Der 1. FC Köln zieht in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Die Geißböcke siegen nach Verlängerung beim VfL Osnabrück mit 3:1 (1:0, 1:1). Sargis Adamyan und Jeff Chabot erlösen die Geißböcke. Doch der FC bezahlt den Erfolg mit drei Verletzten.
Aus Osnabrück berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Wer dachte, der 1. FC Köln würde an der Bremer Brücke seiner Favoritenrolle mit Leichtigkeit gerecht werden, sah sich am Montagabend getäuscht. Steffen Baumgart brachte zwar bei allen Verletzungssorgen seine stärkste Elf, doch Osnabrück nutzte seine Heimstärke und die Fans im Rücken. So wurde es ein packender Pokalabend – mit dem besseren Ausgang für die Geißböcke.
Moment des Spiels
In der 110. Minute passierte das, was das FC-Herz eine Etage tiefer sinken ließ: Mark Uth, in der 87. Minute erst zu seinem Comeback gekommen und das 2:1 vorbereitet, saß am Boden. Der Angreifer musste verletzt vom Feld, und weil die Geißböcke schon fünf Mal gewechselt hatten, spielte der FC die letzten zehn Minuten in Unterzahl zu Ende. So hieß es noch einmal Zittern bis zum Schluss!
Die Tore
Der FC war in Hälfte eins die spielbestimmende Mannschaft. Schwäbe musste sich bei Makridis’ Freistoß strecken (23.). Dafür hatte Selke zwei gute Chancen (12./29.) und Martel knallte den Ball an den Pfosten (34.). Dann kam Benno Schmitz – und offenbar kann der Rechtsverteidiger nur wunderschöne Tore. Für sein überhaupt erst zweites Profitor schlenzte der 28-Jährige den Ball aus 22 Metern in den Winkel – ein Traumtor!
Die zweite Halbzeit begann mit einer schlechten Nachricht für die Geißböcke. Davie Selke musste bereits nach 52 Minuten angeschlagen vom Feld. Für den Angreifer kam Sargis Adamyan. Osnabrück übernahm nun die Kontrolle, machte Druck und belohnte sich mit einem Elfmeter-Tor. Waldschmidt foulte, Makridis trat an – Schwäbe parierte zwar, doch Makridis machte den Nachschuss selbst rein zum 1:1-Ausgleich (73.).
Weil die Osnabrücker ihre anschließende Druckphase nicht nutzen konnten, ging es in die Verlängerung. Dort hatte der FC den besseren Start. Christensen legte raus zu Pacarada. Dieser setzte sich im Zweikampf durch, flankte flach ins Zentrum. Dort leitete Uth aus abseitsverdächtiger Position den Ball an den langen Pfosten weiter. Und dort stand ausgerechnet Adamyan. Gerade Papa geworden, drückte er die Kugel über die Linie (93.).
Und nur vier Minuten später jubelten die Geißböcke erneut. Der VfL konnte einen Eckball mehrfach nicht klären. Der FC behielt den Ball am Strafraum. Adamyan legte über Olesen raus zu Chabot – und der Innenverteidiger fasste sich ein Herz. Mit links knallte er die Kugel flach ins lange Eck. Der Ball sprang vom Innenpfosten ins Tor – das 3:1 (97.).
Der Rest war Verteidigen pur – und das musste der FC nach Selke mit zwei weiteren Verletzten bezahlen. Erst ging Timo Hübers nach einem Kopfballduell zu Boden und anschließend für Kilian vom Feld. Anschließend musste Uth raus. Der Routinier humpelte nach dem Sieg vom Rasen.
Fazit
Der FC hat den Pokal-Fight mit drei Verletzten bezahlt, aber immerhin die zweite Runde erreicht. Damit verhinderten die Geißböcke den Fehlstart in die Saison und trotzten der heißen Atmosphäre an der Bremer Brücke. Das darf einerseits Mut geben. Andererseits zeigte das Spiel, dass die Geißböcke noch viel Arbeit vor sich haben. Die Personaldücke ist dünn – und wird womöglich noch einmal dünner. Das muss für Sportchef Christian Keller eine Warnung sein für die letzten zwei Transfer-Wochen des Sommers.
Schema
So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Hübers (102. Kilian), Chabot, Pacarada – Martel – Huseinbasic (66. Christensen), Olesen, Kainz (66. Carstensen) – Waldschmidt (87. Uth / 110. -), Selke (52. Adamyan)
Tore: 1:0 Schmitz (43.), 1:1 Makridis (73.), 2:1 Adamyan (93.), 3:1 Chabot (97.)
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