Sechs Wochen vor Liga-Start: Das sind die Baustellen der FC-Frauen

Sechs Wochen sind es noch bis zum Start der neuen Frauen-Bundesliga. Viel Zeit einerseits, um sich einzuspielen. Andererseits gleicht beim 1. FC Köln der Kader aktuell noch einer Baustelle, einige Planstellen sind derzeit noch unbesetzt. 

Nach dem letzten Spieltag der vergangenen Saison wurden sechs Spielerinnen verabschiedet. Darauf konnten sich die Verantwortlichen vorbereiten. Zuletzt öffneten sich jedoch noch drei weitere Baustellen: Die Abgänge von Sarah und Genessee Puntigam sowie der langfristige Verletzungsausfall von Selina Cerci dünnten den ohnehin kleinen Kader der FC-Frauen weiter aus.

Für die Verantwortlichen um die Abteilungsleiterin Nicole Bender-Rummler und den neuen Trainer Daniel Weber bedeutet dies Schwerstarbeit. Mit Anna Gerhardt, Martyna Wiankowska, Dora Zeller und Natalia Padilla-Bidas wurden erst vier externe Neuzugänge verpflichtet. Hinzu kommen die Eigengewächse Marleen Schimmer und Carlotta Imping, die ihre ersten Profi-Verträge erhalten haben, aber noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen.

Neue Innenverteidigerin soll kommen

Damit ist die Kaderplanung jedoch längst nicht abgeschlossen. Die Abgänge der Puntigams reißen Löcher in die Defensive. Eine neue Innenverteidigerin soll noch kommen, gab Weber Einblicke in seine Planspiele. Auf den Außenbahnen, wo Genessee zum Einsatz kam, sieht der 50-Jährige das Team hingegen gut aufgestellt mit Laura Donhauser, Andrea Gavric, Anna Gerhardt und Martyna Wiankowska. 

Nach dem Ausfall Cercis hält man allerdings die Augen nach einer weiteren Mittelstürmerin offen. Cerci, das gab der Verein kürzlich bekannt, musste sich aufgrund von anhaltenden Knieproblemen nach ihrem Kreuzbandriss vor anderthalb Jahren einer Operation unterziehen und wird erneut monatelang ausfallen.

Weitere Torhüterin für Konkurrenzkampf gesucht

Zudem sucht der FC nach einer weiteren Torhüterin. Mit Jasmin Pal steht nur eine gestandene Keeperin im FC-Aufgebot. Aktuell ergänzt Paula Hoppe das Team. Die 17-Jährige wurde in diesem Sommer jedoch für die in die Regionalliga abgestiegene U20 verpflichtet, auch wenn sie zuletzt beim 10:0-Sieg im ersten Testspiel gegen Vorwärts Spoho Köln zum Einsatz gekommen war. “Anders als bei den Männern mit Marvin Schwäbe gibt es Stand heute bei uns noch keine klare Nummer eins”, erklärte Weber.

Klar ist: Diesem Kader fehlt es noch deutlich an Quantität und Qualität. Das aktuelle Aufgebot mutet bislang viel zu dünn an, um in der Bundesliga bestehen zu können. Bei den Neuzugängen stand zudem nicht die Bundesliga-Erfahrung an erster Stelle. “Die wäre zwar schön, aber in erster Linie geht es um das Leistungspotenzial der Spielerinnen”, gestand Weber ein. 

Kapitänsfrage noch ungeklärt

Noch nicht geklärt ist zudem, wer nach dem Abgang von Mandy Islacker die Kapitänsbinde übernehmen wird. Erste Anwärterin ist die letztjährige Vertreterin Sharon Beck, die das Team auch gegen Spoho aufs Feld führte. Zudem ist Manjou Wilde eine Kandidatin, die sich mit Beck in den Testspielen im Amt abwechseln soll. Zudem erklärte der Coach, noch eine dritte Spielerin im Visier. Den Namen verriet er zwar noch nicht, eine Kandidatin dürfte aber auch Rückkehrerin Anna Gerhardt sein. 

Erst am 17. September beginnt für das Team von Daniel Weber die neue Spielzeit mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig. Für die lange Zeit bis zum Bundesliga-Start liegt also noch genug Arbeit vor Weber und Nicole Bender-Rummler, um die Baustelle FC in ein stabiles Bundesliga-Gebilde zu verwandeln.