alte Elias Bakatukanda (19).
Dafür traf ein anderer Ex-Kölner für Gornik Zabrze – und das ebenfalls äußerst sehenswert: Piotr Krawczyk setzte am Strafraum zum Fallrückzieher an, dieser geriet zum Aufsetzer und Olkowski reagierte geistesgegenwärtig: Der Pole warf sich nach vorne und erreichte per Flugkopfball die Kugel, sodass sie gegen die Laufrichtung von Philipp Pentke ins FC-Tor trudelte. Das 1:1!
Damit war das Spiel aber nicht vorbei – denn der FC traf doppelt in der Schlussphase der 45 Minuten. Erst köpfte Timo Hübers eine Ecke von Florian Kainz zum 2:1 ein. Dann konterten die Geißböcke in der Nachspielzeit. Davie Selke wurde aus dem Zentrum halbrechts freigespielt. Der Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen und traf mit einem Schuss ins lange Eck zum 3:1-Endstand.
Aufstellung: Pentke – Schmitz, Bakatukanda, Hübers, Finkgräfe – Olesen – Adamyan, Kainz (C), Limnios (16. Paqarada) – Schmid, Selke
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